Laboringenieurin / Laboringenieur (m/w/d) im Bereich Umwelttechnologie und Verfahrenstechnik
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Verfahrensingenieur Jobs und Stellenangebote
Wer sich als Verfahrensingenieur oder Verfahrensingenieurin bewirbt – gleich ob frisch von der Uni, mit ersten Berufsjahren oder auf der Suche nach einer neuen Etappe –, merkt schnell: Hinter dem nüchternen Jobtitel verbirgt sich mehr als Zahlenkolonnen und Reaktoren mit blitzendem Edelstahl. Manchmal fühlt sich das, was man hier tut, an wie der Spagat zwischen Alchemist und Projektjongleur. Und ganz ehrlich – manches aus dem Studium fühlt sich plötzlich banaler oder entfernter an, als man es sich je hätte träumen lassen.
Was tut man tatsächlich als Verfahrensingenieur, jenseits der ausgefeilten Organigramme und Website-Hochglanzfotos? Es geht nicht allein um das Berechnen von Stoffströmen oder Wärmetransfers – auch wenn das bald Alltag wird, ob man will oder nicht. Vielmehr ist es das stetige Basteln, Optimieren, Kontrollieren: Heute die Produktionslinie, morgen den Anlagenumbau, während im Hintergrund die Frage drängt, ob die neuen Nachhaltigkeitsziele ohne Komplettumbau gelingen. Zudem: Wer meint, es gäbe „den einen“ Arbeitsalltag im Anlagenbau, in der Chemie oder der Lebensmitteltechnik, der irrt. Der Tag beginnt oft mit offenen Fragen (und mindestens einem Kaffee), stolpert dann über Meetings, denn plötzlich funktioniert irgendwo eine Pumpe nicht, und der Zeitplan löst sich leise in Luft auf.
Klar: Wer hier einsteigt, bringt fundiertes technisches Wissen mit – Thermodynamik, Strömungsmechanik, all diese Klassiker. Aber das allein trägt selten durch die Praxis. Ich kann nicht zählen, wie oft kurzfristige Improvisation gefragt war – und wie lautlos dabei Soft Skills ins Rampenlicht rücken. Kommunikation? Pflicht statt Kür, denn oft genug geht’s darum, zwischen Produktion, Management und Behörden zu vermitteln – manchmal alles am selben Tag. Eigenverantwortlichkeit wächst mit jeder Schicht und jedem neuen Anlagenproblem, dem man auf den Grund gehen muss (meistens außerhalb der Bürozeiten, so meine Erfahrung). Wer lieber die Dinge mehrfach hinterfragt, sich nicht vor Dreck oder Fehlersuche scheut und statt Schreibtischkarriere eher das „echte“ Arbeiten sucht – der ist hier selten fehl am Platz.
Jetzt kommt der Teil, der regelmäßig zu hitzigen Diskussionen auf Karrieremessen führt – das Gehalt. Sachlich betrachtet: Für Berufseinsteiger ist die Bandbreite groß, und das aus guten Gründen. In der chemischen oder pharmazeutischen Industrie lassen sich in den ersten Jahren Gehälter erzielen, die bereits deutlich über dem Durchschnitt technischer Berufe liegen. Wer jedoch in kleineren Maschinenbauunternehmen startet – gar im Osten der Republik oder abseits der Großstandorte –, kommt nicht selten auf Zahlen, bei denen man sich fragt: „Ist das noch Stand der Technik oder schon Pointe?“ (Ironie nicht ausgeschlossen.) Später, mit einigen Jahren Praxis oder wenn Führungsverantwortung oder Spezialaufgaben übernehmen, kann die Kurve ordentlich anziehen – manchmal auch branchenspezifisch steil. Und doch bleibt: Wer sich in den Beruf stürzt, nur wegen des Gehalts, wird auf Dauer kaum Freude finden. Zu anspruchsvoll, zu wechselhaft, zu herausfordernd ist die Realität, wenn’s darauf ankommt.
Von Fachkräftemangel ist viel die Rede, und ja, die Nachfrage nach kompetenten Verfahrensingenieuren ist beachtlich – die Unternehmen suchen händeringend, gerade in Zeiten des Umbruchs: Energiewende, Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung, überall Transformation. Wer Wandel als Herausforderung begreift statt als lästige Störung, ist klar im Vorteil. Allerdings – und das sagen die wenigsten: Berufseinsteiger treffen oft auf Betriebe, deren Strukturen irgendwo in den frühen 2000ern verharren. Digitalisierung? Klar, aber manchmal noch auf DIN-A4-Briefkopf. Wer hier gestalten möchte, braucht langen Atem (und eine gewisse Frustrationstoleranz). Dafür bietet der Beruf einen seltenen Mix aus Sicherheit und Gestaltungsspielraum. Und, Hand aufs Herz, nicht viele Bereiche erlauben es Einsteigerinnen und Quereinsteigern, so schnell Verantwortung zu übernehmen. Ein bisschen Abenteuerlust gehört dazu, keine Frage.
Work-Life-Balance? Ein Kampfbegriff, gern strapaziert und selten eindeutig. In manchen Unternehmen lebt man die technische Gleitzeit, anderswo fressen Projekte und Schichtsysteme vieles vom privaten Kalender auf. Gerade in Produktionsnähe bleibt Spontanität schwierig, und das Wochenende „gehört“ nicht immer einem selbst. Wer Familie plant oder Hobbys hegt, tut gut daran, vorab nach flexiblen Modellen zu fragen – sie existieren, aber einfach sind sie selten zu bekommen. Dafür gibt’s oft unvergleichliche Momente: Wenn eine Anlage endlich läuft, wenn aus Problemen Lösungen werden und aus Ideen neue Produkte wachsen. Vielleicht ist es dieses Handfeste, das den Beruf am Ende so reizvoll macht. Man hat nicht nur Systeme, Zahlen und Kabel in der Hand – sondern täglich die Möglichkeit, etwas in Bewegung zu bringen. Im Guten wie im Schwierigen. Kein Job für jeden, gewiss. Aber wenn’s passt, dann passt es richtig.
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