Fachkraft für Pflegepädagogik und Ausbildungsentwicklung (m/w/d)
Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V.Hürth
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SRHSuhl
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Klinikum Dritter OrdenMünchen
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Pflegepädagogik Jobs und Stellenangebote
Wer zum ersten Mal den Begriff „Pflegepädagogik“ ernsthaft in Erwägung zieht – sei es direkt nach dem Examen, als erfahrene Pflegekraft auf der Suche nach neuen Horizonten oder als Quereinsteiger mit pädagogischer Neugier –, trifft auf ein Arbeitsfeld, das für Überraschungen gut ist. Vorsichtige Erwartungen? Nicht selten. Gefühlte Gewissheiten? Meistens schnell über Bord geworfen. Denn in diesem Beruf prallen Realität und Ideal, Theorie und Praxis, mitunter ziemlich unvermittelt aufeinander.
Pflegepädagogik ist Ärmel-hochkrempeln im Klassenzimmer, Spagat auf dem Campus, Krisenmoderation am Modellpflegebett. Wer versteht, wie Lernprozesse ablaufen, ist schon mal im Vorteil – aber wie sich eine Klasse aus Azubis, Spätberufenen und Digital-Natives im Alltag wirklich anfühlt, das lernt man selten im Fernstudium. Was wird von einem verlangt? Gesucht sind keine Vorlesungsroboter oder PowerPoint-Helden, sondern Menschen, die zuhören, ordnen, auffangen, anregen, motivieren – manchmal alles innerhalb einer Doppelstunde. Ich weiß noch, wie ich die ersten Unterrichtsstunden schwitzend vorbereitet habe, Endlosschleifen im Kopf: Genügen meine Inhalte, hängen sie mich ab, drehe ich mich im eigenen Anspruch fest?
Die Arbeit am Flipchart ist nur ein kleiner Teil dessen, was Pflegepädagogen tun. Was viele unterschätzen: Der Alltag besteht häufig weniger aus klassischem Fachvortrag, mehr aus permanenter Beziehungsarbeit. Da ist die Entwicklung von Curricula – klingt nach Verwaltung, ist aber oft kreative Knochenarbeit, irgendwo zwischen Wissenschaft und Handwerk. Hinzu kommt die Begleitung von Praktika: Die Station wird zur Bühne, das Pflegeheim zum Refugium für Praxiserfahrungen. Besprechungen mit Praxisanleitern, Einzelfallbesprechungen, Notenkonferenzen… Manchmal fühlt sich das nach Lehr-Feuerwehr an. Mit Routine kommt Gelassenheit, aber anspruchslos wird das nie.
Ein Punkt, der vielen in der beruflichen Neuorientierung zu schaffen macht: Die Erwartungen an die eigene Rolle. Lehrkraft? Mentor? Entwicklungshelfer? Die Identitätsfindung dauert. Übrigens: Wer glaubt, in der Schule „nur zu unterrichten“, verkennt den Wandel des Berufsbildes. Pädagogik in der Pflege ist zunehmend auch Organisationsentwicklung, Gremienarbeit, digitale Innovation. Wer sich davor fürchtet, IT-Karrieren zu machen: Keine Panik, aber Berührungsängste mit E-Learning und Simulationsszenarien sollte man langsam ablegen. Spätestens seit Corona? Lernen mit Tablet, digitales Klassenbuch, Blended Learning – das haben inzwischen fast alle auf dem Zettel, auch wenn manche noch mit den Zahnrädern in der Lernplattform kämpfen…
Welchen „Typ Mensch“ sucht das Berufsfeld? Pädagogen, die aus der Pflege kommen – das ist der klassische Weg. Die berufspraktische Erfahrung ist Gold wert: Keine Theorie trägt so weit wie eine echte Nachtdienstgeschichte. Aber auch Quereinsteiger, etwa aus den Erziehungswissenschaften, Hochschulabsolventen mit Affinität zur Pflege oder Menschen aus sozialen Berufen, tauchen immer häufiger auf. Und das hat Gründe: Die Nachfrage übersteigt das Angebot vielerorts, vor allem in Regionen mit wachsendem Pflegebedarf und ausgedünnter Bildungsinfrastruktur.
Hilfreich ist, wenn man keine Angst vor Unschärfen hat. Lehrpläne ändern sich, gesetzliche Grundlagen wackeln, Lernende überraschen. Resilienz, Geduld, ein Schuss Humor – das braucht es. Fachlich sind Kenntnisse in Didaktik, Pflegewissenschaft und Recht zentral, aber was im Alltag zählt, ist oft der Umgang mit Konflikten und die Kunst, Gruppen unterschiedlichster Herkunft zu moderieren. Nicht zu vergessen die eigene Frustrationstoleranz, wenn die digitale Infrastruktur mal wieder streikt oder das Kollegium über pädagogische Grundsatzfragen diskutiert, als ginge es um das Heil der Pflege selbst.
Jetzt zum Thema, das niemanden kaltlässt. Das Gehalt in der Pflegepädagogik ist – wie soll ich es sagen? – ein verschachteltes Thema. Ich war selbst erstaunt über die Bandbreite: Zwischen Mindestbesoldung im öffentlichen Dienst, kirchlichen Tarifen und privaten Bildungsträgern liegen mitunter Welten. In den östlichen Bundesländern? Oft niedriger. Metropolregionen mit akutem Projektdruck und privater Konkurrenz? Mit Glück ein paar Hunderter mehr. Einstieg? Je nach Abschluss und Vorbildung meist auf dem Level TVöD 9b oder 10, irgendwo zwischen 3.200 € und 3.800 € brutto monatlich. Mit Jahren steigen die Chancen – und bei Zusatzqualifikationen sowieso.
Ganz offen: Verglichen mit den Arbeitszeiten in der Pflege (Nacht, Schicht, Wochenende) scheint das Leben als Lehrkraft oft geregelter – aber Überstunden, Korrekturen, Elternabende, Curriculumsreformen kommen häufiger vor, als Außenstehende glauben. Realistisch betrachtet: Wer als Pflegepädagoge in den Beruf startet, darf auf einen soliden Verdienst hoffen, Luft nach oben gibt es, aber in manchen Regionen bleibt das Preis-Leistungs-Verhältnis eine ewige Baustelle. Mancher bewundert die Work-Life-Balance, andere vermissen die Zulagen und den Teamspirit der Station – Geschmackssache, wie so oft im Leben.
Wer heute in Pflegepädagogik sucht, findet offene Stellen. In Städten steigen die Zahlen der Bildungsträger, aber es zieht auch viel Konkurrenz an. Auf dem Land, in Ostdeutschland? Oft händeringende Suche nach Fachkräften, aber weniger gewachsene Strukturen, manchmal mehr Improvisation als State of the Art. Vorsicht: Nicht jeder Bildungsträger ist eine Wohlfühloase. Der Kampf um Köpfe ist zum Personalsport geworden. Die politisch erzwungene Akademisierung in der Pflege hat den pädagogischen Arbeitsmarkt verändert. Was bedeutet das für Berufseinsteigerinnen und Wechselwillige? Chancen, ja – aber auch die Pflicht, sich ständig weiterzuentwickeln.
Tatsächlich entstehen neue Arbeitsfelder jenseits der klassischen Schule: Beratung, digitale Fortbildung, Praxisanleitung in Kliniken, Entwicklung von E-Learning-Szenarien. Es gibt Kombinationsjobs, zum Beispiel zwischen Berufsschule und Hochschullehre. Und wer möchte, kann sich spezialisieren – etwa auf Pflegeforschung, Personalentwicklung oder Diversity-Management. Stillstand jedenfalls droht so schnell niemandem.
Brennt man für Pädagogik, bringt Praxiserfahrung mit und akzeptiert, dass auch ein gut gemachter Unterrichtstag in der Kaffeeküche zerrieben werden kann? Dann ist Pflegepädagogik eine offenkundig robuste, aber anspruchsvolle Wahl. Was viele unterschätzen: Den Stress, ständig zwischen Erwartungen zu balancieren, den seltenen Erfolgsmoment, wenn ein Azubi plötzlich „klickt“ – und das Gefühl, mitten im Getriebe gesellschaftlicher Umbrüche zu stehen: Fachkräftemangel, Digitalisierung, Wertewandel.
Wo will die Pflegepädagogik in fünf Jahren stehen? Ich bin unsicher. Es gibt technische Fantasien: Simulationen in Virtual-Reality, Bildungsclouds, selbstlernende Lernplattformen. Und es gibt den Alltag: Viele Stunden soziale Arbeit, schiefe Projektoren, das Ringen um die Haltung. Was bleibt? Wer in die Pflegepädagogik einsteigt, bekommt keinen komfortablen Sessel, sondern einen Schreibtisch mit Blick auf viele Möglichkeiten – und Abzweigungen. Für Berufseinsteigerinnen und Wechselwillige gilt: Mut zahlt sich meistens aus. Und: Wer glaubt, schon alles zu können, sollte etwas anderes suchen.
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