MFA Hämatologie / Onkologie / gastrointestinale Onkologie / Rheumatologie (m/w/d)
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Rheumatologie Jobs und Stellenangebote
Rheumatologie. Schon allein das Wort klingt nach komplizierten Gelenken, rätselhaften Autoimmunphänomenen und einer medizinischen Nische, die irgendwo zwischen Innerer Medizin, Immunologie und (gefühlt) dem nächsten Rätselheft der Wissenschaft sitzt. Aber wie ist das eigentlich für jemanden, der seinen beruflichen Weg in diese Richtung lenkt – aus Überzeugung, der Liebe zu vielschichtigen Krankheitsbildern oder weil der Klinikalltag eben plötzlich Rheuma auf die Agenda setzt? Was erwartet Berufsanfängerinnen und -anfänger, was hält der Markt für erfahrene Wechsler bereit? Ich frage mich das manchmal selbst: Wie kommt man auf so einen Beruf? Klar, nicht jeder träumt in der Schulzeit von Arthritiden. Trotzdem, Rheumatologie ist mehr als Gelenkschmerzen und Basistherapie – es ist ein kompletter Kosmos, mit eigenen Tücken und seltenen Schätzen.
Fangen wir beim Offensichtlichen an: Wer in die Rheumatologie einsteigt, bewegt sich auf dem Grenzgang zwischen Hightech-Medizin und Empathie-Job. Es geht nicht (nur) darum, Werte und Bilder zu interpretieren; das Handwerk ist komplex: Krankengeschichten, Laborparameter, manchmal ratlose Schultern von Kolleginnen und Kollegen anderer Fachgebiete – und immer wieder Patientinnen und Patienten, die nach langer Odyssee endlich einen Namen für das diffuse „Irgendwas ist nicht richtig“ wollen. Und nein: Die Arbeit spielt sich weder ausschließlich im OP noch am reinen Labormikroskop ab (auch wenn sich das viele da draußen so vorstellen).
Der Alltag: Meistens ambulant, zunehmend digitalisiert, oft eingebettet in Teams aus Physios, Psychologen, Pflegeexperten und, nicht zu vergessen, medizinischer Fachangestellten. Manche sagen, Rheumatologie ist die Detektivarbeit unter den Disziplinen – viel Zuhören, Puzzleteile zusammensetzen, Therapien langfristig begleiten. Ehrlich gesagt, ohne ein bisschen Begeisterung für Feinheiten kommt man da nicht besonders weit.
Wer aus der Uni kommt oder als Fachärztin, Facharzt den nächsten Karriereschritt sucht, merkt schnell: Der Zugang zur Rheumatologie ist limitiert. Die Weiterbildung ist bundesweit nicht gerade massenhaft verfügbar, und bevor man überhaupt startet, steht die Basisqualifikation in Innerer Medizin an (mindestens). Wem das zu langatmig klingt – tja, stimmt schon: Es geht nicht im Schnellgang. Dafür wartet ein breites Arbeitsfeld mit Optionen: klassische Klinik, große Ambulanzen, Forschung, aber auch Praxisgründungen oder Tätigkeiten im pharmazeutischen Umfeld. Quereinsteiger aus anderen Fachrichtungen? Möglich, mit Motivation und Atem. Und: Ein Herz für chronisch Kranke muss man eben mitbringen, sonst kehrt die berüchtigte Erschöpfung schneller ein als die nächste Visite.
Jetzt der Elefant im Raum: der Verdienst. Wer sich Hoffnung auf das schnelle große Geld macht, wird in der Rheumatologie selten enden wie ein Top-Neurochirurg. Das Gehalt bewegt sich klassisch im oberen Rahmen der Facharzttarife – teils mit Zulagen bei Ambulanztätigkeit, jedoch regional recht unterschiedlich. Im städtischen Raum, besonders bei universitären Einrichtungen, verdient man nicht selten etwas weniger als der viel gefragte Landrheumatologe (den Begriff gibt es, ja!). Privatpraxen und der Wechsel ins Beratungs- oder Gutachterwesen können lukrativ sein, aber der Weg dorthin ist gepflastert mit Erfahrung und, na klar, dem eigenen Risikoappetit.
Gerade Berufseinsteiger sollten sich nicht blenden lassen: Das Einstiegsgehalt ist okay, die Perspektive auf größere finanzielle Sprünge kommt mit Erfahrung, Zusatzqualifikationen und – jetzt wird's politisch – dem Willen, Verantwortung zu übernehmen. Und: Im Vergleich zu Innere Medizin ohne Schwerpunkt locken oft bessere Arbeitszeiten und seltener Nacht- oder Bereitschaftsdienst. Ist das Geld damit wirklich „schlecht“? Schwierig. Es ist ein ordentliches Facharztgehalt mit Entwicklungspotenzial, aber kein Selbstläufer.
In vielen Regionen – und das gilt, so paradox es klingt, besonders jenseits der Großstädte – werden Rheumatologen beinahe mit offenen Armen empfangen. Das Thema Fachkräftemangel ist hier keine schräge Presseschlagzeile, sondern Alltag. Immer mehr, teils junge Patienten suchen spezialisierte Ansprechpartner. Digitalisierung? Kommt, aber langsamer als in anderen Disziplinen. Elektronische Patientenakten, Telemedizin-Sprechstunden – mittlerweile keine Zukunftsmusik mehr, aber die Implementierung stockt immer mal wieder.
Was viele unterschätzen: Gerade die neuen digitalen Tools (von der Online-Terminvergabe bis zur virtuellen Verlaufskontrolle) verändern zwar die Arbeit, nehmen ihr aber nicht das, was in der Rheumatologie zentral bleibt: persönliche Beziehung, Kontinuität, das berühmte „Dranbleiben“. Die Branche sucht Leute, die Lust auf Hybridarbeit und flexible Modelle haben, aber die menschliche Dimension nicht aus den Augen verlieren.
Jetzt mal Klartext: Rheumatologie ist kein Streichelzoo für empathische Idealisten, aber auch keine Massenabfertigung. Wer den Beruf ergreift, merkt schnell – die Balance zwischen den vielen Einzelschicksalen, der oft zähen Diagnostik, administrativem Kleinkram und (ja, auch das) Privatleben muss immer wieder neu ausgehandelt werden. Gelingt das? Je nach Arbeitsumfeld: In vielen Praxen gibt’s inzwischen Teilzeitmodelle, in Kliniken werden flexible Arbeitszeiten wichtiger. Aber: Das Durchhalten will gelernt sein – geht nur mit Kollegialität, Humor und der Bereitschaft, sich den Kopf zu zerbrechen, wenn der Lehrbuchfall eben doch nicht ins Raster passt.
Manchmal frage ich mich: Warum macht man das eigentlich? Wegen der Menschen, der medizinischen Herausforderung, der Nähe zu moderner Forschung? Alle drei Gründe spielen rein. Oder weil es ein Beruf ist, der zwischen Detailversessenheit und Menschlichkeit einen Weg sucht, den nicht viele gehen wollen (oder können)? Auch das. Für Berufseinsteiger:innen ist Rheumatologie manchmal wie das Öffnen einer verschlossenen Tür in einem Haus voller Möglichkeiten – mit gelegentlicher Zugluft inklusive. Wer sich darauf einlässt, findet nicht nur einen Beruf, sondern ein Arbeitsfeld mit Zukunft und Reibungsfläche. Sicher, kein leichter Weg, keine goldene Gehaltsleiter, aber auch nichts, das sich in ein paar simplen Zeilen abhaken lässt. Und das ist vielleicht das Beste daran.
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