Pflegefachkraft Hygienebeauftragte:r (w/m/d)
Korian Deutschland GmbHPeine
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Korian Deutschland GmbHSeubersdorf
Senioren- und Therapiezentrum Eichenhof/Stockelsdorf GmbHStockelsdorf
Senioren- und Therapiezentrum Am Herrenhaus Sickte GmbHSickte
Pflege- und Therapiezentrum Gut Wienebüttel GmbHLüneburg
Senioren- und Therapiezentrum Haus an der Stör GmbHItzehoe
Senioren- und Therapiezentrum Helsa GmbHHelsa
Korian Holding GmbHFürstenwalde, Spree Trebus, Spree
Korian Holding GmbHObermichelbach
Seniorenzentrum Haus am LoeperplatzBerlin Lichtenberg
Hygienebeauftragter in Pflegeeinrichtungen Jobs und Stellenangebote
Man kennt das Bild: weiße Kittel, Flure, in denen der Geruch von Flächendesinfektion und aufgekochten Erinnerungen liegt. Doch was längst nicht jedem bewusst ist – irgendwo in diesem Geflecht zwischen Pflegealltag und bürokratischem Dschungel bewegt sich sie oder er, die Hygienebeauftragte (neudeutsch auch: Infection Control Nurse, klingt gleich wichtiger). Ein Job mit Gewicht, auch wenn die eigene Grundschullehrerin den Beruf damals wohl nie auf dem Radar hatte. Für Berufseinsteiger, Wechsler oder abenteuerlustige Jobsuchende ist das Feld erstaunlich vielschichtig. Man ahnt es erst, wenn der erste „Hygiene-Audit“ vor der Tür steht und sich dann die Kollegenschaft auffällig oft im Pausenraum aufhält. Oder draußen raucht.
Die meisten verbinden Hygiene im Heim mit: „Hat jemand den Spender nachgefüllt?“ – dabei steckt so viel mehr dahinter. Wer in diese Sparte einsteigt, landet mitten im Brennpunkt zwischen Fachwissen und gesundem Menschenverstand, zwischen Regeln und Alltagstrickserei. Ob Verfahrensanweisungen, regelmäßige Schulungen, Stuhlproben-Chaos oder die Erstellung von Hygieneplänen: Es ist mal Schreibtischarbeit, mal investigativer Praxistest mit latenter Kuriosität, wenn man etwa prüft, ob in der Nacht tatsächlich alle Klinken gereinigt wurden – oder doch lieber ignoriert, weil der Papierkram drückt. Manchmal muss man den Spagat wagen zwischen diplomatischem Gespräch und deutlichen Ansagen, besonders, wenn die neue Kollegin aus der Ukraine partout das Handschuhregime missversteht.
Wer glaubt, mit einer bloßen Grundausbildung in Pflege sei der Drops schon gelutscht – weit gefehlt. Es braucht ein Händchen für Detail und eine Portion Beharrlichkeit. Die formale Weiterbildung ist Pflicht: Hygiene ist kein Hobby, sondern Spezialwissen. Theoretisch lernt man alles Wichtige über Infektionsketten, Desinfektionsmittel, Meldeketten und rechtliche Grundlagen. Praktisch heißt das oft: endlose Fortbildungsmodule, von Erreger-Updates bis zu Notfallplänen für multiresistente Keime. Humor – unterschätzt! Geduld, Konflikttoleranz, und ein gewisses Talent, in Sitzungen zwischen Leiterin, Facility Management und mürrischen Pflegeassistenten nicht die Nerven zu verlieren, sind hilfreicher als jedes Skript. Ich habe erlebt, dass Hygiene in Einrichtungen mit starker Hierarchie-Schranke oft an ihre Grenzen stößt – Standing bedeutet manchmal auch, unbequeme Wahrheiten hartnäckig zu adressieren.
Jetzt Butter bei die Fische – wie sieht‘s mit dem Geld aus? Die Vergütung variiert, und zwar erheblich. Pflege ist, das sei ehrlich gesagt, ein Bereich, bei dem das Gehalt selten mit den Ansprüchen Schritt hält. Für Hygienebeauftragte kann sich das je nach Bundesland, Einrichtungsträger, Tarifbindung oder Zusatzfunktionen deutlich unterscheiden. In Süddeutschland, mit stark tariflich gebundenen Trägern, kommt man als Berufseinsteiger manchmal knapp über die 3.000 €-Basis, während der Osten oder private Häuser die Latte deutlich tiefer legen. Zusatzqualifikationen (bspw. als Praxisanleiter oder mit abgeschlossener Fachausbildung Hygiene) lassen das Gehaltsgefüge steigen – sofern man verhandeln kann und will. Ironie des Schicksals: Am dringendsten sucht man Hygienebeauftragte oft dort, wo das Gehalt schmal ausfällt. Sisyphos lässt grüßen.
Einmal eingestiegen, merkt man schnell: Der Stillstand ist trügerisch. Weiterbildung ist Pflicht, und – vermutlich wichtiger – praktisch unausweichlich. Gerade mit Blick auf Gesetzesänderungen oder neue Erregertrends bleibt man besser am Puls der Zeit. Für Wechselwillige gibt es durchaus Chancen: Sonderaufgaben, Leitungsfunktionen, interne Schulungen – das Spektrum ist breit, wenn man die eigene Nische clever ausbaut. Wer sich in Richtung Qualitätsmanagement oder Hygienespezialisierung weiterentwickeln will, kann mittelfristig mit anspruchsvolleren Aufgaben oder Projektleitung liebäugeln. Was im Alltag gern verschwiegen wird: Hygiene ist selten beliebt. Mal ehrlich – niemand freut sich über noch eine Verpflichtung. Doch in Krisenzeiten, wie zuletzt bei Covid oder Norovirus-Ausbrüchen, ist plötzlich der „Nerv der Stunde“ gefragt. Dann steigt der Respekt, wenn auch nur temporär.
Man muss den Tatsachen ins Auge sehen: Der Fachkräftemangel treibt Pflegeeinrichtungen nicht selten an den Rand des Zumutbaren, und gute Hygienebeauftragte könnten sich inzwischen fast ihren Arbeitsplatz aussuchen – regionale Unterschiede hin oder her. Digitalisierung verändert auch hier den Alltag, ob durch digitale Dokumentation, Sensortechnik oder Onlinefortbildung. Aber: Papierstapel und Hakenkreuz auf dem Stempel (kein Witz, schon erlebt!) gehören leider immer noch zum Inventar mancher Verwaltung. Klar ist, dass neue Technik die Arbeit erleichtern kann, aber ohne das Engagement und die Bereitschaft zum Perspektivwechsel läuft wenig. Was viele unterschätzen: Hygiene lebt von persönlichen Beziehungen – und davon, Glaubwürdigkeit aufzubauen, Widerstände zu überwinden und manchmal auch ganz menschlich aneinander zu scheitern. Wer das aushält, findet in diesem Job vielleicht mehr Sinn als erwartet. Selten schillernd, meistens mühsam, aber unverzichtbar – und – Hand aufs Herz – manchmal fast ein bisschen heldenhaft.
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