Diplomierte/r Gesundheits- und KrankenpflegerIn für die Universitätsklinik Orthopädie und Traumatologie im stationären oder ambulanten Bereich
Kepler Universitätsklinikum GmbHLinz
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LebensWerkstatt für Menschen mit Behinderung e.V.Crailsheim
Kath. Jugendsozialwerk München e.V.München
SPZ - gGmbHLeverkusen
Alexianer St. Hedwig Kliniken Berlin GmbHBerlin
LebensWerkstatt für Menschen mit Behinderung e.V.Auhof
Contilia Pflege und Betreuung GmbHGevelsberg
Neukirchener ErziehungsvereinNeukirchen Vluyn
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Pflegerin (ambulant) Jobs und Stellenangebote
Morgens um sechs, irgendwo zwischen erster Tasse Kaffee und dem zerknitterten Blick ins Badspiegelbild, schiebt sich der Gedanke langsam nach vorn: Heute warten Menschen auf mich. Genau genommen – sie sind auf mich angewiesen. Welcome to the Show. Was viele unterschätzen: Der Job als ambulante Pflegerin spielt sich nicht im sterilen Klinikflur ab, sondern in privaten Wohnzimmern, zugestellten Fluren, manchmal auch im Dunst von Katzenfutter – keine Deko, keine Kulisse. Hier, wo die Pflege in Hausschuhen daherkommt, zählt der Draht zum Menschen und die Nähe zum echten Leben. Es ist kein Wunder, dass viele, die auf der Suche nach einem Berufswechsel sind, sich gerade diese ganz eigene Form der Arbeit anschauen. Wer Lust auf tiefe Einblicke, kurze Begegnungen und überraschend viele kleine Heldentaten hat? Genau richtig.
Alltagsheldin – große Worte, aber so fühlt sich der Alltag manchmal an. Wer im ambulanten Dienst unterwegs ist, kennt das hektische Navigieren zwischen Pflegeplan, Straßenverkehr und den Wünschen unterschiedlicher Klient:innen. Es beginnt mit Hilfe beim Aufstehen, weiter mit Vitalzeichenkontrolle oder Medikamentengabe – klingt nach Routine, ist es aber nie. Je nach Person und Situation ändert sich alles. Da gibt es die alte Dame, die trotz chronischer Schmerzen morgens lacht, oder den einsamen Herrn, der eigentlich nur ein bisschen Gesellschaft will. Ach ja, was selten im Ausbildungsplan steht: Man wird automatisch zur Psychologin, Logistikerin und manchmal sogar zur versierten Hausmeisterin in Personalunion.
Fachwissen? Klar, braucht’s. Aber ohne Empathie und eine Portion Humor geht gar nichts. Wer leicht nervös wird, wenn mal alles anders läuft als gedacht, muss sich strecken. Oder wachsen. Wahrscheinlich beides. Inzwischen hat die Digitalisierung die Pflege übrigens erreicht: Von Dokumentation auf dem Tablet bis zu Video-Konsilien mit Ärzt:innen, die Möglichkeiten wachsen. Bürokratie bleibt, aber immerhin moderner. Wobei: Technik, die nicht funktioniert, kann am Montagmorgen die Laune ruinieren – auch das gehört dazu.
Jetzt mal Tacheles. Über Geld spricht man eigentlich nicht, aber hier geht’s nicht um Etikette. Das, was am Monatsende auf dem Konto landet, ist alles – außer angeberisch. Typischerweise liegt der Verdienst für Berufseinsteiger:innen im ambulanten Pflegedienst im unteren bis mittleren Bereich der Tarifskala. Der Unterschied zur stationären Pflege? Oft ein paar Hundert Euro weniger, was bei steigenden Lebenshaltungskosten schon zwickt. Je nach Träger (privat, gemeinnützig, öffentlich) und vor allem Region kann der Unterschied beträchtlich sein. In Ballungsräumen gibt’s manchmal mehr, auf dem Land weniger – und selbst innerhalb einer Stadt schwankt’s beträchtlich, je nach Arbeitgeber und Verhandlungsgeschick. Das Einstiegsgehalt reicht meist für Basiskomfort, nicht für Luxus – ehrlich gesagt, das wissen alle im Feld, aber irgendwie schwingt Hoffnung auf Besserung immer mit.
Was viele vergessen: Arbeitszeitmodelle, Zuschläge für Wochenend- oder Nachtdienste und Weiterbildungen machen einen Unterschied. Wer sich – zum Beispiel mit einer Gerontopsychiatrie-Fortbildung oder als Praxisanleiterin – weiterentwickelt, verdient leichter ein paar hundert Euro mehr. Reicht das? Für die, die bleiben, ist das nicht immer so entscheidend, wie Außenstehende meinen. Berufung finanziert sich nicht von allein, aber sie hält erstaunlich viele im Geschäft.
Überall liest man vom Pflegenotstand – und ja, das ist keine leere Schlagzeile. Wer heute frisch ins Feld startet, findet Stellenanzeigen wie Sand am Meer. Bewerbermangel statt Bewerbungsmarathon, könnte man meinen. Doch es gibt Tücken. Nicht jede ausgeschriebene Stelle hält, was sie verspricht. Manche Träger suchen lieber die eierlegende Wollmilchsau: frisch, flexibel, belastbar, Teamplayer plus zehn Jahre Erfahrung am besten gestern. Ach, und kein Problem mit Schichtarbeit oder spontanen Änderungen im Dienstplan, bitte. Aber keine Panik – gerade für Einsteiger:innen lohnt sich genaueres Hinsehen: Kleine, regionale Pflegedienste bieten oft individuelle Einarbeitung, manchmal mehr Flexibilität als größere Anbieter.
Das Argument „Fachkräftemangel“ hat allerdings auch eine Kehrseite. Viel Nachfrage heißt nicht automatisch, dass jede Bewerberin sich vor Angeboten kaum retten kann. Fachliche Weiterbildung und Spezialisierung zahlen sich jetzt mehr aus denn je. Wer etwa zusätzliche Qualifikationen in Wundmanagement, Palliativversorgung oder Beratung mitbringt, hat gute Karten auf verantwortungsvollere und besser bezahlte Positionen.
Mythos oder Möglichkeit – lässt sich Pflege mit Freizeit vereinbaren? Ehrlich: Es ist anstrengend. Wer Blumenwiesen-Romantik sucht, ist hier falsch. Arbeitszeiten, die schon um halb sieben in der Ausfallliste kippen, sind keine Seltenheit. Springerdienste, flexible Touren – Familienleben und Freundeskreis leiden. Aber – und das sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen – mittlerweile gibt es immer mehr Ansätze, Teilzeitmodelle, Arbeitsplatzteilung oder moderne Schichtsysteme einzuführen. Manche Dienste überraschen mittlerweile mit Dienstplanwünschen, gelegentlichen Home-Office-Tätigkeiten (für Orga-Kram), und Selbstbestimmung. Nicht überall, aber es tut sich was.
Wer dauerhaft im Beruf bleiben will, braucht nicht nur Fähigkeiten im Umgang mit Menschen, sondern auch mit sich selbst. Eigene Grenzen kennen, kleine Auszeiten einplanen und ein stabiles Netzwerk – Freunde, Kolleg:innen, vielleicht auch einfach nette Nachbarn, die ein offenes Ohr haben. Ich habe Kollegen erlebt, die nach einem harten Tag schlicht den Radiosender brüllend laut aufdrehen, um das Gedankenkarussell zu stoppen. Jeder hat so seinen Trick. Letztlich bleibt Pflegearbeit immer ein Balanceakt zwischen Helfen, Durchhalten und Neuanfangen.
Die Möglichkeiten, sich als ambulante Pflegerin weiterzuentwickeln, sind heute deutlich vielfältiger als vor einigen Jahren. Ob Lehrgänge, Fachweiterbildungen oder die Spezialisierung auf bestimmte Patientengruppen – das Portfolio wächst. Auch Leitungsfunktionen, Beratungsdienste oder sogar schulische Lehrtätigkeit sind denkbar. Allerdings, und das sei mit einem Augenzwinkern gesagt: Wer in den Beruf mit der Idee startet, vor allem später viel verdienen zu wollen, wird vermutlich enttäuscht. Das eigentliche Kapital der Pflege liegt woanders – in den Momenten, in denen ein dankbares Lächeln mehr wiegt als jede Tarifstufe.
Fazit? Ambivalenz bleibt. Wer sich auf diesen Beruf einlässt, kann jeden Tag wachsen, mal aufblühen, mal stolpern – nie im luftleeren Raum. Es ist ein Beruf, der fordert und manchmal überfordert, der aber für viele (trotz, manchmal wegen aller Widrigkeiten) Sinn gibt. Für jede, die sich fragt, ob das der richtige Weg ist: Nur einmal ausprobieren reicht selten, aber manchmal reicht ein einziger Tag, um zu wissen, dass dieser Job mehr zurückgibt, als er kostet. Oder – wenn es anders kommt – wenigstens die Erkenntnis, dass echte Berufe eben Kanten haben dürfen. Die Pflege sowieso.
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