Laborant Arzneimittelherstellung in Weinheim (m/w/d)
Medipolis UnternehmensgruppeWeinheim
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Physik - Biologische Physik Jobs und Stellenangebote
Manchmal frage ich mich, wie oft Studierende der Physik mit dem Satz „Ach, dann willst du also irgendwann Raketen bauen?“ konfrontiert werden, bevor sie über die Richtung der Biologischen Physik stolpern. Denn, Überraschung: Anstelle von Satelliten und Teilchenbeschleunigern wartet dort die faszinierende Welt der Zellen, Proteine und molekularen Mechanik. Hört sich nerdig an? Vielleicht. Aber unterschätzen sollte man diesen Berufszweig nicht – zumindest, wenn man einen Hang zu Zwischenwelten hat: technisch, wissenschaftlich, manchmal abstrakt, manchmal extrem praxisnah. Und gerade das zieht eine eigenwillige Mischung von Einsteigerinnen und Wechselwilligen an. Was erwartet einen dort wirklich? Und was eben nicht?
Wer sich einen geregelten Berufsalltag in der Biologischen Physik erträumt, wird spätestens nach der Bewerbungsphase hellhörig: Routine, das ist in der Realität eher Mangelware. Zwischen Labortagen – stundenlanges Hantieren an lichtscheuen Experimenten, flirtende Laserpulse im Dunkelraum – und rechnerischer Modellierung am Schreibtisch verschwimmt die Grenze zwischen klassischer Naturwissenschaft und innovativer Ingenieurskunst. Sitzt man dann irgendwann im Großraumbüro eines Pharmaunternehmens, bei einem Forschungsinstitut oder im MedTech-Start-up, bemerkt man: Im Kern bleibt es ein ständiges Verhandeln. Zwischen Neugier und Frustration, Theorie und Praxis, Exceltabelle und Pipette.
Was heißt das konkret? Ich sage es mal so: Wer immer den großen Plan braucht, tut sich schwer. In der Biologischen Physik ist Wandel Alltag. Neue Methoden, wechselnde Forschungsfragen, und mindestens einmal pro Monat eine Software, von der niemand gehört hat („Könnten wir da nicht noch OpenFOAM...?“). Kurz: Improvisation ist Teil des Berufsbilds. Nicht zwangsläufig negativ – es hält einen wachsam. Und irgendwie auch menschlich.
Nun zur Gretchenfrage. Was verdient man eigentlich – so mit Master, frischem Optimismus und, sagen wir, einem Hang zum Wissenschafts-Detektiv? Die nackte Wahrheit: Die Spanne ist breit und sehr, sehr branchenabhängig. Beginnt man, wie nicht wenige, an einer Uni oder im Forschungszentrum, bewegt man sich oft an unteren Tarifgrenzen. Im Osten so manches deutschen Flächenlands kann das real heißen: knapp über Mindestmaß, befristet, Leistungsdruck inbegriffen.
Anders sieht es bei Industrie oder angewandten Forschungsunternehmen aus – Medizintechnik, Softwareentwicklung für Analyseverfahren, Pharmabranche: Hier winken oft solide Einstiegsgehälter im Bereich von 45.000 € bis 55.000 € pro Jahr, mit Ausschlägen je nach Standort. Klassiker: München, Frankfurt, Zürich – lukrativer, aber auch teurer (und, bevor ich es unterschlage: Die Konkurrenz schläft nicht). Später, mit Erfahrung oder Promotion, lassen sich deutlich höhere Gehälter erzielen. Doch, ganz ehrlich: Reich wird man selten. Wer nicht morgens freiwillig Wissenschaftsmagazine vor der Kaffeemaschine liest, findet den Reiz vielleicht woanders. Oder eben nicht.
Das große Versprechen der Multidisziplinarität, es klingt verlockend. Die Realität? Ein Flickenteppich aus Spezialistenbedarf und abrupt verschwindenden Stellen. Die Nachfrage nach Physiker*innen im Biologie-Kontext schwankt mit Förderprogrammen, wirtschaftlichen Zyklen, und – nicht zu vergessen – mit gesellschaftlichen Themen wie Digitalisierung, Bioinformatik oder Nachhaltigkeit. Letzteres hat in den letzten Jahren klar Fahrt aufgenommen: Projekte zu nachhaltigen Materialien, minimal-invasiven Diagnoseverfahren, datengetriebener Wirkstoffentwicklung – überall werden Physikerinnen und Physiker mit biophysikalischer Expertise gesucht. Mal für ein halbes Jahr, mal unbefristet.
Was viele unterschätzen: Die Jobs sind deutschlandweit nicht gleich verteilt. Wer in der Oberlausitz oder im Erzgebirge tätig werden will, braucht entweder Idealismus oder einen langen Atem. Ballungsräume, Unistädte, Süddeutschland oder der Raum Berlin – hier liegen die Chancen sichtbar besser. Aber: Die zähen, weniger hippen Regionen bieten mitunter überraschende Freiräume und langfristige Entwicklungsmöglichkeiten. Manchmal muss man nur ein bisschen querdenken. Oder umziehen. Oder eben beides.
Es klingt wie ein alter Hut, ist aber bitter nötig: Wer heute in der Biologischen Physik durchstarten will, braucht weit mehr als fachliche Exzellenz. Kommunikation? Unverzichtbar. Ob bei interdisziplinären Teams, beim Präsentieren eigener Forschung, beim mühsamen Beantragen von Fördergeldern – das klassische „Ich-mag-lieber-meine-Formeln“-Klischee hat ausgedient. Projektmanagement, Kreativität, digitale Kompetenzen, und manchmal Durchhaltevermögen jenseits der Schmerzgrenze.
Und doch, das muss man ehrlicherweise zugeben, ist das Feld offen für ganz unterschiedliche Typen. Die Tüftler im stillen Kämmerlein. Die Koordinatorinnen, die Laboralltag ein Stück weit erträglicher machen. Die Überzeugungstäter, die sich zwischen Produktionsstraßen und Qualitätssicherung am wohlsten fühlen. Ein bisschen Flexibilität, viel Begeisterung für das, was jenseits des „Bekannten“ liegt – das ist oft das beste Ticket.
Wer Biologische Physik mit einer 9-to-5-Mentalität verwechselt hat, sollte ehrlich zu sich sein: Überstunden sind keine Seltenheit, Forschungsprojekte überschreiten Grenzen (die eigenen, die institutionellen), und die Unterscheidung zwischen Wochentag und Wochenende verschwimmt. Trotzdem – und das hat mich immer wieder überrascht – finden sich erstaunlich viele Kolleginnen und Kollegen, die mit leuchtenden Augen von ihrem Alltag erzählen. Vielleicht liegt es am spürbaren Einfluss der eigenen Arbeit; selten ist man als Physiker:in so dicht dran an medizinischen Durchbrüchen, nachhaltigen Lösungen oder der Verbesserung von Lebensqualität.
Heißt das, dass alle im Feld glücklich und angekommen sind? Schön wär’s. Viele suchen weiter – nach sichtbarem Sinn, echten Entwicklungsmöglichkeiten oder mehr Planungssicherheit. Doch für diejenigen, die Lust auf Abenteuer im Mikrokosmos haben, die nicht von glatten Karrieren träumen, bietet die Biologische Physik: Überraschungen, Perspektiven – und einen Ort, an dem man selten das Gefühl hat, stehenzubleiben. Was sicher nicht jeder Beruf von sich behaupten kann.
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