Universitätsprofessur für Pharmakologie und Arzneitherapie
Universität InnsbruckInnsbruck
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Pfizer Manufacturing Deutschland GmbHFreiburg
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Bahnhof Apotheke Dr. RiethmüllerWaiblingen
Bahnhof Apotheke Dr. RiethmüllerEsslingen Neckar
GfI Gesellschaft für Informations- und Datenverarbeitung mbHBremen
MUCOS Emulsionsgesellschaft mbH Chemisch-pharmazeutische BetriebeBerlin
A&M STABTEST Labor für Analytik und Stabilitätsprüfung GmbHBergheim
MUCOS Emulsionsgesellschaft mbH Chemisch-pharmazeutische BetriebeBerlin
HR UNIVERSAL GmbHBerlin
Pharmazeutische Technologie Jobs und Stellenangebote
Wer auf einer Karrieremesse schon mal vor dem Stand eines Pharma-Unternehmens stehenblieb und über „Pharmazeutische Technologie“ gestolpert ist, kennt das: ein Begriff, der zunächst nach weißen Laborkitteln und steril glänzenden Hightech-Maschinen klingt. Und das ist auch nicht völlig falsch. Nur, dass die Realität in diesem Feld unendlich vielschichtiger, überraschender, manchmal geradezu widersprüchlich ist. Jedenfalls wenn man aus Sicht von Berufseinsteiger:innen oder wechselwilligen Fachkräften draufschaut. Und ich muss gestehen: Gerade diese Zwischentöne machen es für mich bis heute reizvoll – und, ja, gelegentlich anstrengend.
Fragen wir uns ehrlich: Wer weiß schon im Detail, was in pharmazeutischen Produktionslinien eigentlich abläuft? Selbst überzeugte Naturwissenschaftler:innen geraten da ins Schlingern. Pharmazeutische Technologie – konkret gesagt: Hier kümmert man sich um die Entwicklung, Optimierung und industrielle Herstellung von Arzneimitteln. Unterschiedliche Aggregatzustände, Dosierformen, Wirkstoffverteilung, Stabilität, Reinheit – die Liste ist lang. Im Alltag bedeutet das: Rezepturen prüfen, Prüfverfahren entwickeln, Maschinen einrichten und überwachen, Produktionsprozesse anpassen, Herstellungsfehler auswerten, Produktionsdokumentationen wälzen. Und zwischendurch? Viel Abstimmung. Mit Kolleg:innen aus Entwicklung, Qualitätssicherung, Logistik. Oder mit Behörden, wenn wieder eine neue Regulatorik droht. Manchmal frage ich mich: Wäre ich lieber Bäcker geworden? Dort geht wenigstens niemand juristisch auf die Barrikaden, wenn der Teig mal lauwarm bleibt.
Womit wir beim Thema Qualifikationen wären. Erwartet wird in der Regel ein naturwissenschaftliches – häufig pharmazeutisches oder chemisch-technisches – Studium. Wer aus Biotechnologie oder Verfahrenstechnik kommt, kann aber durchaus quer einsteigen. Praktische Erfahrungen, mehr als reine Theorie – das zählt. Witzig: In Bewerbungsgesprächen reden die wenigsten über die spätere Prüfverfahren-Auswahl. Viel eher über Teamfähigkeit unter Druck, sture Geduld im Umgang mit Protokollbergen oder die Fähigkeit, bei Produktionspannen kreativ und trotzdem sachlich zu bleiben. Welche Skills werden unterschätzt? Dass Präzision nicht immer Pedanterie sein muss, sondern improvisierte Lösungen im hektischen Arbeitsalltag retten können (und hin und wieder sogar das Produkt vor dem Ausschuss bewahren). Und auf der anderen Seite: Ohne Teamgeist und Hartnäckigkeit? Keine Chance. Wer sich lieber in Einzelbüro und Endlos-Excel verzieht, wird hier nicht glücklich.
Und jetzt Butter bei die Fische: Wer verdient in der pharmazeutischen Technologie wie viel – und vor allem: wo? Das Bild ist uneinheitlich. Einstiegsgehälter bewegen sich meist im mittleren bis gehobenen Bereich – zwischen 45.000 € und 55.000 € jährlich, grob geschätzt. Es gibt regionale Unterschiede: Ballungsräume wie München, Frankfurt oder Basel locken mit mehr, die ostdeutschen Bundesländer oder strukturschwache Kleinstädte leider mit weniger. Wer mit Berufserfahrung, Spezialkenntnissen oder gar Leitungsaufgaben kommt, schraubt das nach oben. Die Obergrenze? Schwer zu nennen. Abteilungsleitende in großen Unternehmen kratzen durchaus an der Sechsstelligkeit – klingt schillernd, ist aber nichts für halbherzige Nachmittagsjobber. Und noch was: Tarifbindung, Branchenzugehörigkeit (Pharma-Industrie zahlt anders als Lohnhersteller oder kleine Labs) und die persönliche Vorerfahrung machen ein Gehaltsband zum Drahtseilakt. Übrigens: Prämien, betriebliche Altersvorsorge, Extras? Gibt es, aber oft weniger spektakulär als in bunten Recruitingkampagnen.
Berufseinsteiger:innen sehen sich gern am Fließband der Möglichkeiten, doch das Szenario ist nicht nur rosarot: Karrierewege führen klassisch ins Produktionsmanagement, zur Prozessentwicklung oder in die Qualitätssicherung. Wer es strategischer mag: Regulatory Affairs oder gar Pharmapolitik – beides keine Schnellstartrampen, sondern eher für Geduldige. Fortbildungen gibt es zuhauf: Projektmanagement, Lean Production, Computergestützte Entwicklungsmethoden. Manche Unternehmen finanzieren Kurse, andere erwarten Eigeninitiative. Und ein komischer Nebeneffekt: Man entwickelt mit den Jahren eine skurrile Expertise für Maschinencharaktere – die eine Anlage divenhaft, die nächste absolut verlässlich. Klingt beinahe nach Beziehungsarbeit; ist es manchmal auch. Ach ja, Wechselbereite sehen sich mit Fragen konfrontiert, wie man einen Wechsel ins Ausland, etwa zur Schweizer Pharma, argumentiert – die Gehaltssprünge locken, aber Sprachbarrieren, Arbeitskulturen und regulatorische Unterschiede sind nicht zu unterschätzen.
Schlagwort Digitalisierung: Wer als Berufseinsteiger:in mit Reinigungstuch und Block den Maschinenpark abläuft, dem wird schnell klar – vollautomatische KI-getriebene Produktionslinien haben noch nicht alle Probleme gelöst. Im Gegenteil: Die Umstellung auf neue Software, ständige Datenintegrität, Passwort-Chaos, „Smarter“ Batch-Release … Die alten Produktionshasen schmunzeln, die jungen stöhnen. Und: Der vielzitierte Fachkräftemangel ist Realität. Pharmabetriebe suchen händeringend nach Nachwuchs, doch die goldenen Zeiten, in denen sich Bewerber:innen die Arbeitgeberpalette wie Pralinen sortieren konnten, blühen nicht überall gleichermaßen. Regionale Cluster profitieren, ländliche Gebiete hinken oft hinterher. Dass sich hier die Arbeitszeiten und die vielbeschworene Work-Life-Balance fast beliebig strecken und stauchen lassen – tja, es gibt sie, die Dienstpläne voller Freiräume. Aber auch Nachtschichten, Wochenendarbeit, ungeplante Überstunden vor Chargenabschluss. Ehrlich? Nicht für jede:n auf Dauer ein Lebensmodell. Trotzdem: Selten schafft ein Berufsfeld so viel Entwicklungsspielraum und, bei aller Komplexität, Momente trockener Freude, wenn die Charge endlich läuft oder das Audit gutgeht.
Wäre ich noch einmal am Anfang, würde ich es wieder tun? Wahrscheinlich schon. Pharmazeutische Technologie bleibt für mich ein Spielfeld zwischen Routinedruck, kreativer Problemlösung, Teamgerangel und der seltsam beruhigenden Verlässlichkeit physikochemischer Gesetze. Mit Digitalisierung, regulatorischem Gedöns, Fachkräftemangel und Gehaltsrange gibt es Herausforderungen – aber auch Entwicklungschancen. Wer bereit ist, ausgetretene Pfade zu verlassen oder Spezialisierungen voranzutreiben, findet hier nicht nur einen Job, sondern ein ziemlich wandelbares Arbeitsleben. Und ein bisschen Abenteuerlust hilft – genauso wie die gelegentliche Fähigkeit, den Laborstaub von der Schulter zu klopfen und sich nicht verrückt machen zu lassen, wenn die Prozesse mal wieder nicht nach Lehrbuch laufen. Who cares? Hauptsache, das Endprodukt stimmt.
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