Medizinerin als Oberärztin für Chirurgie (m/w/d)
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Medizinerin Jobs und Stellenangebote
Wer einmal auf einer Aufnahmestation Nachtdienst gemacht hat, weiß: Die Vorstellung vom weißen Kittel als Statussymbol hält nur so lange, bis das erste Blut spritzt (oder jemand auf Zimmer 7 einen Kaffee verlangt, während man im Gespräch mit der Pflege zu erklären versucht, warum Herr M. schon wieder nach Hause will). Medizin ist, das überrascht vielleicht niemanden mehr, kein Spaziergang. Aber ich frage mich manchmal, ob wir eigentlich genug darüber reden, was es heute wirklich bedeutet, als Medizinerin zu arbeiten – zumal die Bedingungen nirgends glatter werden. Na gut, Routine ist das eine. Aber kaum eine Woche vergeht ohne neue Anforderungen, ohne gesellschaftliche Debatte zu Personalnotstand, Digitalisierungsdruck, Fließband-Abfertigung. Ganz zu schweigen vom Wunsch, irgendwie auch noch ein Privatleben zu haben. Vielleicht zu viel verlangt? Ich weiß es manchmal selbst nicht so recht.
Fangen wir einmal ganz vorne an. Das Medizinstudium. Dieses Monster von Qualifikationshürde. Wer sich mit Physikum, Famulaturen und Staatsexamen quält, braucht mehr als nur ein Grundinteresse an Biochemie. Zehn, zwölf Semester, gefolgt vom praktischen Jahr – und dann? Dann fängt der Ärger erst richtig an. Einstieg nicht selten als Assistenzärztin, wechselnde Dienste, gefühlt 3000 Formulare am Tag und eine digitale Infrastruktur, die irgendwo zwischen Faxgerät und Bleistift-Papier-Ära pendelt. Klingt überspitzt? Stimmt auch. Doch man glaubt gar nicht, wie oft in Praxen und auf Stationen noch kopiert, gestempelt, händisch dokumentiert wird. Digitalisierung? Ja, höre ich seit Jahren. Aber bis die Versichertenkarte mehr kann als Fehler-Meldungen produzieren, wird wohl noch einiges Wasser den Rhein runterlaufen.
Manche werden mit der Erwartung zur Medizinerin (oder zum Mediziner), später ein „sicheres“ gutes Auskommen zu haben. Hm. Teilweise stimmt das natürlich – zumindest, wenn man regional flexibel, in einer gefragten Sparte oder bereit ist, auch außerhalb der üblichen Komfortzonen zu arbeiten. Die Einstiegsgehälter als Assistenzärztin sind nicht schlecht, bewegen sich im Krankenhaus je nach Tarifbindung und Region zwischen soliden Zahlen und „geht gerade so“. In Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg mag das Gehalt ausreichen – in München, Hamburg oder Frankfurt reicht selbst ein Tarifvertrag oft kaum für Luft nach oben. Private Praxen? Können sprunghaft mehr zahlen, sofern sie laufen. Aber: Hier muss man neben Medizin auch unternehmerisch denken können. Nicht wenige unterschätzen die Schattenseiten: Verwaltungsaufwand, Personalknappheit und – nicht zuletzt – ein Klientel, dessen Ansprüche deutlich gestiegen sind. Will sagen: Gehalt und Arbeitsbelastung haben eine recht schwankende Beziehung.
Und jetzt? Der Arbeitsmarkt ist in Bewegung, keine Frage. Klar, es gibt Gebiete, da reißt man sich um jede Medizinerin – Allgemeinmedizin auf dem Land etwa (wer das Abenteuer sucht: beste Chancen!). In gefragten Facharztrichtungen oder Unikliniken müssen Bewerberinnen oft dennoch Geduld mitbringen. Und was flexible Arbeitszeitmodelle angeht – nun, man redet gern davon. In der Praxis steckt das aber in den Kinderschuhen. Stichwort Teilzeit: Wollen viele, bieten wenige, zumindest in einer Form, die der Realität von Familien (oder schlicht: eines eigenen Lebens) gerecht wird. Die viel herbeigeredete Digitalisierung? Sie kann Entlastung bringen – Telemedizin, KI bei Diagnostik, Workflow-Tools in der Verwaltung. Aber, und das ist die Krux: Technik löst selten die eigentlichen Knackpunkte. Stress, Personalnot, ewige Überstunden – vieles bleibt. Höchstens, es findet sich jemand, der an der Schraube wirklich dreht, statt sie nur zu polieren.
Die Medizinerin von heute? Muss mehr können als nur Diagnosen auswendig ratternd vortragen. Kommunikation, Empathie, auch mal klare Kante zeigen – das zählt, vielleicht mehr denn je. Wir stehen inmitten gesellschaftlicher Debatten zu Diversität, Nachhaltigkeit, Digitalisierung. Alte Rollenbilder lösen sich gerade auf (zum Glück!), das Stigma der „Quotenfrau“, längst überholt. Aber unterschätzen sollte man die Trägheit des Systems nicht. Karrierechancen? Sind da – doch flexible Modelle, innovative Fachrichtungen, echte Teamarbeit: Noch ausbaufähig. Dafür wächst das Bewusstsein, dass gesunde Work-Life-Balance keine Floskel für Werbebroschüren sein darf. Dass Körper und Seele nicht nur bei den Patient:innen zählen, sondern auch im weißen Kittel. Ich habe gelernt: Manchmal hilft es, sich und anderen einzugestehen, wenn es zu viel wird. Solidarität unter Kolleginnen ist keine Schwäche – sondern überlebenswichtig.
Vielleicht romantisiere ich ab und zu, wie es wäre, in einer besser organisierten, wertschätzenderen Medizin zu arbeiten. Manchmal frage ich mich, warum trotzdem so viele diesen Weg wählen – und dann sehe ich es: Die leuchtenden Augen, wenn eine schwierige Diagnose gestellt, ein Leben verbessert oder ein altgedienter Kollege mit ehrlichem Schulterklopfen verabschiedet wird. Fachliche Exzellenz bleibt natürlich Grundvoraussetzung, aber mindestens ebenso wichtig ist die Fähigkeit, sich immer wieder auf Neues einzulassen, mitzuwachsen – und dem eigenen Frust auch mal Raum zu geben, ohne dabei den Humor zu verlieren. Bleibt am Ende die Frage: Gibt es ein Patentrezept für den Einstieg oder die nächste Karrierestufe in der Medizin? Wohl kaum. Aber es gibt Richtungen. Und manchmal reicht es schon, den nächsten Schritt zu gehen, auch wenn der Weg erst unterwegs klarer wird. So oder so: Wer Medizinerin wird, der muss Vielfalt mögen. Und Nerven wie Drahtseile haben. Aber ganz ehrlich – manches davon lernt man erst unterwegs.
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