Pharmazeutisch Kaufmännischer Assistent (m/w/x)
APS Group GmbH & Co KGWien
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Pharmazeutisch-kaufmännischer Assistent Jobs und Stellenangebote
Manchmal frage ich mich, ob es überhaupt eine Berufsgruppe gibt, die so konsequent übersehen wird wie die der pharmazeutisch-kaufmännischen Assistent:innen – PKA, wie der Kenner sagt. Klar, in der Apotheke sieht man immer die Apothekerin und den Apotheker im weißen Kittel – aber wer sorgt denn eigentlich dafür, dass etwas im Regal steht, dass Lieferengpässe halbwegs elegant umschifft werden? Dass die blöde EDV nicht komplett die Nerven kostet? Ja, genau: Wir. Wer hier seinen Einstieg sucht, merkt schnell – Routine gibt’s vielleicht im Papierkram, aber niemals bei den Aufgaben. Kein Tag wie der andere. Klingt nach Phrase, ist aber manchmal auch anstrengend wahr.
Was macht man als PKA eigentlich? Na ja, zunächst mal: alles, was irgendwie mit dem Nicht-Apothekerischen, aber unverzichtbar Betriebsnotwendigen zu tun hat. Einkauf von Arzneimitteln und Kosmetik, Bestandskontrolle, Reklamationen – aber eben auch Kundenberatung (jedenfalls bei freiverkäuflichen Produkten), Präsentation von Waren und ab und zu das legendäre Preisschilder-Neu-Kleben. Wer meint, das letzte Wort habe die Chefin am HV-Tisch, hat die Lagerorganisation nie erlebt.
Lieferengpässe? Kein Witz, das ist inzwischen gefühlt ein eigener Job. Kreativität hilft, wenn irgendein Antibiotikum plötzlich in ganz Südbayern ausverkauft ist. Zugegeben, manchmal ist das auch nervenzermürbend. Dann muss man improvisieren, telefonieren, mit Großhändlern feilschen, als ginge es um das letzte Brötchen beim Bäcker. Ich sage immer: Wer in der Apotheke arbeitet, lernt nebenbei Krisenmanagement. Wer das nicht aushält, wird auf Dauer unglücklich. Oder geht in den Einzelhandel – wobei: Auch da, na ja.
Man denkt vielleicht: Da geht es nur um Bestellungen und Büro. Aber aus eigener Erfahrung – es geht um sehr viel mehr. Kommunikationsgeschick ist mindestens genauso wichtig wie Sorgfalt. Schon wegen der Kundschaft: Da stehen pensionierte Apothekerinnen, ängstliche Eltern, Schnäppchenjäger und manchmal Menschen, die einfach nur reden wollen. Da ist Feingefühl gefragt – und manchmal auch ein dickes Fell.
Was viele unterschätzen: Digitalisierung. Moderne Apotheken haben Warenwirtschaftssysteme, zum Teil automatisierte Kommissionierautomaten – die bestücken sich zwar selbst, aber eben nur, wenn jemand sie klug programmiert und füttert. Wer sich bei Software wie Lauer-Fischer oder Awinta nicht komplett anstellt, ist also klar im Vorteil. Die Ausbildung? Klar geregelt. Bewerber:innen durchlaufen üblicherweise eine anerkannte Berufsausbildung von drei Jahren mit Blockunterricht – nicht umsonst, das merkt man schon.
Jetzt mal Tacheles: Was verdient man wirklich – als Einsteiger oder nach ein paar Jahren? Die nüchterne Wahrheit: Es ist selten üppig, vor allem im Vergleich zu Quereinsteiger-Jobs in anderen Branchen. Tarifverträge geben grobe Richtlinien, aber wie viel am Monatsende übrig bleibt, schwankt. Viel hängt davon ab, ob man in München oder im ländlichen Thüringen arbeitet – Unterschiede von mehreren Hundert Euro netto sind nicht selten.
Branchen? Meist die klassische öffentlichen Apotheke. Es gibt aber PKAs im pharmazeutischen Großhandel, in Krankenhausapotheken, sogar bei Herstellern oder in der Industrie. Wer sich für diese Wege öffnet, entdeckt Nischen, aber es bleibt ein kämpferischer Markt. Ehrlich: Wer Familie ernähren muss, prüft doppelt, ob die Nebeneinkünfte oder Partnergehalt nicht am Ende über Existenz oder Verdruss entscheiden. Die Möglichkeiten zur Fortbildung – z. B. zur Fachkraft für pharmazeutisch-technische Systeme, Handelsfachwirt oder gar Apothekenbetriebswirt – bieten Spielräume. Reicht das für ein sorgloses Leben? Kommt darauf an, wie hoch der eigene Anspruch und wie flexibel man bei Arbeitsort und Fachrichtung ist.
Seit einiger Zeit klagen Apothekenleitungen regelmäßig: 'Wir finden keine PKAs!' Oder: 'Alle gehen in die Industrie.' Ein Fünkchen Wahrheit steckt drin. Gleichzeitig reichen die Bewerberzahlen in Städten manchmal kaum noch, um Auswahl zu haben. Auf dem Land? Da ist es nicht selten ein Kampf gegen Windmühlen. Gerade Berufseinsteiger:innen finden rasch einen Platz in der Region, aus der sie stammen. Wer umziehen will oder kann – Glückwunsch. Sonst bleibt vielleicht nur die Pendeln-Option.
Die Digitalisierung verändert einiges, angeblich werden dadurch Arbeitsplätze wegfallen. Ich sage: Unsinn, zumindest auf absehbare Zeit. Software kann nicht verhandeln, nicht trösten, nicht motivieren, wenn wieder mal ein Sortiment umgestellt wird. Trotzdem – wer weiterkommen will, bleibt neugierig, bildet sich weiter – und hakt auch mal nach, ob die Chefetage neue technische Entwicklungen wirklich mitgeht oder bloß davon spricht.
Man glaubt es kaum, aber gar nicht wenige PKAs schätzen gerade das: Meist geregelte Arbeitszeiten, keine Nachtschichten, selten Wochenendarbeit. Zumindest in der klassischen Präsenzapotheke. Nachteil? Wer sich mehr Flexibilität wünscht, etwa Homeoffice, schaut ins Leere – das ist in diesem Beruf momentan, freundlich gesagt, Science Fiction. Trotzdem, wer Wert auf einen festen Tagesablauf legt, ergibt sich mit ein bisschen Humor in die Abfolge von Kommissionieren, Kundenwünschen, Eilverordnungen und drängelnden Pharmareferenten.
Ob sich das alles lohnt? Hängt an vielen Faktoren. Manchmal macht die Kollegschaft den Unterschied; ein anderes Mal ist es die innere Überzeugung, „irgendwie nützlich“ zu sein. Klar: Es ist kein Prestigebrunnen. Aber die Kompetenz, die Zuverlässigkeit und die täglichen Improvisationen machen den Beruf für mich zu einem echten – wenn auch oft unsichtbaren – Rückgrat des Gesundheitswesens. Wer hier neugierig, lernbereit und mit Humor rangeht, findet vielleicht nicht den größten Reichtum – aber manchmal ein kleines Stück unverhoffter Zufriedenheit. Wer hätte das gedacht?
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