Facharzt (m/w/d) für physikalische und rehabilitative Medizin
Rasev EugenSchweinfurt
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Physik Jobs und Stellenangebote
Man landet selten zufällig im Berufsbereich Physik. Die meisten, die ich kenne, spüren diesen leisen Sog schon beim ersten Mal, wenn sie einen Lichtstrahl durch ein Prisma schicken oder ein Rätsel wie das Doppelspaltexperiment nicht mehr aus dem Kopf kriegen. Und dann stellt sich schnell die Frage: Was macht man – jenseits von Forschung und Tafelwischen an der Uni – eigentlich konkret mit Physik im Berufsleben? Wer jetzt als Berufsanfänger:in oder Umsteiger:in Fuß fassen will, sucht keine Luftschlösser, sondern Realien. Also, wie sieht die Welt der Physik, fernab von Elfenbeintürmen, heute wirklich aus?
Wer frisch einsteigt, ist manchmal überrascht, wie weit der akademische Kanon und das echte Berufsleben auseinanderliegen. Tja, die Thermodynamik von gestern hilft selten beim Budgetmeeting nächste Woche. Physiker:innen arbeiten selten im weißen Kittel am Oszilloskop – vielmehr sind es Jobprofile, die so bunt daherkommen wie ein schlecht geordnetes Spektrum: Qualitätssicherung in der Autoindustrie, Datenanalyse bei Versicherungen, Entwicklung im Lasertechnik-Start-up, Beratung im Energiebereich – und natürlich Forschung, die aber ihrerseits immer seltener ins Lebenszeitmodell „Hörsaalvergreisung“ mündet.
Der Arbeitsalltag? Mal strukturierter als ein Kristallgitter, mal chaotisch wie eine Brownsche Molekülbewegung. Projektarbeit dominiert; kaum jemand dreht noch monatelang an einer einzigen Stellschraube allein im Labor. Moderne Physikjobs verlangen digitales Denken, Teamfähigkeit, die Bereitschaft, den Methodenkoffer auch mal umzupacken. Und ja: Excel und Python sind mittlerweile allgegenwärtig – ganz zu schweigen von Slack oder Confluence. Warum ich das so betone? Weil viele trotz solider Fachkenntnisse an der Bürokratie, der Projektlogistik oder einer überbordenden Doku verzweifeln.
Das Klischee vom genialen Einzelgänger ist tot – zumindest, sobald die Bachelorurkunde eingerahmt wurde. Was Arbeitgeber heute schätzen: analytische Gründlichkeit, Eigeninitiative, Know-how beim Thema Daten und vor allem eines – Lernbereitschaft. Wer ernsthaft glaubt, mit dem Diplom oder Master wäre der Bildungshunger gestillt, irrt grandios. Technologischer Wandel, Automatisierung, Diversität der Teams: Die Geschwindigkeit, mit der sich Wissen amortisiert, nimmt ständig zu.
Physiker:innen sind – vielleicht etwas selbstironisch gesagt – omnipotente Allzweckwaffen. Man kann in die Mikroelektronik, in die Simulationstechnik, ins Umweltmonitoring oder in Themen wie Quantencomputing abbiegen. Aber eines bleibt: Es braucht eine Mischung aus akribischer Logik und der Bereitschaft, sich auf unbekanntes Terrain zu wagen. Soft Skills gefällig? Unbedingt! Wer nicht vermitteln, organisieren und zuhören kann – scheitert nicht im Labor, sondern im Meetingraum.
Jetzt wird’s heikel, aber ehrlich: Das Gehalt in der Physik ist ein Minenfeld zwischen Überfliegerträumen und Realismus. Sicher – im internationalen Vergleich stehen Physiker:innen in Deutschland meist solide da. Nur bei Weitem nicht jeder landet automatisch auf der Sonnenseite. Einstiegsgehälter schwanken gewaltig: In der Industrie winken im Schnitt deutlich bessere Startbedingungen als im öffentlichen Dienst. Wer in München oder Stuttgart landet, braucht ganz andere Nerven als in Jena oder Dresden, wenn’s um Mietpreise, Lebenshaltung und Konkurrenzdruck geht.
Ein Phänomen: Gerade bei Bewerbungen im Consulting, der Halbleiterindustrie oder im Bereich Medizintechnik schlagen manche Anbieter mit erstaunlichen Zahlen um sich – man kann fast meinen, Physiker:innen sind plötzlich so begehrt wie Java-Entwickler:innen. Doch Vorsicht: Der Weg zum Topverdienst führt über viele extra Meilen. Wer kompromissbereit bleibt – sprich: auch mal kleine Brötchen backt, kann aber stetig wachsen. Und: Der Übergang zum höheren Gehalt kommt oft mit wachsender Verantwortung oder – leider, aber wahr – mit einem Wechsel der Branche.
Am Arbeitsmarkt ist einiges in Bewegung. Ich beobachte: Digitalisierung und Klimawandel haben der Physik neue Türen geöffnet, etwa im Bereich erneuerbare Energien, Analyse großer Datenmengen oder Simulation komplexer Prozesse. Wer flexibel bleibt und nicht am Flughafen von Frankfurt oder der Glastür des Max-Planck-Instituts festwächst, hat einen klaren Vorteil. In Oberbayern ist der Konkurrenzdruck ein ganz anderer als in Köln, und in Ostdeutschland finden sich exzellente Nischen für Leute, die nicht auf den allergrößten Fisch im Teich aus sind.
Großunternehmen bieten zwar geräumige Karriereleitern – aber sie wackeln auch dann, wenn ein globaler Sturm aufzieht. Mittelständler, spezialisierte Labors oder Start-ups bieten oft flatternde Projekte, aber einen schnelleren Einstieg, mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Ich habe das Gefühl: Wer heute nicht beweglich ist, nicht bereit, Neues zu lernen, der wird schnell von frischeren, mutigeren Köpfen überholt.
Physikjobs gelten als kopflastig, zeitintensiv, und – klischeemäßig – als schwer zu vereinbaren mit dem sprichwörtlichen „Leben neben der Arbeit“. Das stimmt teils, teils nicht. In klassischen Forschungs- oder Entwicklungsabteilungen sind Überstunden nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel. Je kleiner die Firma, desto unvorhersehbarer manchmal die Arbeitszeiten – aber auch desto größer die Flexibilität, wenn’s mal wirklich drauf ankommt. Home-Office? Wurde vielerorts gerade im Zuge der Pandemie entstaubt und gehört mittlerweile dazu – zumindest, solange nicht gerade der Laser neu justiert werden muss. Wer Familie, Freundeskreis und Hobby nicht aus den Augen verlieren will, sollte darauf achten, dass er beim Einstieg nicht nur auf die Zahl unterm Strich schaut, sondern sich ehrlich fragt: Will ich das wirklich auf Dauer?
Mein Fazit nach Jahren, Begegnungen und eigenen Irrwegen: Freude am Forschen, Lust am Verstehen und ein gewisser Eigensinn sind beste Begleiter. Die Physik ist kein Einbahnstraßenberuf. Sie ist ein Werkzeugkasten, ein Sprungbrett, manchmal auch schlicht ein Abenteuer für Leute mit Lust aufs Ungewisse. Vielleicht ist das der wahre Reiz an diesem Berufsbereich – dass die nächste Tür nie da aufgeht, wo man sie erwartet.
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