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Projektleiter klinische Studien Jobs und Stellenangebote
Da sitzt man nun also, jung oder mit Rückenwind aus einer anderen Branche, und überlegt: Projektleitung klinischer Studien – ist das ein Sprungbrett oder eher ein Sprung ins Ungewisse? Vielleicht beides, vermutlich sogar gleichzeitig. Wer reden hört, der von „Organisationstalent“ oder „Multitasking-Kompetenz“ schwärmt, der hat wahrscheinlich selbst noch nie einen Studienprozess jongliert, in dem parallel Ethikkommissionen, ärztliche Dokumentationen, Datenbanken, Probanden und mindestens fünf Deadlines mitspielen – und wehe, eine klemmt.
Projektleiterinnen und Projektleiter klinischer Studien leben in jener eigenwilligen Grauzone zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Manager und Mediator. Das Aufgabenspektrum hat sowas wie ein Grundrauschen – und dann den ständigen Überraschungsfaktor.
Am Morgen Excel-Listen studieren, mittags Videokonferenz mit einem Team, das irgendwo zwischen Münster und Mumbai verstreut sitzt, nachmittags ein spontaner Regeländerungs-Call mit dem Sponsor, abends dann der staubtrockene Blick ins GCP-Regelwerk oder ins Protokoll – oder, wenn man Pech hat, Ärger mit dem Labor, das zum wiederholten Mal Blutproben falsch etikettiert. Es gibt glamourösere Jobs. Aber kaum welche, bei denen wissenschaftliche Neugier, Prozess-Verliebtheit und der Sinn fürs große Ganze so zwanghaft zusammenstoßen.
Wie kommt man in diesen Beruf? Klassisch, mit Studium in Medizin, Biowissenschaften, Pharmazie – jedenfalls kein Feld für Quereinsteiger mit der Hoffnung auf „learning on the job“. Verstehen, wie Studienprotokolle gebaut werden, was regulatorische Beweggründe sind, wie Ethik und Patientensicherheit sich in der Praxis anfühlen – das muss sitzen, sonst kracht alles schneller als eine schlecht verschlüsselte Excel-Tabelle.
Nicht zu unterschätzen sind aber die Soft Skills: Der Drahtseilakt zwischen lästiger Kleinkrämerei und strategischem Weitblick ist Dauerthema. Einmal aus der Fassung geraten und schon droht irgendein Standort das Mitmachen zu verweigern (und das, weil man im letzten Meeting vielleicht etwas zu knapp angebunden war). Wer im Team keine Empathie zeigen kann oder bei Änderungswünschen des Sponsors ins Schlingern gerät, wird wenig Spaß haben.
Ich wünschte, es klänge simpler – Wahrheit ist: Mancher Tag beginnt mit dem Plan, Listen abzuarbeiten, und endet im Feuerwerk diplomatischer Schlichtung. So schnell kann’s gehen.
Und der Arbeitsmarkt? Klar, die Nachfrage nach erfahrenen Projektleuten in der klinischen Forschung ist beachtlich – ein Glücksfall für alle, die schon drinstecken. Unternehmen von kleinen CROs bis zu Pharmariesen verlagern Teile der Entwicklung in internationale Projekte, erweiterte Indikationsgebiete werden geprüft, neue technischen Lösungen drängen auf den Markt. KI, Big Data, Remote Monitoring: Für Einsteiger, die technologieoffen denken, wird's spannender – aber auch komplexer.
Was viele unterschätzen: Bewerben heißt noch lange nicht, dass der Zuschlag selbstverständlich erfolgt. Ja, der Mangel ist da – vor allem bei spezialisierter Erfahrung und exzellentem Englisch. Aber der Wettbewerb ist hartnäckig: Die eine Gruppe versucht aus dem Labor zu fliehen, die andere aus der Industrie, wieder andere sind Mediziner mit Burnout, die sich „auf die andere Seite“ wünschen. Das ist schon ein ziemlicher Topf voller Eigensinniger, manchmal auch Querköpfe. Und gerade deshalb, so mein Eindruck, muss man immer ein bisschen schneller rennen als der Rest der Gruppe.
Money talks? Na klar. Aber wie laut, das hängt von Region, Branche und Arbeitgeber ab – und vor allem von dem, was man an Vorerfahrung mitbringt. Im pharmazeutischen Kontext und bei internationalen Studien winkt schnell ein attraktives Jahresgehalt, das locker im oberen fünfstelligen, bis sechsstelligem Bereich liegen kann – Boni, Firmenwagen und Benefits nicht eingerechnet.
Anders sieht’s aus, wenn man bei akademischen Sponsoren, städtischen Kliniken oder in kleineren Nischenprojekten startet (Stichwort: Investigator Initiated Trials). Da ist die Luft dünner, die Gehaltsspanne deutlich verhaltener – mit Glück und viel Eigeninitiative lässt sich aber auf Dauer aufholen. Was ich immer wieder höre: Viele unterschätzen das Entwicklungspotenzial. Mit steigender Verantwortung, internationalen Projekten und einer Portion Verhandlungsgeschick wächst das Gehalt oft überraschend schnell.
Kleinere Randbemerkung – nicht alles ist in Gehalt messbar. Jobzufriedenheit, Gestaltungsspielraum und Teamgeist wiegen manches Mal mehr als ein dicker Bonus. Hätte ich nie gedacht, aber mittlerweile glaube ich daran.
Was bleibt, ist die Frage nach der vielbesungenen Work-Life-Balance. Realität? Hm, kommt darauf an. Wer strukturiert arbeitet, flexibel bleibt und nicht zu stolz ist, auch mal unangenehme Aufgaben zu delegieren, schafft sich Freiräume. Aber diese Branche lebt von Termindruck, Unwägbarkeiten und dem berühmten „Noch-schnell-am-Abend-die-Präsentation-fertig-basteln“.
Zu romantisieren gibt es hier wenig – aber Entzauberung ist nicht dasselbe wie Frust. Über die Jahre lernt man, die kleinen Unterbrechungen für sich zu nutzen (der schnelle Espresso, ein Gespräch mit Kolleg:innen aus São Paulo oder Skopje), und manchmal sogar, sich auf die randomisierten Überraschungen zu freuen.
Ist das noch Job oder schon Persönlichkeitsentwicklung? Wahrscheinlich weder noch – eher ein Spagat über beide Welten. Wer Planbarkeit sucht, wird hier verrückt. Wer Lust auf Verantwortung, Abwechslung und das Gefühl hat, Forschung mit Sinn zu steuern, der kommt erstaunlich weit – selbst als Berufseinsteiger:in oder im Seiteneinstieg.
Projektleitung klinischer Studien ist kein Beruf für Leute, die am liebsten die Ordnung des Aktenordners mit dem Ruhm des Tüftlers verbinden wollen – zu viele Grautöne, zu wenige geradlinige Erfolge. Der Reiz liegt in der Bewegung, im Weiterdenken, im kleinen Chaos zwischen deutscher Bürokratie und internationalem Forschergeist.
Wer sich unsicher ist, ob das passt? Vielleicht hilft der Blick auf die ganz banalen Momente – etwa jene, in denen auf drei E-Mails fünf widersprüchliche Antworten kommen und trotzdem am Ende ein Ergebnis steht, das keiner so erwartet hat. Das, und die Hoffnung, dass am Ende eines langen Projektzyklus tatsächlich mal etwas Gutes in die Medizin getragen wird. Und wenn das nicht mal ein Grund ist, morgens den Rechner wieder hochzufahren.
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