Ingenieur/ Verfahrenstechniker/ Biotechnologe/ Pharmatechniker/ Chemieingenieur/ Projektingenieur/ Qualitätsingenieur (m/w/d)
Testo Industrial Services GmbHKirchzarten
Testo Industrial Services GmbHKirchzarten
Sanofi-Aventis Deutschland GmbHFrankfurt Main
medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbHTornesch, Hamburg, Uetersen
Pfizer Pharma GmbHFreiburg
Pfizer Manufacturing Deutschland GmbHFreiburg
Storchen-Apotheke Tina Zschech e.K.Lauta
Daiichi Sankyo Europe GmbHPfaffenhofen Ilm
TDK Sensors AG & Co. KGBerlin
GfI Gesellschaft für Informations- und Datenverarbeitung mbHBremen
Pfizer Pharma GmbHFreiburg
Leiter Herstellung (Pharma) Jobs und Stellenangebote
Wer sich – wie ich damals – mit dem Gedanken trägt, den Schritt ins Management einer pharmazeutischen Produktion zu wagen, steht vor einer Mixtur aus Faszination, Hochspannung und, nicht selten, Respekt. Von außen mag der Titel "Leiter Herstellung" vielleicht wie eine reine Chefrolle klingen: Viele Meetings, Entscheidungsmacht, die Stirn immer in Falten. Aus der Innensicht gleicht dieser Beruf aber eher einer Position zwischen Navigationsbrücke, Maschinenraum und Krisentelefon – alles gleichzeitig, ohne Prototyp für die perfekte Umsetzung.
Montagmorgen, sieben Uhr: Im Prinzip steht der Plan. Produktionsziele, GMP-Vorgaben, Qualitätssicherung, Schichtbesetzung – ein Puzzle, das in der Praxis selten dieselbe Lösung kennt wie im Lehrbuch. Wer im Bereich pharmazeutische Herstellung Verantwortung trägt, muss zwischen Präzision und Pragmatismus hin- und herspringen können. Vorgaben der Regulierungsbehörde? In Stein gemeißelt. Anlagenstillstand um acht Uhr wegen unklarer Sensorwerte? Flexibilität gefragt, und zwar sofort. Gerade Berufseinsteiger sollten sich von der vermeintlichen Planbarkeit nicht in die Irre führen lassen. Die Realität ist weniger romantisch – und manchmal wünscht man sich statt Gantt-Diagramm eher Nerven aus gefedertem Edelstahl.
Ein Studium in Pharmazie, Chemie oder Verfahrenstechnik – am besten garniert mit ersten Stationen in der Produktion: Das mag nach dem klassischen Idealbild klingen. Aber Hand aufs Herz: Papier ist geduldig, in der Praxis entscheidet oft der Charakter. Was vielen vorher nicht klar ist? Es sind die Kommunikationskunst, die Krisenstabilität und die Fähigkeit, Wertschätzung in drei Minuten zu transportieren, die den Unterschied machen. Notizen am Rand: Wer die Belegschaft auf seine Seite holen will, sollte als Erstes lernen, wie ein Produktionsmitarbeiter denkt. Eigentlich wie überall, nur mit mehr Verantwortung – und streng genommen: mit deutlich mehr Vorschriften pro Quadratmeter.
Hier wird es interessant – und manchmal auch überraschend nüchtern. Natürlich klingt der Gehaltsrahmen für einen Leiter Herstellung in der Pharmaindustrie auf den ersten Blick imposant. Aber: Regionale Unterschiede sind teils gravierend. Im Süden Deutschlands – beispielsweise in München oder Stuttgart – liegen die Gehälter oft deutlich über dem, was im strukturschwacheren Norden gezahlt wird. Auch die Unternehmensgröße und das Produktportfolio machen den großen Unterschied. Ein globaler Konzern mit blockbustertauglichen Arzneimitteln zahlt anders als das Mittelstandsunternehmen, das sich auf Nischenpräparate spezialisiert hat. Einstieg? Eher selten direkt. Meist ist der Weg ein Klettersteig: von Fachfunktion zur Teamleitung, dann Bereichsverantwortung, irgendwann der Sprung an die Spitze. Die Gehaltsaussichten wachsen mit – sofern man bereit ist, mehr als nur den berühmten "Extra-Meter" zu gehen.
Was viele unterschätzen: Der Ruf nach guten Leuten wird lauter. Viele Betriebe suchen händeringend nach Nachwuchs- oder Quereinsteigern, die sich nicht scheuen, Verantwortung zu übernehmen. Digitalisierung? Keine Schönwetterwolke mehr, sondern realer Umbaujob: Wer nicht bereit ist, sich in MES-Systeme, Automatisierung und Datenanalyse einzuarbeiten, der bleibt im Karussell der Routine stecken. Gleichzeitig wird – halbwegs ironisch – von überall der „Change“ ausgerufen, doch oft am liebsten ohne Störung für den laufenden Betrieb. Der Job fordert also etwas Schizophrenie: Wandel gestalten und Stabilität garantieren, Alt und Neu balancieren. Ehrlich: Wer darauf Lust hat, für den kann die Arbeit zum Abenteuer werden.
Was bleibt unterm Strich? Die Rolle des Herstellungsleiters wirkt nach außen vielleicht kühl und streng, tatsächlich aber steckt darin eine seltene Kombination aus handfestem Gestaltungswillen und unberechenbaren Alltagssurfen. Wer bereit ist, unerwartete Kurven zu nehmen – ja, auch mal nachts die Lieferkette zu retten –, erhält etwas zurück, das nicht jeder Beruf bietet: Einfluss. Denn am Ende hängt von der täglichen Arbeit oft ab, ob Menschen ein lebenswichtiges Medikament bekommen oder eben nicht. Vielleicht mag das pathetisch klingen, aber am Ende ist es das, worauf ich, nach Jahren im Geschäft, immer wieder stolz bin. Oder sagen wir: zumindest zufrieden. Und das reicht manchmal für viele andere Berufsfelder gleich mit.
Das könnte Sie auch interessieren