Heilerziehungspfleger , GKP (m/w/d) bzw. Krankenschwester/-pfleger für den Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie
ukrb Universitätsklinikum Ruppin-BrandenburgNeuruppin
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Klinikum Dritter OrdenMünchen
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Schwester (Kinderkrankenpflege) Jobs und Stellenangebote
Was habe ich nicht alles gehört, bevor ich selbst mit der Arbeit auf Station begonnen habe. Kinderkrankenschwester – ach, das sei doch „herzerwärmend“ und „sinnvoll“, aber angeblich auch unendlich anstrengend. Damals war ich unsicher: Wie viel davon ist Mythos, und wie viel bittere Realität? Jetzt, ein paar Jahre später, weiß ich: Das Klischee von quietschenden Kinderlachen, das gelegentlich von einer tapferen Träne unterbrochen wird – das ist ein schöner Teil. Aber eben nur ein Teil.
Der eigentliche Alltag als Kinderkrankenpfleger oder -pflegerin ist ein Paradox: Da steckt Empathie, ein Händchen fürs Praktische und jede Menge Nervenstärke drin. Kaum schiebst du morgens die Tür auf, heißt es improvisieren, zuhören, Prioritäten neu sortieren. Manchmal nachts, wenn die Intensivmonitore piepen und man sich fragt, ob man einem jungen Menschen gerade tatsächlich helfen kann. Und dann – ein Kinderlächeln. Oder, realistischer: ein Elternblick, zwischen Hoffnung und Erschöpfung. Was viele unterschätzen: Es geht nicht nur um das Pflaster auf der Haut, sondern um das auf der Seele.
Und ja, kein Tag gleicht dem anderen. Stillstand? Fehlanzeige. Ein Kleinkind, das seit Tagen Fieber hat, die Jugendliche nach der OP, Angehörige voller Sorgen – da ist nicht nur Fachwissen gefragt, sondern Fingerspitzengefühl und manchmal auch ein improvisierter Witz, der kurz Spannung löst.
Was muss man mitbringen? Natürlich, die klassische Ausbildung in der Kinderkrankenpflege – klar. Aber die eigentlichen Fragen beginnen ja meist erst nach dem Examen. Kann ich mit Eltern reden, die nachts um drei alles infrage stellen? Bleibt mir ein kühler Kopf, wenn medizinische Grenzsituationen eintreten? (Kleiner Exkurs: Ich erinnere mich an meinen ersten allergischen Schock auf Station – das Adrenalin war gefühlt höher als der Blutdruck des kleinen Patienten. Ich habe gelernt: Fachlich sicher bleiben, auch wenn innerlich alles Achterbahn fährt.)
Persönliche Eignung ist das eine. Teamarbeit, Belastbarkeit, Humor, eine Portion Geduld – das sind die anderen Zutaten. Es ist ein Job für Herzblutmenschen, nicht für Leute, die auf der Suche nach der Routine im Büroalltag sind. Ehrlich: Wer es ernst meint, spürt schnell, wie viel Verantwortung an scheinbar kleinen Handlungen hängt.
Sprechen wir über Geld. Unangenehm? Vielleicht. Aber ehrlich: Wirklich niemand entscheidet sich für Kinderkrankenpflege wegen des schnellen Geldes – und das ist kein Geheimnis. Das Gehaltsgefüge schwankt enorm. In städtischen Universitätskliniken, besonders im Westen, kann das Einstiegsgehalt an Tarifstrukturen heranreichen, von denen manche Regionalkliniken nur träumen. Der BAT-KF, der TVöD – irgendwas mit Buchstabensalat – rechnet meist brutto zwischen 2.800 € und 3.200 € im Einstieg. Mit Zuschlägen, Schichtarbeit und Berufsjahren geht’s höher. Aber anderswo, vor allem im ländlichen Raum, landet man nicht selten unterhalb. Das klingt nach Anspruch und Würde, bleibt aber oft was für Sonntagsreden.
Weiterbildung? Dann ändert sich was, wenigstens ein wenig – Stationsleitung, Fachweiterbildung in Pädiatrie, vielleicht ein pädagogischer Aufstieg. Aber der goldene Lohnsegen bleibt meist aus. Was das mit Berufsstolz macht? Seltsamerweise erstaunlich wenig. Weil die Motivation selten aus einer Gehaltstabelle kommt. Trotzdem braucht man manchmal den Taschenrechner und einen kräftigen Kaffee dazu, um sich selbst zu erklären, warum man bleibt. Oder sich fragt: Wechseln? Gehen? Und wohin dann?
Die Nachfrage? Hoch, heißt es. Überall brennen die Lichter. Fachkräfte werden gewissermaßen händeringend gesucht, vor allem mit Zusatzausbildung. Wer als Berufseinsteiger:in auf den Markt kommt, spürt diesen Sog sehr deutlich. Angebote flattern herein, manchmal mit Wechselprämien oder Extras, die eher nach Marketing klingen als nach Wertschätzung. Seltsame Zeit. Denn echte Entlastung sieht anders aus.
Und doch – es tut sich was. Digitale Dokumentation, neue Behandlungskonzepte, Modellprojekte für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ob all das die eigentlichen Herausforderungen – hohe Arbeitsbelastung, Personalmangel, Schichtdienste, dünne Personaldecken in der Nacht – wirklich löst? Ich habe da meine Zweifel. Vielleicht bin ich da zu skeptisch. Doch die Trägheit alter Strukturen ist zäher als gedacht.
Die Situation am Arbeitsmarkt hat noch einen anderen Nebeneffekt: Wer wechseln will, findet Chancen. Wer spezialisierte Kenntnisse (Intensivpflege, Neonatologie, pädiatrische Onkologie) mitbringt oder nachlegt, setzt sich häufig von der Masse ab. Trotzdem: Luft nach oben bleibt bei der Arbeitsplatzqualität.
Ein Thema, das immer bleibt: Wie hält man Beruf und Privatleben in Balance? Da wird viel geschrieben, wenig davon entspricht der rauen Wirklichkeit. Dienstpläne, die sich ständig ändern, Nächte, an denen man die eigenen Kinder kaum sieht, weil sie schon schlafen – das gehört leider dazu. Manchmal – ich sag’s offen – ist es ein Eigenkunststück, nicht in die chronische Erschöpfung zu rutschen.
Viele Kolleginnen und Kollegen versuchen es mit festen Ritualen, konsequentem „Abschalten“ nach Feierabend, Sport oder kreativen Hobbys. Lachen im Team hilft, schwarzer Kaffee auch. Was aber wirklich funktioniert: Grenzen ziehen, auch wenn’s unbequem ist. Denn Helfersyndrom ist selten UV-beschichtet – es brennt irgendwann. Und das ist keine Schwarzmalerei, sondern die Realität. Wer es schafft, sich eine Nische im Freizeitgetriebe zu sichern, bleibt länger in diesem Beruf. Wer das nicht kann, wechselt häufig irgendwann – oder erträgt es still.
Was mir auffällt: Kaum ein anderer Beruf bringt so viele widersprüchliche Gefühle gleichzeitig hervor. Es gibt Tage, an denen möchte man alles hinschmeißen – und dann wieder diese kleinen Siege, ein Genesungsfortschritt, ein unerwartetes Danke. Wertschätzung, die nicht im Monatsauszug aufzutauchen braucht, aber trotzdem trägt.
Berufseinsteiger:innen rate ich: Erwartet keine Idylle, aber lasst euch nicht entmutigen. Wechselt, wenn ihr merkt, ihr könnt nicht mehr – aber gebt dem Beruf zuerst eine echte Chance, mit all seinen Ecken und Kanten. Die Kinderkrankenpflege ist weder Spielwiese noch Wartesaal für Besserwisser. Aber sie ist ein Berufsfeld, in dem Menschen wachsen – und manchmal auch scheitern. Ist so.
Vielleicht ist genau das – zwischen Realität und Sehnsucht – das, was diesen Beruf am Ende so unverwechselbar macht.
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