Fachärztin / Facharzt für Allgemeinmedizin (m/w/d) mit Interesse an Schmerzmedizin, Akupunktur oder Spezieller Schmerztherapie
Praxis Dr. KowalskiBerlin
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Schmerztherapie Jobs und Stellenangebote
Manchmal frage ich mich, wer diesen Job wirklich sucht – oder vielleicht auch: wer ihm standhält. Die Schmerztherapie ist einer dieser Sektoren im Gesundheitssystem, die sich immer ein wenig abseits anfühlen, ein bisschen „zwischen den Stühlen“. Hier geht es weder um klassische Kurierdienste wie in der Notaufnahme, noch um ewiges Diagnostizieren wie auf der Inneren. Sondern um etwas, das so simpel klingt – Schmerzen lindern – und doch, je länger man darüber nachdenkt, umso tiefgründiger und unterm Strich auch komplexer wirkt. Wer hier seinen Einstieg sucht, der sollte wissen: Wer glaubt, Schmerztherapie sei bloß Tablettenreichen mit freundlichem Lächeln, der wird ziemlich schnell die Luft anhalten müssen – und zwar aus ganz anderen Gründen als wegen spiritueller Erleuchtung.
Vor dem ersten Tag denkt man vielleicht an spannende Therapiekonzepte, multidisziplinäre Teams, Hightech-Geräte oder zumindest an messbare Erfolge. Die Realität? Oft ein Alltag zwischen Gesprächskabinen, Kärtchen mit Medikamentenplänen und Patienten, die nicht selten schon eine Odyssee durchs ganze System hinter sich haben. Das ist die eine Seite: Die gefühlte Endlosschleife aus „Stimmt die Dosis?“, „Warum hilft hier noch nichts?“, „Was machen wir mit der Nebenwirkung?“ Aber es gibt auch die anderen Momente – Gespräche, die auf einmal Türen öffnen, Patientinnen, die zum ersten Mal seit Monaten weniger Schmerzen haben, kleine Siege, an die man sich festhält, wenn das System mal wieder ins Stocken gerät.
Gerade Berufseinsteigerinnen, die vielleicht aus stationären Abteilungen oder dem klassischen Hausarztbetrieb kommen, werden sich manchmal wundern, wie viel Hierarchie und wie wenig Standardisierung hier noch herrscht. Schmerzdienst ist ein Bereich, der eben oft auch auf Erfahrung, Pragmatismus und persönlicher Haltung basiert – die Leitlinien helfen, aber sie ersetzen keine echte Empathie und erst recht nicht die Fähigkeit, das „Unerzählte“ beim Patienten herauszufiltern. Kein Wunder, dass Quereinsteiger, etwa aus der Pflege oder Physiotherapie, im Team oft eigene wertvolle Nuancen einbringen – wenn sie durchhalten, versteht sich.
Wer sich fragt, welche Qualifikationen und Fähigkeiten hier zählen: ein Examen reicht längst nicht mehr aus. Fachliche Basis sind meist ein medizinischer Abschluss (Ärztin, Pflegekraft, Therapeuten) plus Spezialisierungsnachweise – ob Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“ oder Fortbildungen. Die Wahrheit: Wer Schmerztherapie machen will, der muss lernen, sich nie mit halbem Wissen zufriedenzugeben. Neue Leitlinien, therapeutische Ansätze, Medikamente aus gefühlt 17 verschiedenen Wirkkategorien, dazu das endlose Thema Chronifizierung – und mittendrin du, mit deinen Fragen: Reicht mein Wissen? Wie setze ich mein Bauchgefühl ein, ohne die objektiven Parameter zu ignorieren?
Persönliche Stärken, die zu diesem Beruf passen? Fingerspitzengefühl – ja, das liest sich abgedroschen, aber es stimmt eben. Wer auf Sinnsprüche aus der Esoterik steht, wird enttäuscht werden, genauso wie Oberlehrer, die Patienten nach Schema F abarbeiten wollen. Geduld braucht man, mit Anderen und (noch wichtiger) mit sich selbst. Und ein gewisser Eigensinn ist auch kein Schaden – sonst lässt man sich zu schnell vereinnahmen, von Erwartungen und Diagnosen, von emotional aufgeladenen Situationen, die einem manchmal viel näher gehen, als einem lieb ist.
Kommen wir zum Brot-und-Butter-Thema: Gehalt. Wer darauf hofft, mit Einstieg in die Schmerztherapie direkt im Geld zu schwimmen, dem empfehle ich einen schnellen Wechsel in die Pharmabranche (aber das ist ein anderes Thema). Was viele unterschätzen: Die Vergütung ist stark regional und sogar nach Trägermodell verschieden. In städtischen Kliniken oder spezialisierten Zentren ist ein moderat überdurchschnittliches Gehalt drin, gerade für Ärztinnen mit Zusatzbezeichnung. In ländlichen, meist unterversorgten Regionen dagegen wird das Gehalt durch die unterschiedlichen Budgetierungen und Fallzahlen oft wieder relativiert – da hilft auch kein im Bewerbungsgespräch betontes Engagement.
Traditionell verdienen Schmerzmediziner:innen, die sich in die Niederlassung wagen, teils besser – sofern sie sich einen Ruf erarbeiten und die Vergütungsmodelle der Kassen routiniert ausreizen (und damit stundenlange Abrechnungsdiskussionen inklusive). Die Gehaltsspreizung je nach Berufsgruppe ist ebenfalls beachtlich: Pflegefachkräfte und Therapeutinnen liegen meist deutlich unter ärztlichem Niveau, können aber durch Zusatzqualifikationen und fachliche Nischen punkten. Wer ein Händchen für verhandeln hat – und ein dickes Fell bei bürokratischen Zumutungen – kann in spezialisierten Teams oder leitenden Positionen durchaus attraktive finanzielle Entwicklungen sehen. Die Gleichung bleibt aber selten einfach.
Der klassische Karriereweg? Tja. Den gibt es in der Schmerztherapie nicht – oder nur als vage Skizze. Die meisten steigen zunächst als Teil eines bunt zusammengewürfelten Teams ein, lernen dabei das Fach von der Pike auf und suchen sich langsam eine Nische. Ob man dann zur Oberärztin, zu Teamleitung oder in die ambulante Spezialisierung geht, hängt weniger von der Examensnote als von Neugier, Netzwerk und Durchhaltevermögen ab.
Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es zuhauf: Von „Psychosomatischer Grundversorgung“ über spezialisierte Physiotherapie und psychologische Begleitausbildungen bis zu High-End-Workshops zu invasiven Techniken. Die Realität: Viele Angebote wirken, als hätte man sie nachts von der Fortbildungsbörse gepickt – und tatsächlich hilft nur, sich sorgfältig mit Kollegen oder erfahrenen Weiterbildern abzusprechen. Manchmal fällt man auf Blender herein, manchmal entdeckt man echte Schätze. Die Digitalisierung hat auch hier etwas umgerührt: Online-Fortbildungen, interdisziplinäre Pain Boards per Videokonferenz, digitale Fallbesprechungen – kann entlasten, kann aber auch den Austausch am Kaffeeautomaten ersetzen, und das wäre schade.
Die Stellenangebote? Waren vor fünf Jahren für Schmerztherapeutinnen noch vergleichsweise dünn gesät – inzwischen suchen viele Krankenhäuser händeringend spezialisierte Fachkräfte. Die berühmte demografische Kurve plus ewiger Fachkräftemangel lässt grüßen. In manchen Regionen stapeln sich Bedarfsanzeigen, in anderen muss man für eine passende Stelle flexibel sein, was das Umziehen angeht oder kreative Arbeitszeitmodelle ausprobieren. Wer die Vereinbarkeit mit Familie und Freizeit ganz oben ansetzt, muss manchmal Kompromisse schließen – Schmerzdienste sind zwar selten reine Nachtschichten, aber die emotionale Belastung trägt man öfter mit nach Hause, als einem lieb ist. Flexibilität, Home-Office oder Remote-Beratungen? Werden langsam salonfähig, gerade in großen Versorgern, aber noch lange nicht überall selbstverständlich.
Was bleibt nun für Einsteiger und Wechselwillige? Schmerztherapie ist kein Beruf für Grau-Mäuse oder Karriere-Wunderkinder – sondern für Leute, die Lust haben, sich auf echte Menschen, unklare Verläufe und ein selten ganz planbares Miteinander einzulassen. Wer neugierig bleibt, Humor behält (unterschätzt!), und sich nicht zu schade ist, auch mal einen Schritt zurückzutreten und zu fragen: „Will ich das – und wenn ja, wie lange noch?“ – der wird seine Nische finden. Leicht macht es das System einem nicht. Aber trivial war dieser Beruf noch nie.
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