Arzt/ Ärztin in Weiterbildung/ Facharzt/-ärztin (m/w/d) UniversitätsCentrum für Seltene Erkrankungen
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus DresdenDresden
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus DresdenDresden
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus DresdenDresden
UKSH - Universitätsklinikum Schleswig-HolsteinKiel
ASKLEPIOS - ASB Klinik RadebergRadeberg
Evangelische Stiftung Alsterdorf - Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf gGmbHHamburg
Vivantes Klinikum im Friedrichshain Landsberger AlleeBerlin Friedrichshain
Vivantes Rehabilitation GmbHBerlin Schöneberg
PARITÄTISCHE Projekte gGmbHGilserberg
Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V.Wasserburg Inn
Pflege am StahlwerkNeumünster
Gesundheits und Sozialmanagement Jobs und Stellenangebote
Manchmal frage ich mich: Wer entscheidet sich freiwillig für diesen Spagat? Gesundheits- und Sozialmanagement – das klingt aus der Distanz nach Schreibtisch, nach Formularen, nach grauen Ordnern zwischen Sozialträumen und Kostendruck. Aber wer die Branche von innen kennt, weiß: Da geht viel mehr, manchmal aber auch viel weniger, als Außenstehende erwarten. Es ist ein Sektor mit Licht und Schatten – und ehrlich gesagt, setzt man sich oft zwischen die Stühle. Zwischen ökonomischem Denken und sozialer Verantwortung, zwischen Zahlenschieberei und dem, was am Ende wirklich zählt: Lebensqualität für andere. Es gibt attraktivere Umschreibungen, keine Frage, aber viele landen hier, weil sie genau diese Spannung suchen. Sie wollen etwas bewegen. Und manchmal dabei fast an der eigenen Kraft verzweifeln – doch dazu später mehr.
Nehmen wir einen typischen Dienstag. Ich wette, kaum ein anderer Büroberuf ist so unberechenbar. Heute Budgetverhandlungen mit einem diakonischen Träger, morgen Qualitätsaudits in der Reha-Klinik, übermorgen Gespräch mit einer Pflegeleitung, die kurz vorm Burnout steht – und die Personaldecke? Dünner als das Sprichwort erlaubt. Man muss Prozesse analysieren können, Verwaltungssprache wie eine zweite Muttersprache beherrschen und trotzdem für all die menschlichen Schräglagen empfänglich bleiben. Klingt nach Superheld – ist aber Alltag. Wer sich darauf einlässt, braucht Nerven und einen Sinn für Grauzonen. Routine? Nur im Kalender.
Schon klar: Von Luft und Liebe lebt niemand. Und im Gesundheits- und Sozialmanagement kann das Gehalt tatsächlich alles sein – außer transparent. Da sitzt du nach dem Bachelor in der Uniklinik im Süden und schaust neidisch nach Hamburg oder Essen, wo Tarifverträge andere Zahlen aufrufen. Kleine Träger, große Unsicherheit; kirchliche Einrichtungen, herzlich bezahlt – manchmal. Im Schnitt pendeln Einstiegsgehälter im mittleren bis gehobenen Bereich, vor allem, wenn man unmittelbar ins mittlere Management einsteigt. Aber – und diesen Satz sollten sich Idealisten an den Kühlschrank hängen – es zählt nicht nur die Summe auf dem Lohnzettel. Entwicklungsmöglichkeiten, Zusatzleistungen (Stichwort: betriebliche Altersvorsorge, Weiterbildung) und regionale Unterschiede sägen am Gehalt – manchmal kräftiger, als man denkt. Ob das nun ’ne echte Wertschätzung ist oder nur ein Zeugnis-Feigenblatt – darüber lässt sich streiten.
Fragt man Personalverantwortliche nach den wichtigsten Fähigkeiten, drehen sie – wenig überraschend – die Leier von Sozialkompetenz, Kommunikationsstärke, Prozessdenken. Ja, geschenkt. Wer in diesem Feld bestehen will, muss improvisieren können. Mal ehrlich: Es gibt Tage, da ruft niemand an, und dann – bäm – explodiert das Postfach. Sprachgefühl ist gefragt. Sitzfleisch sowieso. Und: der Wille, sich auf wechselnde Teams, neue Hilfstechnologien oder Gesetzesnovellen einzulassen – denn der Reformstau wohnt in diesem Beruf fast dauerhaft auf der Couch. Was viele unterschätzen: Diese Arbeit verlangt Durchhaltevermögen, aber auch ein paar kesse Widerworte. Wer zu nett ist, geht unter. Wer zu hart ist, wird einsam.
Wer glaubt, im Gesundheits- und Sozialmanagement wäre nach dem Studium Schluss mit Lernen, irrt. Weiterbildung ist Pflicht, nicht Kür – ob CAS Sozialmanagement, MBA für Non-Profits oder der Zertifikatskurs „Digitale Transformation im Gesundheitswesen“. Digitales Know-how ist gefragt wie nie (Pflegeplanung per App? Datenschutz-Albtraum im QM?), und Führungskompetenz ist längst keine reine Chefsache mehr. Unlängst wurden sogar Pflegekräfte zu Teamcoaches ausgebildet, damit nicht alle am Personalmangel verzweifeln. Das Arbeitsumfeld – immer seltener klassisch, immer häufiger hybrid, Homeoffice und Klinikflur im Wechsel. Wer flexibel bleibt, gewinnt. Wer stehenbleibt, wird überholt. So ist das – manchmal unfair, meistens aber ehrlich.
Stichwort: Fachkräftemangel. Angeblich brennen alle drauf, in der Branche zu arbeiten. Aber viele Bewerberinnen und wechselwillige Fachkräfte haben eine Frage im Hinterkopf: Bleibt da noch Leben nach dem Feierabend? Ja, mit Abstrichen. Flexible Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle und mobiles Arbeiten sind angekommen – zumindest dort, wo die IT-Infrastruktur nicht 2009 stehengeblieben ist. Aber: Wer glaubt, das Gemüse à la Homeoffice wäre die perfekte Lösung, unterschätzt den Wert des menschlichen Kontakts. Zudem wechseln viele aus Frust, weil Wertschätzung fehlt oder weil Trägerstrukturen zu starr sind. Trotzdem – und das sage ich ohne Pathos – bleibt der Gesundheits- und Sozialbereich ein Berufsfeld mit echtem Sinn, mit uneingelösten Versprechen, ja, aber auch mit Möglichkeiten für die, die sich nicht blenden lassen. Nichts für Bequemlinge, nichts für notorische Nörgler – aber für Leute, die noch an das glauben, was zwischen Paragraph und Praxis passieren kann.
Das könnte Sie auch interessieren