Gesundheits- und (Kinder-) Krankenpfleger:in /Pflegefachperson (all genders) für denmultiprofessionellen Palliativdienst (MPD) und die Palliativstation C2B
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Fachgesundheits- und Kinderkrankenpfleger für Onkologie Jobs und Stellenangebote
Wer den Mut hat, den Weg als Fachgesundheits- und Kinderkrankenpfleger in der Onkologie einzuschlagen, findet sich in einem Spannungsfeld wieder, das in Broschüren meist nach Happy End riecht, im Alltag aber oft an die Substanz geht. Wie schafft man es, zwischen High-Tech-Apparaten, Leitlinien, emotionalen Ausnahmezuständen und manchmal skurriler Bürokratie seinen eigenen Kurs zu halten? Eine Frage, die sich nicht nur Berufseinsteiger und Wechselwillige stellen, sondern, so denke ich, alle, die nach beruflicher Sinnhaftigkeit suchen – oder zumindest einem Platz, an dem sie abends nicht komplett ausgelaugt aus der Schuhe kippen.
Morgens, halb sieben, Stationsflur. Die Kaffeemaschine röchelt, das große Licht flackert – und während viele draußen noch schlummern, pulsiert das Leben auf der Kinderstation schon im Ausnahmezustand. Je nach Einrichtung gleicht die Routine entweder einem präzisen Uhrwerk oder einer improvisierten Jazzsession: Blutbildabbrufe, Infusionspumpen checken, Therapiepläne koordinieren – und mittendrin Kinder, deren Blick mehr erzählt als das ärztliche Übergabeprotokoll. Wer hier nur auf „Technik“ oder schnelle Lösungen setzt, ist fehl am Platz. Klar, technisches Know-how braucht es, logisch. Aber was wirklich zählt? Sensibilität für den Moment. Die Fähigkeit, ein Kinderlachen nicht zu überhören (auch wenn’s irgendwie wehtut) – und trotzdem das nächste Chemopräparat nicht zu vergessen. Manchmal habe ich mich gefragt, wie viele Stimmen im Kopf gleichzeitig rufen können, ohne dass man den Faden verliert. Die Antwort: Mehr als man denkt. Aber eben nicht beliebig viele, sonst stolpert man. Oder brennt aus. Oder beides.
Was erwarten Arbeitgeber – und was fordert einen die Realität ab? Eine solide Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, bereit zu lebenslangem Lernen. In der Onkologie? Noch mal eine Schippe drauf: Zusatzweiterbildung, Spezialwissen zu Medikamenten, Nebenwirkungsmanagement, psychoonkologische Grundkenntnisse. Klingt nach trockener Theorie – ist aber Alltag zwischen Leben, Tod, Hoffnung, Wut und Fragen, auf die es nicht immer eine Antwort gibt. Wer hier mit reinem Pflichtbewusstsein kommt, hält nicht lange durch (meine Erfahrung). Empathie ist ein großes Wort. In der Praxis oft kleinteilige Handarbeit: ein Händedruck, gezielte Ablenkung, ein offenes Ohr für die erschöpfte Mutter – nebenbei ein blitzschnelles Rechnen, weil wieder mal die Dosierung geändert wurde. Perfekte Menschen gibt’s in diesem Beruf nicht. Aber die Fähigkeit, Unsicherheiten auszuhalten, den eigenen Perfektionismus gelegentlich auch in die Ecke zu stellen, das zählt. Und ja: Fehler können dramatische Folgen haben – weshalb Reflexion, Austausch und eine gewisse Portion Demut nicht schaden. Wirklich nicht.
Jetzt zum wunden Punkt: Verdienst. Ehrlich? Es ist nicht der Glamourjob mit dickem Bankkonto. Wer (wie ich anfangs naiv) von glänzenden TV-Serien auf satte Einstiegsgehälter schließt, wird schnell ernüchtert. Die Bandbreite schwankt enorm. Öffentlicher Dienst orientiert sich an Tarifgruppen, private Träger und regionale Unterschiede bringen zusätzliche Streuung. In Süddeutschland? Meist ein Tick besser. Ostdeutschland? Teilweise spürbar drunter, wobei der Fachkräftemangel langsam Bewegung ins Spiel bringt. Mit Weiterbildung – etwa onkologische Spezialisierung – kann das Gehalt solide, aber selten üppig steigen. Überstunden? Werden manchmal abgegolten, manchmal verschwinden sie im Orkus der Verwaltung. Bleibt die prickelnde Frage: Lohnen sich die Anstrengungen finanziell? Tja. Das Gehalt reicht zum Leben, selten für große Sprünge. Aber seien wir ehrlich: Wer nur der Kohle wegen hierher kommt – geht wieder. Früher oder später. Was viele unterschätzen: Erst mit Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen wird der Arbeitsplatz nicht nur krisenfester, sondern auch erträglicher, finanziell wie mental.
Der Markt nimmt, was er kriegen kann – zumindest auf dem Papier. Nachfragen? Überall. Wechselwillige, Berufseinsteiger, Rückkehrer – gesucht wie der sprichwörtliche Tropfen Morphin bei nervösem Schreikrampf. Aber: Vorsicht vor Einheitsbrei! Die Bedingungen variieren. Große Uniklinken bieten manchmal bessere Entwicklungsmöglichkeiten, aber schnell fühlt man sich als kleines Rädchen im System, während kleinere Häuser auf Mehrfachqualifikation setzen – mit allen Vor- und Nachteilen. Remote-Pflege, Telemedizin und Digitalisierung? Die Realität auf der Kinderkrebsstation hinkt da meist noch – zumindest im Vergleich zu den Hochglanzprospekten. Digitalpatientenakten sind nice-to-have, wirklich menschliche Zuwendung kein Algorithmus. Trotzdem verändert Technologie den Arbeitsplatz: Von smarter Infusionstechnik bis zu E-Learnings, die auch mal nachts um drei durchgeklickt werden, wenn die Schicht ohnehin lang ist. Wer sich bewegt, nicht von gestern ist und aktiv bleibt, wird gebraucht – und zwar mehr als je zuvor.
Work-Life-Balance in der Onkologiepflege: Klingt wie ein schlechter Scherz, wenn wieder mal der Dienstplan kollabiert. Aber gibt’s. Irgendwie. Es ist kein Geheimnis, dass der Beruf an Zeitsouveränität knabbert. Wer zu starren Schichten, Wochenenden und Nachtdiensten Nein sagt, wird sich schwer tun. Gleichzeitig berichten viele Kolleg:innen – ich zähle mich dazu – dass kleine Alltagsrituale, feste Auszeiten und das (manchmal mühsam erkämpfte) Nein zur 14ten Schicht Rettungsanker sind. Wer denkt, nur Held:innen mit Superkräften überleben hier, irrt. Manchmal rettet einen eher der trockene Humor der Kollegin oder die Erkenntnis, dass Perfektion im Stationsalltag ohnehin eine Illusion ist. Die Belastungsgrenze? Ist nicht überall gleich. Wer noch Freiräume im Dienstplan und die Unterstützung von Führungskräften findet, bleibt länger – und geht besser nach Hause. Ein Thema, das oft unterschätzt wird: psychologische Unterstützung. Angebote werden langsam mehr, die Offenheit damit umzugehen steigt. Na endlich.
Ist das jetzt eine Empfehlung? Für wen, warum? Für Menschen, die Herzblut, einen Hang zur Improvisation und die Fähigkeit, zwischen minutiöser Präzision und Mitgefühl zu wechseln, keine Angst vor Ambivalenzen haben. Die Aufstiegsschancen? Durch Weiterbildung, Fachleitung oder Sprung ins Case Management: realistisch, aber nie geschenkt. Der Markt wirkt einladend, ob in der Großstadt oder in strukturschwächeren Regionen – der Bedarf ist überall. Bleibt die Frage: Womit bezahlt man? Antwort: Mit Energie, Nerven, manchmal Tränen – aber eben auch mit echten Momenten, die sich nicht standardisieren lassen. Fortschritt? Mehr Digitalisierung, bessere Arbeitsteilung, langsam wachsende Akzeptanz für flexible Arbeitsmodelle. Aber nichts davon nimmt einem den Kern ab: Die Solidarität, das Sich-zurücknehmen, wenn es darauf ankommt, und die Fähigkeit, jeden Tag neu zu beginnen. Wer das noch will – bitte sehr. Es ist kein Spaziergang. Aber auch kein Platz, an dem nur Härte weiterhilft. Ich bleibe dabei: Wer sich wagt, darf wachsen – manchmal auch über sich hinaus.
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