Medizinprodukteberater/in als Außendienstmitarbeiter/in
Novomed Handelsgesellschaft KGWien
Novomed Handelsgesellschaft KGWien
OmniVision GmbHHamburg, Schwerin, Rostock, Stralsund, Greifswald
Marvecs GmbHStralsund, Rügen, Usedom, Greifswald
Marvecs GmbHHannover, Hameln, Lüneburg, Winsen, Celle München, Garmisch Partenkirchen, Landshut, Magdeburg
+49 med GmbHPotsdam
Bavarian Nordic GmbHIserlohn, Dortmund, Gelsenkirchen, Bocholt
Bavarian Nordic GmbHHamburg, Lübeck, Westernmarkelsdorf
Sanvartis GmbHDuisburg
IQVIA CSMS GmbH
+49 med GmbHBerlin, Potsdam
Verkäufer Medizintechnik Jobs und Stellenangebote
Wer zum ersten Mal das Berufsprofil „Verkäufer Medizintechnik“ in einer Stellenanzeige liest, der könnte leicht den Fehler machen und sich das irgendwie verstaubt vorstellen: Produktmappen auf dem Tisch, freundlich lächeln, ein bisschen branchentypisch fachsimpeln, dann kurz über den Preis verhandeln und „Zack, Auftrag“. Wer so in die Sache einsteigt, wacht vermutlich am zweiten Arbeitstag auf und fragt sich, auf welchem Planeten er eigentlich gelandet ist. Denn Medizintechnik-Vertrieb – sagen wir es offen – bewegt sich zwischen zwei Welten: klassischer Vertrieb, ja, aber auch technische Beratung, Medizin-Know-how, fast schon ein bisschen Lebensretter im Anzug (oder, na gut, im Kittel, falls Sie’s legerer mögen). Und, was einem keiner so richtig sagt: Ohne Neugier, Ausdauer und Nerven wie Drahtseile kommt man nicht weit.
Morgens Krankenhaus-Ambiente, mittags OP-Besprechung mit dem Chefarzt, nachmittags Produktvorstellung im Rehabilitationszentrum – so oder ähnlich sieht die Wochenplanung aus. Ich erinnere mich noch, wie ich zum ersten Mal mit einem Koffer voller Implantate ins Klinikum gefahren bin. Nein, das war für mich keine Routine. Die Taschen werden schwer vom Gewicht und von der Verantwortung. Stellen Sie sich vor, Sie erklären einer Oberärztin ein neues minimalinvasives OP-Tool und wissen: Wenn sie das Ding bestellt, vertrauen bald Dutzende Patienten eben diesem Instrument. Dieser Drahtseilakt verlangt Grips, Fingerspitzengefühl und ein gewisses Talent für Improvisation. Und: Immer wieder lernen, immer wieder nachfragen. Die technischen Entwicklungen? Atmen schneller als so mancher Kollege, und es gibt kaum Pausen im Takt. Von Notfalltermine, Spezialworkshops bis hin zu Roadshows für neue Diagnosesysteme – der Kalender ist voller, als einem manchmal lieb ist. Oder, wie ein erfahrener Kollege mal sagte: „Dieser Job ist kein Sprint, sondern eine seltsame Art von Dauerlauf mit Hindernissen – mal drei Meter, mal dreißig.“
Technisches Verständnis ist Pflicht. Wer keine Lust hat, sich auch mal eine Anleitung durchzulesen oder ein paar Nächte mit Webinaren über innovative Bildgebung zu verbringen, wird geschliffen – vom Markt und vom eigenen Anspruch. Klar, wer einen medizinischen Hintergrund hat – etwa als MTA, Physikingenieur oder Pflegekraft –, wird manches leichter haben. Aber: Auch kommunikative Hartnäckigkeit zählt. Manchmal braucht es Geduld, Empathie, die Fähigkeit, fachliche Tiefe in nachvollziehbare Sprache zu übersetzen. Ich selbst habe bei ersten Gesprächen oft zu technisch gesprochen, dann wieder zu vorsichtig. Irgendwann merkt man: Die wenigsten Kunden haben Zeit für Sales-Blabla, erwarten aber Ehrlichkeit und Substanz.
Einen Punkt noch, auch wenn er unpopulär ist: Selbstbewusstsein, ohne Arroganz. Sie verkaufen nicht Waschmaschinen, sondern Technologien, die Leben beeinflussen. Das verleiht dem Ganzen Gewicht. Und macht’s nicht leichter, aber spannender.
Jetzt zu dem Thema, das alle spätestens bis zur zweiten Kaffeepause interessiert: Was springt bei all dem eigentlich raus? Bei Gehältern im Bereich Medizintechnik-Vertrieb geht die Schere weit auseinander. Einstiegsgehälter wirken auf den ersten Blick attraktiv, liegen aber je nach Bundesland, Unternehmensgröße und Produktsparte zwischen ordentlich und ordentlich-ernüchternd. Wer etwa in Süddeutschland oder im Rhein-Main-Gebiet in einen internationalen Konzern rutscht, sieht häufig Anfangsgehälter ab 45.000 €, oft mit Bonusmodellen und Spesenpauschalen. Im Osten, in Nischen oder bei kleinen Dienstleistern ruckelt der Einstieg gerne mal Richtung 30.000 € bis 35.000 €. Von den versprochenen „fetten Provisionen“ sollte man übrigens nicht gleich träumen: Die Zeiten, in denen „jeder Deal ein SUV“ bedeutete, sind vorbei. Verträge werden härter verhandelt, Budgets sind knapper, Kliniken kämpfen mit Bürokratie.
Was viele unterschätzen: Vieles ist variabel. Wer clever verhandelt, Extras herauskitzelt und langfristige Kundenbeziehungen pflegt, kann das eigene Einkommen noch spürbar skalieren – aber sicher ist das nicht. Letztlich bleibt’s ein balanceakt: Zwischen Planbarkeit, unternehmerischem Risiko und – klar – Leidenschaft für den Beruf. Wer nur wegen der Zahlen rein will, merkt oft schnell, wie zäh der Vertriebsalltag werden kann.
Manche stellen sich Karriere im Vertrieb wie eine gerade Treppe vor – muss man nur hochlaufen. Im Medizintechnik-Vertrieb fühlt sich das eher wie ein Parcours an: Manchmal klettert man, manchmal muss man zurück zum Start, gelegentlich gibt’s Sprünge in andere Bereiche. Wer gerade einsteigt, landet meist im Außendienst, oft mit kleinem Betreuungsgebiet. Wer sich geschickt anstellt, kann Vertriebsteamleiter werden, Key Account Manager oder in die Produktentwicklung wechseln. Einige bleiben für Jahre im Mantel des „Feldspezialisten“, andere drehen als Trainer für Kollegen eine Extrarunde. Es gibt Spezialisten für einzelne Technologien, Generalisten oder sogar, selten genug, Quereinsteiger aus Pflege oder Technik. Und dann gibt es noch diejenigen, die nach ein paar Jahren ins Produktmanagement rübergleiten oder sich als Berater selbstständig machen – für manche eine Befreiung, für andere die logische Konsequenz.
Was aber bleibt, ist der Bedarf: Die Branche sucht ständig. Digitalisierung und neue Gesundheitstrends schieben den Markt an. Aber – wie immer – gilt: Wer sich nicht ständig weiterbildet, bleibt stehen. Kurse, Messen, Zertifikate – es ist eine Dauer-Rundreise. Aber eine, für die es sich lohnt, die Koffer zu packen.
Jetzt mal ehrlich: Verkäufer in der Medizintechnik ist kein Halbtagsjob. Die Linien zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen manchmal so wie der erste Kaffee und das dritte Telefonat am Morgen. Wer auf starren Büroalltag hofft, sollte weiterziehen. Dafür – kaum zu glauben – gibt’s hier Freiheiten: Termine planen, sich den Tag flexibel einteilen, mal aus dem Homeoffice, mal quer durchs Land. Das klingt gut, ist manchmal aber auch zermürbend – wenn abends dann doch noch zehn Mails „dringend“ beantwortet werden wollen.
Und die Hürden beim Einstieg? Viele fürchten sich vor dem technischen Anspruch, andere vor dem „Verkäufer-Image“. Dabei ist die Mischung der Schlüssel: Fachwissen, Lernbereitschaft und ein bisschen Chuzpe. Wer im Bewerbungsgespräch nur die eigene Abschlussquote betont, verschreckt viele Unternehmen – gefragt sind echte Persönlichkeiten mit Profil. Manchmal, so mein Eindruck, reicht es, ehrlich zu sagen: „Ich will lernen und meinen Beitrag leisten.“ Krankenhäuser, Praxen und Hersteller sind anpassungsfähiger geworden. Manche Ecken im System sind noch steinig, aber der Wind dreht sich: Mehr Offenheit, mehr Diversität – und auch Bewerber aus der zweiten Reihe bekommen ihre Chance.
Als Verkäufer Medizintechnik steht man nicht einfach im Neonlicht eines Kongresszentrums und wedelt mit Flyern. Das ist ein Beruf, der fordert und manchmal auch überfordert. Je mehr Wandel in Gesundheit und Technik, desto spannender – aber auch unberechenbarer wird das Spielfeld. Wer sich für diese Schnittstelle entscheidet, muss lernen, schwimmen zu können, noch bevor das Wasser eingelassen ist. Man wird an Grenzen stoßen. Und sich wundern, wie viel man wachsen kann, wenn man keine Angst vor dem nächsten Schritt hat. Oder, um es anders zu sagen: Medizintechnikvertrieb ist – trotz aller Unsicherheiten – selten langweilig. Vielleicht aber auch nichts für schwache Nerven. So ehrlich muss man sein.
Das könnte Sie auch interessieren