Pflegefachkraft, Gesundheits- und Krankenpfleger/in mit onkologischer Fachweiterbildung und / oder Weiterbildung Palliativpflege (m/w/d)
Vivantes Klinikum im Friedrichshain Landsberger AlleeBerlin Friedrichshain
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Klinikum Dritter OrdenMünchen
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Onkologische Pflege Jobs und Stellenangebote
Man findet sich kaum jemals zufällig in der onkologischen Pflege wieder. Egal, ob als frische:r Berufseinsteiger:in, mit zig Jahren Erfahrung auf anderen Stationen oder beim branchenübergreifenden Wechsel: Dieser Arbeitsbereich will gefunden (und dann auch ertragen) werden. Das klingt dramatisch, aber spätestens nach dem dritten Nachtdienst mit einer Handvoll Lungenkrebstherapien, einem fordernden Angehörigengespräch und dieser schleichenden Müdigkeit, die nichts mit Schlaf zu tun hat – spätestens dann stellt sich die Frage: Will ich das wirklich?
Onkologische Pflege ist irgendwie permanent im Ausnahmezustand. Kein Tag gleicht dem anderen. Diagnosen – mal in schneidender Eindeutigkeit, mal voller Hoffnungsschatten. Menschen, die alles riskieren – und manchmal trotzdem verlieren. Was mir immer wieder auffällt: So viel Technik, so viele Protokolle, so viele Sicherheitschecks – und doch entscheidet am Ende oft ein kurzer Blick, eine Hand auf der Schulter, ob jemand sich in diesem Hightech-Alltag gesehen fühlt. Ja, Infusionen müssen korrekt laufen, Portsysteme sitzen präzise. Aber wenn einer nachts die Angst packt, reichen Zettel und Checkliste nicht zum Trost.
Für Berufseinsteiger:innen fühlt es sich am Anfang wie ein Sprung ins kalte Wasser an – manchmal sind’s auch die richtig tiefen Becken, in denen man erstmal zu strampeln beginnt. Die Anforderungen? Nebeneinander: Medikamente nach Protokoll vorbereiten, Dokumentation punktgenau, Angehörige auffangen, Schmerzmanagement im Blick behalten – und eben auch Kompromissbereitschaft, wenn der Idealzustand wieder mal an der Realität zerschellt.
Die formalen Qualifikationen: Klar, mindestens eine abgeschlossene Pflegeausbildung (3-jährige Ausbildung oder Studium, je nach Land und Bundesland leichte Unterschiede), meist onkologische Zusatzqualifikation. Sicherer Umgang mit Medikamenten? Eh Pflicht. Zentrale Venenkatheter im Schlaf bedienen? Eher nicht, aber beinahe. Viel entscheidender: Mentale Beweglichkeit, emotionale Standfestigkeit, Humor (man glaubt nicht, wie dringend man Ironie hier manchmal braucht). Auch Frustrationstoleranz hilft – denn nicht jede:r will oder kann Hilfe annehmen.
Was – ganz ehrlich – zu selten Thema ist: Diese fortlaufende Gratwanderung zwischen medizinischem Professionalisierungsdruck und Empathie ohne Selbstausbeutung. Man lernt, mit Grenzerfahrungen kreativ umzugehen, besonders was Tod, Leid und, ja, bürokratische Absurditäten betrifft. Und: Wer denkt, in der Onkologie ginge es nur traurig zu, irrt. Es gibt Momente, die sind so leise komisch oder berührend schön, dass man sie fast wieder vergessen könnte – aber eben nur fast.
Das leidige Thema Verdienst. Ich kann es gleich vorwegnehmen: Wer Millionär:in werden will, möge sich einen anderen Beruf suchen. Einstiegsgehälter bewegen sich, je nach Bundesland, Trägerform und Tarifbindung, meist zwischen etwa 2.800 € und gut 3.600 € brutto. Im Osten mitunter etwas knapper, in süddeutschen Großstädten überdurchschnittlich – doch auch da frisst der Wohnungsmarkt das Plus oft sofort wieder auf. Private Kliniken zahlen manchmal besser, fordern aber meist auch mehr Flexibilität und Einsatzzeit. Mit Weiterbildung – etwa zur onkologischen Fachpflege oder im palliativen Bereich – kann das Gehalt ordentlich anziehen. Nicht selten winken dann 4.200 € und mehr, zumindest auf der Gehaltsabrechnung; wie viel im Geldbeutel bleibt, entscheidet das Schichtmodell.
Eine Frage der Bewertung: Wer die Wechselschicht akzeptiert, profitiert von Zulagen. Manche Kliniken haben Programme zur Mitarbeiterbindung, mit Boni, Fortbildungsbudgets oder mehr Urlaubstagen. Doch Gehalt und Wohlfühlklima stehen in einer kniffligen Spannung – das stille Einverständnis, gelegentlich mehr zu geben als vertraglich vereinbart, hat auf der Station Tradition.
Karriere in der onkologischen Pflege? Die Möglichkeiten sind breiter, als man denkt – aber oft braucht es Nerven und einen langen Atem. Wer sich weiterqualifiziert, kann in die Fachpflege, Leitung, das Case Management oder die (ambulante) psychosoziale Beratung wechseln. Schnittstellen zur Forschung tun sich auf, gerade dort, wo neue Therapien Einzug halten – von Immuntherapie bis personalisierte Diagnostik. Auch Digitalisierung verändert den Alltag: Telemedizin, elektronische Dokumentation, Medikamententracking – aber oft heißt Digitalisierung eher: Noch mehr Bildschirm, noch weniger Zeit für Menschen.
Eine reale Herausforderung: Der Fachkräftemangel. Stationen werden zusammengelegt, Kolleg:innen springen aus, Dienste werden spontan getauscht. Die Work-Life-Balance? Schwierig, insbesondere für Teilzeitkräfte. Dennoch: Gerade wer flexibel und offen für Neues bleibt, findet fast überall einen Einstieg. Viele Häuser tun – unter dem politischen Brennglas stehend – einiges, um Stellen attraktiver zu machen. Betriebswohnungen, besondere Arbeitszeitmodelle, geförderte Weiterbildung. Klingt gut, ist aber manchmal schwer zu finden, wenn man nicht explizit danach fragt.
Was bleibt nach der Schicht? Manchmal ein Gefühl, gebraucht zu werden; manchmal Erschöpfung, die jede Motivation auswringt. Die Vereinbarkeit mit Privatleben – oft eine Kunst für sich. Wer Kinder hat, ältere Angehörige oder schlicht Hobbys, weiß: Dienstpläne können Geduldstreiber sein. Und trotzdem, dieses ständige eigene Pendeln zwischen Distanz und Nähe, zwischen Funktionieren und Mitfühlen – es stellt sich mit der Zeit ein fast stoisches Gleichgewicht ein. Nicht immer, aber oft.
Was vielen Neulingen übrigens niemand sagt: Man darf auch mal scheitern. Es gehört dazu, an den eigenen Ansprüchen zu rütteln, Kompromisse zu schließen, Grenzen zu benennen. Die onkologische Pflege ist kein Held:innenplatz. Aber sie ist, das wage ich zu behaupten, ein Beruf mit echtem Sinn. Und das ist, selbst wenn das Bankkonto gelegentlich widerspricht, nicht die schlechteste Bezahlung.
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