Fachkraft im Pflege- und Erziehungsdienst (m/w/d) für die Jugendforensik
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Fachpfleger für psychiatrische Pflege und Kinder- und Jugendpsychiatrie Jobs und Stellenangebote
Erinnern Sie sich an diese eine Situation? Ein junger Patient, panisch auf dem Flur. Das restliche Team rennt, der Stationspager piept – und da stehen Sie, keine zwei Monate im neu angelernten Dienstplan, schwankend zwischen Fluchtimpuls und dem, was man mal „Berufung“ genannt hat. Willkommen im Alltag als Fachpflegerin oder Fachpfleger für psychiatrische Pflege – mit besonderem Fokus auf Kinder und Jugendliche. Klingt dramatisch? Ist es mitunter auch. Und doch: Genau hier, zwischen Krisenintervention und stillem Gespräch, offenbart sich, was diesen Beruf ausmacht. Für Einsteiger und Quereinsteiger, für Mutige wie für Kritische.
Der Tag beginnt selten, wie er geplant war. Spontane Krisen treffen auf einen Terminkalender, der sich ohnehin nie sklavisch füllen lässt. Möglicherweise hatten Sie sich den Beruf anders vorgestellt: strukturierte Pflege, ein bisschen Dokumentation, vielleicht noch die Teilnahme an einer Teamsitzung. Aber in Wahrheit ist es oft ein Jonglieren zwischen Medikamentenmanagement, Krisengesprächen, Betreuungsangeboten und Elternarbeit – ach, und dazwischen diese berühmten „unverplanten zehn Minuten“, die in Wirklichkeit fast immer für den nächsten Notfall draufgehen. Wer also Routinen sucht, wird hier eher enttäuscht. Wer aber bereit ist, an seine Grenzen zu gehen – und manchmal auch drüber hinaus –, erlebt Sinn nicht im Kalender, sondern manchmal mitten im Chaos.
Was viele unterschätzen: Es reicht nicht, einen Fachweiterbildungslehrgang stolz im Lebenslauf stehen zu haben. Frisch von der Schulbank, mit Zertifikat in der Hand, fühlen sich viele kompetent. Aber dann kommt das echte Leben. Ein Kind blockiert tagelang das Gespräch, die Jugendlichen testen Grenzen, und Erwachsene in akuten Psychosen kratzen am eigenen Menschenbild. Empathie, ja – die braucht’s. Aber auch Geduld, Frustrationstoleranz, Witz (unterschätzt!), Standfestigkeit in Konflikten und die Fähigkeit, das eigene Herz auch mal im Akkordschlag klopfen zu hören, ohne den Verstand zu verlieren. Klar, Fachwissen über Störungsbilder, Pharmakologie, Deeskalationstechniken – alles wichtig. Aber letztlich kommt es darauf an, im Zweifel nicht nur fachlich sauber, sondern auch authentisch, transparent und glaubwürdig zu handeln. Liegt einem das nicht, merkt man es schnell. Und die Klienten merken es noch schneller.
Kommen wir zum Punkt, den jeder still im Hinterkopf hat und der doch selten offen besprochen wird: das Gehalt. Wer hier einsteigen will, sollte sich keinen Illusionen hingeben. Das grundsätzliche Tabellenwerk (TVöD, BAT und Co.) sieht auf den ersten Blick solide aus. Einstieg meist mittlere Entgeltgruppe, plus Zulagen für Schichtarbeit, Gefahrenzulagen, Wochenend- und Nachtdienst. Aber – Achtung Pointe – zwischen Nord und Süd, West und Ost, öffentlichem Dienst und freigemeinnützigen Trägern klaffen bis zu mehreren Hundert Euro Lücke pro Monat. In Ballungszentren winken manchmal Zuschläge, aber auch mehr Druck und höhere Mieten. In ländlichen Regionen ist das Gehalt oft niedriger, die Personaldecke dünner – aber die Hierarchien manchmal flacher. Wer geschickt verhandelt, kann mit Erfahrung und zusätzlichen Qualifikationen durchaus nachlegen, doch die Realität bleibt: Keine Branche fürs schnelle Geld. Aber, und das ist kein hohles Pathos: Für viele ist die fachliche Anerkennung und das Gefühl, gebraucht zu werden, fast eine neue Währung geworden. Klingt pathetisch, hält aber oft im Job länger vor als eine Gehaltserhöhung.
Bleiben wir realistisch: Der Fachkräftemangel ist nicht bloß politischer Slogan. In der psychiatrischen Pflege – und erst recht bei Spezialisierung auf Kinder und Jugendliche – stehen die Chancen für qualifizierte Bewerber glänzend. Man liest zwar immer wieder von zunehmender Digitalisierung und dem Einsatz virtueller Therapieelemente, aber am Ende braucht es Menschen, die Beziehungen gestalten, Krisen begleiten, hoffen, trösten oder halt auch mal den Feierabend verschieben. Und: Wer klug plant, qualifiziert sich zusätzlich weiter, sei es in Systemischer Beratung, Traumapädagogik, Case Management oder Leitungskompetenzen. Viele Wege führen aus der direkten Pflege etwa in die Beratung, Supervision, Lehre oder in die Leitung von Fachbereichen. Zwar ist der Aufstieg nie ein Selbstläufer, und der Sprung ins Management bedeutet oft weniger Herz am Bett, dafür mehr Bürokratie, Zahlen und das Jonglieren mit Verantwortungen, die selten pünktlich Feierabend machen. Aber gut: Wem das liegt – los!
Beruf und Privatleben balancieren? Klingt nach Esoterik, ist aber im psychiatrischen Kontext bares Gold wert. Gerade im Schichtdienst, mit wechselnden Patientengruppen und hoher seelischer Belastung, braucht es mehr als bloßes Zeitmanagement. Digitale Tools beim Dokumentieren, neue Apps zur Arbeitsorganisation, Videotelefonie in Elterngesprächen – all das schleicht sich ein, aber ersetzt keine kollegiale Rückendeckung. Wer ehrlich zu sich selbst ist, merkt schnell, dass ein gutes Team die halbe Miete ist – das zweite Standbein neben der eigenen Resilienz. Und das Schönste: Im richtigen Team wachsen Neueinsteiger, Seitenwechsler und „alte Haudegen“ oft schneller zusammen als man es aus manch anderen Berufsfeldern kennt.
Vielleicht liest hier jemand mit, der oder die noch zweifelt. Ob Wechsel, Wiedereinstieg, Quereinstieg – es gibt keine Patentrezepte. Klar ist: Wer in diesem Berufsfeld arbeiten möchte, muss Überraschungen aushalten können, braucht Offenheit, Beharrlichkeit – und manchmal einen Schraubenschlüssel für die eigene Erwartungshaltung. Nicht für jeden, aber für manche schlicht: genau das Richtige.
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