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Klinische Studien Jobs und Stellenangebote
Wer beim Stichwort „Klinische Studien“ nur an Laborratten, Medikamententests und sterile Korridore in Pharmaunternehmen denkt, übersieht vermutlich neun Zehntel des Eisbergs. Zugegeben – ganz unschuldig bin auch ich nicht, was diesen verbeulten alten Mythos betrifft. Irgendwann taucht er halt immer wieder auf, als wäre die Branche ein verschlossener Raum, den niemand betreten darf, der nicht Biochemie rückwärts buchstabieren kann. Völliger Unsinn. Aber: Einfach ist der Einstieg trotzdem nicht. Und der Weg durch das Labyrinth der klinischen Prüfverfahren – na, sagen wir, die Richtungsvorgaben ändern sich mitunter schneller als das Wetter in Hamburg.
Tatsächlich steckt hinter dem Fachgebiet klinischer Studien ein komplexes Gefüge, das weit über die eigentliche Datenerhebung hinausgeht. Ja, das tägliche Brot vieler Einsteiger:innen besteht aus Dokumentation, Monitoring, Koordination und einer ordentlichen Portion regulatorischem Jonglieren. Von „einfach mal ausprobieren und schauen, wie es läuft“ kann keine Rede sein – dafür gibt es zu viele Richtlinien, Gremien, Ethikkommissionen… und gern mal ein Audit direkt aus der Hölle. Was viele unterschätzen: Der Mix aus internationalem Austausch, Digitalisierung, medizinischem Fortschritt und klarem Regelwerk macht die Arbeit eigenartig spannend – oder manchmal auch stressig wie ein zu eng geschnürter Kittel.
Ob jemand als Clinical Research Associate, Projektmanager:in, Datenmanager:in oder als Study Nurse in die Branche kommt, spielt für das Grundgefühl übrigens weniger eine Rolle, als man erwartet. Nach außen mag die Zusammenarbeit mit Ärzt:innen, Sponsor:innen und Proband:innen wie ein austauschbares Netzwerk wirken – intern erfordert sie eine erstaunlich präzise Selbstorganisation und manchmal auch den Mut, den eigenen Standpunkt gegen widerspenstige Akten oder den 23. Änderungsantrag zu verteidigen. Ist das jetzt besonders heldenhaft? Nö. Aber es hat seinen ganz eigenen Reiz, mit realen Daten echten Fortschritt (oder wenigstens: Fehlerreduzierung) zu schaffen.
Ich höre oft: „Brauch ich jetzt zwingend ein Medizinstudium oder reicht irgendwas mit ‚Wissenschaft‘ im Namen?“ Die Wahrheit: Die Tür zum Berufsfeld öffnet sich nicht nur für Mediziner:innen. Klar, ein naturwissenschaftlicher oder medizinischer Abschluss hilft beim Einstieg enorm – vor allem, wenn man das regulatorische Kauderwelsch nicht nur als graues Rauschen wahrnimmt. Aber: Fachkräfte aus den Bereichen Biologie, Pharmazie, Gesundheitswissenschaften, ja sogar Quereinsteiger:innen aus der Pflege, Informatik oder Verwaltung – wer Systematik, Dokumentationswille und Neugier im Gepäck hat, findet durchaus Chancen. Die wahren Türöffner? Hartnäckigkeit, strukturierte Arbeitsweise, gute Englischkenntnisse (sonst versinkt man im internationalen E-Mail-Sumpf) und eine leichte Affinität für Software, ohne gleich in der IT heimisch sein zu müssen.
Übrigens: Wer sich bereits im Berufsfeld Gesundheitswesen, Labor oder Forschung sicher bewegt, kann sein „Wissenstransfer“ durchaus flüssig auf die Welt der klinischen Studien anwenden. Nur: Die Einarbeitungsphase ist trotzdem kein Wellness-Programm. Wer hier glänzen will, muss Detailverliebtheit und „Regelwerk-Tetris“ nicht nur aushalten, sondern gelegentlich sogar genießen.
Jetzt mal Butter bei die Fische. Wie sieht’s mit dem Verdienst aus, gerade beim Einstieg? Die Spanne ist breiter als der Kölner Dom: Wer in einer Metropolregion bei einem international agierenden Pharmaunternehmen beginnt, kann als Einsteiger:in durchaus bei rund 45.000 € bis 55.000 € brutto im Jahr landen – abhängig vom Abschluss, Berufserfahrung, Sprachkenntnissen oder Verhandlungsgeschick. Im Vergleich dazu fallen Jobs bei öffentlichen Forschungseinrichtungen oder kleineren Prüfinstituten oft einige Tausender geringer aus. Ländliche Regionen? Da kann man froh sein, den Gehaltsdurchschnitt zu erwischen, während spezialisierte Großstädte wie München oder Frankfurt manchmal sogar nach oben ausreißen. Und ja, „branchenüblicher Mittelstand“ ist eine lieblose Pauschale, die wenig mit der Wirklichkeit zu tun hat – vom Bonus mal ganz abgesehen.
Was viele unterschätzen: Gehaltssprünge sind möglich, wenn man früh auf Zusatzqualifikationen setzt oder schnell Verantwortung übernimmt. Aber am Anfang heißt es häufig „Learning by Doing“ – mit einem Taschengeld, das eher solide als glänzend ist. Später, mit Projekterfahrung und Zertifikaten im Portfolio, wachsen jedoch nicht nur die Aufgaben, sondern auch der Lohn. Ob das Geld den (nicht selten) stressigen Alltag kompensiert? Muss jede:r selbst beantworten. Für manche ist es der Reiz des Feldes, für andere schlicht die sichere Perspektive.
Karriere im Bereich klinischer Studien? Klingt erstmal nach Excel-Tabellen und Kaffeebechern auf sterilen Besprechungstischen. Tatsächlich ist der Weg vielfältig: Fachlaufbahnen als Lead Monitors, Study Manager:innen, später vielleicht sogar als Teil globaler Projektteams in der Pharmabranche – alles drin, sofern man bereit ist, den ständigen Wandel im internationalen Umfeld zu akzeptieren. Weiterbildung? Pflicht, nicht Kür. Ob Good Clinical Practice (GCP), Projektmanagement-Seminare oder Data-Science-Kurse – jede zusätzliche Kompetenz öffnet Türen und bringt ein Stück Unabhängigkeit. Und wenn ich eins gelernt habe: Wer immer dasselbe macht, verbaut sich Chancen. Der Sprung zu Spezial- oder Führungsrollen gelingt seltener durch „Jahre im Job“, sondern ehrlicherweise eher durch gezielte Fortbildungen – und ein bisschen Selbstmarketing. Oder wie erklärt man sonst, dass Quereinsteiger:innen mit digitalem Know-how plötzlich heiß begehrt sind?
Work-Life-Balance – ein gern missbrauchter Begriff. Die Wahrheit sieht so aus: In internationalen Studienprojekten können Arbeitszeiten und Erreichbarkeiten flexibel oder sprunghaft sein. Es gibt Phasen, in denen Homeoffice und Gleitzeit Realität sind – aber auch Zeiten, in denen Calls um 21 Uhr oder überraschende Fristen die Wochenendplanung durchkreuzen. Nichts für klassische „9-to-5-Fans“, doch zugleich selten monotones Tagesgeschäft. Wer Struktur mag, aber auch spontane Probleme kreativ löst, wird sich nicht langweilen. Man fragt sich manchmal: Bin ich zu verbissen oder rettet mich gerade mein gesunder Galgenhumor vor dem Daten-Crash? Wahrscheinlich eine Mischung.
Wer den Einstieg sucht – und ich rede ausdrücklich nicht nur von idealtypischen Absolvent:innen –, trifft auf einen Markt im Wandel. Digitalisierung hat längst Einzug gehalten, KI-getriebene Tools verändern die Dokumentation, und remote audits sind keine Zukunftsmusik mehr. Gerade die Nachfrage nach sorgfältigen, technologieoffenen Fachkräften steigt, während „Schema-F-Lebensläufe“ oft schon nach dem ersten Scan ausscheiden. Die Hürden? Praxiserfahrung und grundlegendes Verständnis des regulatorischen Rahmens werden nahezu überall vorausgesetzt, auch wenn gerade das der Knackpunkt für viele ist: Wie erwirbt man Praxiserfahrung, wenn keiner Praktikant:innen will, die eben diese noch nicht haben? Ein Dilemma, um das man kreativ herumrudern muss. Viele finden über Einstieg in verwandte Felder – etwa Dokumentation, Arzneimittelzulassung, Study Assistance – den Weg in die Kerndisziplinen.
Zu unterschätzen ist nicht, wie eng der berufliche Markt mit gesellschaftlichen Themen verknüpft ist. Stichworte: Diversität in Probandengruppen, Datenschutz, Transparenz, Green Trials. Die Branche bewegt sich, manchmal schneller als es lieb ist – und zwingt einen, wach zu bleiben. Wer Veränderung und Ambivalenz als natürlich empfindet, findet hier eine Art Heimathafen. Für alle anderen bleibt: Vielleicht ein Schritt zu viel.
Klinische Studien als Berufsfeld? Für manche eine steile Lernkurve mit viel Papierkram und noch mehr Aha-Erlebnissen. Für andere die sprichwörtliche Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Praxiserfahrung und gesellschaftlicher Verantwortung. Es braucht nicht den perfekten Werdegang, aber einen langen Atem, Klarheit im Chaos und die Fähigkeit, aus Fehlern Lehren zu ziehen, ohne dabei den Humor zu verlieren. Und, das sollte niemanden schrecken: Der Bereich entwickelt sich weiter – manchmal so schnell, dass alte Routinen schon überholt sind, bevor man sie überhaupt richtig verlernt hat. Wer sich darauf einlässt, bekommt nicht nur einen sicheren, sondern auch überraschend beweglichen Berufszweig. Bleibt nur die Frage: Hat man Lust, mitzuziehen?
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