Gesundheits- und Krankenpfleger, OTA für den OP oder MFA (w/m/d)
ASKLEPIOS - ASB Klinik RadebergRadeberg
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Operationstechnische/r Assistent/in Jobs und Stellenangebote
Manchmal, wenn mich jemand fragt, was eigentlich so spannend am Beruf der Operationstechnischen Assistenz (OTA) ist, könnte ich ins Schwärmen geraten – oder in leichten Sarkasmus verfallen. Denn ehrlich: Für die meisten klingt das erstmal nach „Reichen der Pinzette“. In Wahrheit? Es ist eine Art Grenzgang zwischen Präzision, Teamgeist und – Verzeihung – der ständigen Konfrontation mit der eigenen Belastbarkeit. Aber dazu später mehr. Für all die, die am Einstieg feilen, sich gerade neu sortieren oder schlicht nach Perspektiven suchen: Hier die ungeschönte Tour durch einen Beruf, der mehr Facetten hat, als er auf den ersten Blick preisgibt.
Es gibt diesen seltsamen Mix im Alltag als OTA: Zum einen der klare Ablauf – Einleitungsroutine, Instrumente prüfen, Patientenlagerung, sterile Vorbereitung. Zum anderen dieses unplanbare, das „Jetzt wird’s ernst“-Gefühl, wenn plötzlich ein Notfall eingeliefert wird oder ein chirurgischer Eingriff mehr fordert als vorgesehen. Wer ein Händchen für Chaos und einen Sinn für Systematik mitbringt, findet hier das perfekte Biotop. Nüchtern betrachtet: Als OTA ist man nicht nur die „rechte Hand“ am Tisch. Manchmal ist man auch Nervenstabilisator, technische Troubleshooterin oder kurz Befühltuch für aufgeregte Ärzte. Nichts für Zartbesaitete.
Ja, Instrumentenkunde und Hygieneprotokolle, darüber steht in jedem Ratgeber. Aber es sind oft die kleinen Dinge, an denen viele zuerst verzweifeln: Geduld, wenn’s mal wieder nur im Team geht – und zwar nicht im Wunschkonzert-Modus. Konfliktfähigkeit, wenn Spannungen zwischen Personal und Ärzten hochkochen. Improvisationstalent, sobald das neueste Gerät ausfällt, aber der OP plan läuft. Und dann diese unsichtbare Fertigkeit: Mit extremer Konzentration auf engem Raum arbeiten, ohne dass das Adrenalin den Restverstand auffrisst. Ich sage oft: Wer diesen Beruf nur wegen der Technik wählt, verpasst den wahren Kick – es ist das Menschliche, der Puls im Raum, der alles ausmacht.
Jetzt Butter bei die Fische, denn am Thema Geld kringeln sich die Suchanfragen. Ernüchternde Wahrheit: Der Verdienst von OTAs ist so verschieden wie die OP-Säle, in denen sie arbeiten. Tariflich im öffentlichen Dienst oder bei großen Klinikketten kann der Einstieg meist solide ausfallen – mit regionalen Unterschieden, die bis zu 20 % betragen können. In manchen Bundesländern dümpelt die Einstiegsspanne eher am unteren Rand herum, in anderen ist mit Erfahrungsjahren und Spezialisierung eine nette Schippe draufzulegen. Privatkliniken oder spezielle Fachzentren zahlen gelegentlich, manchmal überraschend, deutlich mehr – aber ein Extra-Galopp in Sachen Arbeitsintensität ist dann oft inklusive. Was viele unterschätzen: Mit Zusatzqualifikationen (z. B. Endoskopie-Assistenz) oder der Bereitschaft zu Schichtdiensten lassen sich die Gehaltschancen spürbar schrauben. Trotzdem, Hand aufs Herz, bleibt das Salär nicht der alleinige Motivator. Wer mit Illusionen startet, den holt der Arbeitsalltag schneller ein, als er sich umziehen kann.
Trotz aller Härten: Wer als OTA in den Beruf startet, hat selten echte Probleme, einen Job zu finden. Kliniken in Ballungszentren suchen ständig, kleinere Häuser auf dem Land inzwischen händeringend. Der legendäre Fachkräftemangel – hier ist er keine Worthülse. Ich beobachte: Wer flexibel ist und bereit, die eigene Komfortzone zu verlassen (andere OP-Disziplin, zusätzliche Nachtschichten, etwas Pendelbereitschaft), dem stehen viele Türen offen. Beim Karriereweg gibt es inzwischen mehr als einen Pfad. Früher stagnierte die Kurve nach ein paar Jahren – heute locken spezialisierte Einsatzbereiche, etwa als OP-Manager:in, Praxisanleiter:in oder in der medizintechnischen Industrie. Und ja, in manchen Regionen ist der Wechsel in andere Gesundheitseinrichtungen sogar fast inflationär geworden. Doch Vorsicht: Wer sich ständig neu bewirbt, ohne den Sinn im Tun zu suchen, läuft Gefahr, die eigenen Stärken zu verwässern. Klingt pathetisch, ist aber so.
Digitalisierung? Kommt, aber nicht so rasend, wie es das Feuilleton gern hätte. Klar, OP-Dokumentation und Instrumenten-Tracking laufen in modernen Häusern digital, aber oft ist’s noch der alte Mix von Handzetteln und Monitorblick. Nachhaltigkeit, Arbeitszeitmodelle, Diversität? Gelegentliche Blitzlichter, selten echter Alltag. Doch der Druck wächst, denn junge OTAs fragen heute lauter nach familienfreundlichen Schichten, Weiterbildung, echter Wertschätzung – mit Recht. Für Einsteigerinnen und Wechselwillige vielleicht der Clou: Wer heute in den Beruf geht, kann sich die Entwicklung mitgestalten. Manchmal ist man der Fels in der Brandung, manchmal ein Rädchen im Getriebe. Ab und zu fragt man sich abends, ob man wirklich alles richtig macht. Aber jeder, der einmal einen reibungslosen OP-Tag zusammen mit einem guten Team erlebt hat, weiß: Genau dazu gibt es wenige Berufe, die vergleichbar viel Sinn und Stolz spenden können. Oder, mal ehrlich – wann hat man sonst die Chance, mit einer Nadelhalter-Pinzetten-Kombination einen echten Unterschied zu machen? Für mich jedenfalls bleibt’s einer der spannendsten Wege zwischen Handwerk, Verantwortung und täglichem Neuanfang.
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