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Life Science Engineering Jobs und Stellenangebote
Life Science Engineering – ein Begriff, der im Bewerbungsgespräch die Gemüter erregt, aber beim Kaffeeklatsch oft nur für Stirnrunzeln sorgt. Ich erinnere mich gut an meine eigenen ersten Schritte in diesem Feld: Die Verwandtschaft blickte leicht verständnislos drein („Machst du jetzt Medizin oder doch Biologie?“), und auch im Freundeskreis herrschte Unklarheit, ob ich nun im weißen Kittel Bakterien zähle oder mit Excel-Tabellen ringe. Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo dazwischen. Wer als Berufseinsteiger:in oder mit einigen Jahren Erfahrung über den Sprung ins Life Science Engineering nachdenkt, sollte sich auf einen bunten Arbeitsalltag mit überraschend vielen Schattierungen einstellen – und auf einen Spagat zwischen High-Tech, Hands-on und analytischer Neugier.
Viele glauben, im Life Science Engineering lande man automatisch im sterilen Labor mit Versuchsanordnung und Schutzbrille. Ja, Laborluft ist regelmäßig dabei – aber der eigentliche Zauber spielt sich viel öfter an den Schnittstellen ab: Hier wird entwickelt, getüftelt, dokumentiert, oft interdisziplinär mit Fachleuten aus Chemie, Technik oder sogar IT. Echte Life-Science-Ingenieur:innen balancieren zwischen Zellbanken, Datenbanken und Team-Meetings hin und her. Typisches Tagesgeschäft? Das gibt es fast nicht – mal schraubt man tatsächlich an Versuchsaufbauten, mal überschlägt man statistische Daten oder diskutiert regulatorische Vorgaben für Medizinprodukte.
Statt bloßer Detailverliebtheit sind oft das große Ganze und eine Prise Pragmatismus gefragt. Schnelle Lösungen finden, Prozesse optimieren, dabei nie das Auge für die Folgen verlieren – das ist keine Raketenwissenschaft, aber auch kein entspannter Spaziergang durch den Biogarten. Eher ein ständiges Jonglieren mit wechselnden Anforderungen. Und, Hand aufs Herz: Gerade die Mischung aus Routine und Überraschung hält den Kopf wach. Wer Abwechslung sucht, kommt hier auf seine Kosten – Geduld vorausgesetzt.
Wirklich fit wird man im Life Science Engineering selten nur durch einen Abschluss. Klar, ohne fundierten Studienhintergrund – meistens in Biotechnologie, Chemieingenieurwesen, Verfahrenstechnik oder einer ähnlich ausgefransten Disziplin – bleibt der Zugang schwer. Doch was viele unterschätzen: Dass es mindestens ebenso sehr auf die Fähigkeit zum kreativen Problemlösen und ein nervenstarkes Agieren in Grauzonen ankommt. Wer sich hinter Laborprotokollen versteckt oder auf der Insellösung beharrt, wird schnell ausgebremst. Kommunikation im Team, interdisziplinäres Denken, ein gewisser Pragmatismus und ja – auch diplomatisches Geschick sind Währung in Projektmeetings, die manchmal an Familienrat erinnern („Und wer übernimmt den Abwasch – äh, die Risikoprüfung?“).
Die großen Arbeitgeber – ob Pharma-Gigant, Biotech-Start-up oder Gerätehersteller – legen zunehmend Wert auf digitale Kompetenz: Datenanalyse, automatisierte Auswertung, Schnittstellen zwischen biotechnologischer Entwicklung und IT werden immer wichtiger. Wer sich hier engagiert, punktet schon im Bewerbungsverfahren. Aber, und das sage ich aus eigener Erfahrung: Auf das Bauchgefühl bei der Lösungsfindung will auch heute niemand verzichten.
Das liebe Geld – für viele der heimliche Dreh- und Angelpunkt, beim Berufsstart ohnehin. Wer von Anfang an auf einen glamourösen Gehaltszettel spekuliert, wird im Life Science Engineering mitunter enttäuscht. Einstiegsgehälter schwanken teils erheblich, abhängig von Region, Branche und Unternehmensgröße. In Metropolen und bei Pharma-Riesen sind 45.000 € bis 55.000 € Jahresbrutto ein realistischer Richtwert für Berufseinsteiger:innen – vielleicht auch mal ein Tick mehr, aber bestimmt kein Goldrausch. In kleineren Biotech-Firmen, etwa in strukturschwächeren Regionen, sieht das anders aus: Hier eröffnet sich zwar Spielraum, mitzugestalten, aber das Einstiegsgehalt kann spürbar niedriger ausfallen.
Die Gehaltskurve steigt in der Regel mit zunehmender Verantwortung und Spezialisierung, sprunghaft aber selten. Wer sich Richtung Projektleitung oder Regulatory Affairs entwickelt, sackt irgendwann deutlich mehr ein – die Realität bleibt, dass sich zwischen technischem Know-how und „soften“ Zusatzqualifikationen die Einkommensleiter streckt. Und Fakt ist: Absurd hohe Gehälter, wie sie manchmal durchs Internet geistern, bleiben Ausnahmeerscheinungen. Von den regionalen Unterschieden ganz zu schweigen – im Rhein-Main-Gebiet oder München jubeln die Gehaltsstatistiken, in manchen Bundesländern ist die Luft nach oben jedoch deutlich dünner.
Die Nachfrage nach qualifizierten Life Science Engineers bleibt hoch, keine Frage. Digitalisierung, neue Produktionsverfahren, der Boom im Bereich Nachhaltigkeit – all das wirkt wie ein Karriereverstärker, gerade für Berufseinsteiger:innen oder Wechselwillige. Wer sich nicht scheut, das Feld auch mal zu wechseln – von Pharma zu Foodtech, von Diagnostik zur Implantatentwicklung – dem stehen offene Türen bevor. Allerdings: „Sichere“ Karrieren im klassischen Sinne? Schwächen sich zusehends ab.
Gerade kleinere Firmen bieten Einsteiger:innen oft größere Gestaltungsspielräume und schnell Verantwortung – dafür aber mitunter weniger Struktur oder jahrelange Förderung. Eine gewisse Bereitschaft, sich auf Unbekanntes einzulassen, bleibt fast schon Einstellungsvoraussetzung. Wer Do´s und Don´ts aus der Studienzeit starr abspult, bleibt in Meetings oft stumm. Lebenslanges Lernen – Floskel, aber wahr. Denn was heute als innovativ gilt, kann morgen schon Branchenstandard sein. Wer Weiterbildungsangebote, Zertifikate oder digitale Kompetenzen ignoriert, sinkt im Rennen um die spannendsten Projekte flott auf die Ersatzbank. Hart, aber fair – und genau das macht den Reiz oft aus.
Eine Frage, die in Bewerbungsgesprächen kaum noch fehlt: Kann ich flexibel arbeiten? Gibt’s Homeoffice? Response: Kommt darauf an. Im Life Science Engineering gibt es Positionen, da lässt sich remote einiges stemmen – etwa beim Datenmanagement, teilweise in der Qualitätskontrolle. Aber echte Laborarbeit, Produktionssteuerung oder Validierung vor Ort? Das gelingt nach wie vor schwerlich per Videokonferenz. Wer also im Herzen Laborant:in bleibt, sollte Frühdienste und Schichtpläne nicht scheuen. Punkt. Wer sich Richtung Projektorganisation oder Beratung bewegt, kommt eher in den Genuss flexiblerer Arbeitsmodelle.
Was viele unterschätzen: Die Arbeitswelt in den Life Sciences ist nie rein rational. Klar, es gibt Daten, Normen, Regularien – aber es menschelt, feiert seinen Mikrokosmos zwischen Hierarchie und kreativer Reibung. Burnout als Thema wabert auch hier am Horizont und: Teams, die das Thema Diversität und Nachhaltigkeit ernst nehmen, werden künftig ganz andere Kandidat:innen anziehen. Ich sage: Es lohnt sich, zu fragen. Nach der gelebten Unternehmenskultur, nach gelebter Offenheit – nicht nur nach Salär und Urlaubstagen.
Life Science Engineering ist ein Berufsfeld voller Spielraum und Spagat. Kein Platz für bequemes Abhaken, sondern für Menschen, die neugierig bleiben, sich im Dschungel aus Fachdisziplinen nicht verlaufen – und auch mal scharfkantige Alltagsecken schätzen. Der Weg ist kein Spaziergang, aber die Richtung? Ziemlich spannend, mit mehr Möglichkeiten als so mancher denkt. Ob die große Karriere, der regionale Wechsel oder das kleine Abenteuer im Start-up – ich wage zu behaupten: Wer flexibel bleibt, verliert nie den Anschluss. Aber ob das reicht? Wer weiß … Manchmal wächst man über sich hinaus, ganz ohne es zu merken.
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