Diplomierte/r Gesundheits- und KrankenpflegerIn für den OP-Bereich OPKO1 mit Schwerpunkt Augen, HNO sowie Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Kepler Universitätsklinikum GmbHLinz
Kepler Universitätsklinikum GmbHLinz
Universitätsklinikum MünsterMünster
Universitätsklinikum MünsterNordrhein Westfalen
SRHSuhl
SRHSuhl
Bauer B+V GmbH - DüsseldorfNiederstedem
Praxisklinik ElisenpalaisAschaffenburg
EMC Adam GmbHGröbenzell
EMC Adam GmbHDasing
Bauer B+V GmbH - DüsseldorfFrankfurt Main
Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie Jobs und Stellenangebote
Es gibt Berufe, die einen sofort in Schubladen stecken – den Ingenieur, die Juristin, den Allgemeinmediziner. Doch bei „Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie“ runzeln selbst gestandene Mediziner hin und wieder die Stirn: „Ist das jetzt Zahnarzt, Chirurg oder eher Gesichtskünstler in Weiß?“ Die ehrliche Antwort: irgendwie alles und nichts davon. Eine Hybrid-Disziplin mit Ausreißerpotenzial. Wer sich für diesen Pfad entscheidet – sei es als blutjunger Berufsanfänger, als Wechselwilliger mit schon leicht angerauter Gleitsicht oder einfach als ewig Suchende/r im OP-Kittel – entscheidet sich für ein widersprüchliches, herausforderndes, zuweilen eigensinniges Berufsfeld. Und, so viel vorab: Wer Routine sucht, geht besser woanders hin.
Also, wie sieht er aus – der gelebte Alltag hinter den meist doppelt verschlossenen Stahltüren des OP-Trakts? Zwischen Tumorchirurgie, Fehlbisskorrektur, plastischer Gesichtschirurgie, komplexen Traumen und einer endlosen Tapete aus Prä-, Intra- und Post-OP-Aufklärung? Überraschend divers, ehrlich gesagt. Schnörkellose Standardprozeduren („Zahn ziehen und gut ist“) gibt es selten. Viel häufiger sitzt man morgens mit dem Mikroskop über einer feinverästelten Nervbahnnachbildung – und diskutiert nachmittags mit Studienkollegen über ästhetische Gesichtslinien oder neue Immuntherapien bei Mundschleimhauttumoren.
Manche Tage sind planvoll, andere entfalten ein Eigenleben, von Notfällen durchkreuzt. Und immer bleibt die Nähe zum Menschen – wortwörtlich, keine Armlänge entfernt; da ist wenig Distanz, wenig Routine. Wer vorn auf der Bühne stehen will, braucht handwerklichen Ehrgeiz, solides Anatomieverständnis, und die Lust am Mitdenken außerhalb starrer Algorithmen. Was viele unterschätzen: Die Arbeit ist kein kalter Maschinenlauf. Gewebebefundung, Angstsymptomatik, der psychologische Umgang mit entstellenden Verletzungen – das alles blüht täglich auf.
Kein Geheimnis: Der Weg, um Mund-Kiefer-Gesichtschirurg/in zu werden, ist gnadenlos ambitioniert. Die Doppelqualifikation – Erst Zahnmedizin, dann Humanmedizin – ist keine Laune der Bürokratie, sondern Fundament. Es folgt die Facharztausbildung und, für alle, denen dieser Marsch durch Prüfungen und Kliniken noch nicht genügt, gern Zusatzbezeichnungen wie Plastische Operationen oder Tumorchirurgie obendrauf. Kein Sprungbrett, sondern eine zähe Holzleiter, Stufe für Stufe.
Gerade für Bewerber:innen, die von außen einsteigen oder nach ein paar Berufsjahren zur Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie wechseln wollen, stellt sich die Frage: Lohnt sich die Doppelbelastung? Ja, manchmal ist das eine Reifeprüfung. Wer sie aber schafft, schultert ein Wissen, das punktgenau zwischen Zahnmedizin, Chirurgie und Onkologie balanciert. Was drunter liegt, wird gerne vergessen: Empathie, Teamgeist und die Fähigkeit, auch unter Zeitdruck humorvoll zu bleiben. Ein abgerissener Witz kann im OP mehr helfen als alles andere.
Kommen wir zum Elefanten im Raum: das Gehalt. Wer angesichts der Ausbildung glaubt, hier werden monatlich goldene Löffel verteilt, steht am Ende oft staunend da. Realistische Zahlen? Einstiegsgehälter in der Klinik schwanken – je nach Bundesland, Trägerschaft und Tarifbindung – irgendwo zwischen „ordentlich“ und „knifflig“ (sprich: von rund 5.000 € bis knapp 7.000 € brutto pro Monat für angestellte Fachärzt:innen). In Ballungszentren wie München, Hamburg, Frankfurt purzeln die Gehälter oft etwas höher, allerdings bei gestandener Konkurrenz und horrenden Lebenshaltungskosten.
In strukturschwachen Regionen? Die locken mit Zulagen oder Zuschüssen. Wer den Drahtseilakt wagt und sich niederlässt – meist mit einer Praxis, selten mit stationärem Hintergrund –, kann sich nach ein paar Jahren wirtschaftlich behaupten. Aber: Hier kommt’s aufs Durchhaltevermögen, natürlich auch etwas aufs unternehmerische Talent an. Und dann gibt’s noch die Zwischenwelt: die Zusammenarbeit mit Praxisketten, private Klinikkonzerne, flexible Kooperationsmodelle. Nicht alles ist Gold – aber Innovationen bringen manchmal neue Spielregeln. Kurz: Wer clever plant und sich geschickt positioniert, lebt nicht schlecht. Aber von Zauberei kann keine Rede sein.
Der Arbeitsmarkt ist ein Chamäleon. Vor 20 Jahren, hieß es, ist die Branche eine Männerbastion mit langem Bart und wenig Platz für Quereinsteiger. Heute? Der Fachkräftemangel drückt gewaltig, der Anteil weiblicher Fachärztinnen klettert rasant, und kaum ein Haus, das nicht um Nachwuchs kämpft – besonders jenseits urbaner Zentren. Je nach Region kann man mit einer Handvoll Bewerbungen binnen weniger Wochen eine Stelle ergattern, auch wenn der Papierkram und die Einarbeitung nach wie vor ein kleiner Hindernisparcours sind.
Digitalisierung? Ein zweischneidiges Skalpell. Moderne 3D-Bildgebung, navigationsgestützte OP-Verfahren, künstliche Intelligenz in der Befundung – klingt nach Science-Fiction, ist aber Alltag geworden. Gleichzeitig schlummern unzählige Praxen noch im Faxzeitalter. Wer technikaffin ist, kann mit digitalen Neuerungen punkten (und sich dabei manchmal in Formularhürden verheddern). Es bleibt also ein ewiger Spagat: zwischen Hightech und Papierchaos, zwischen Innovationsfreude und Traditions-Sandkasten.
Die berühmte „Work-Life-Balance“? Wer behauptet, man könne sich im Dienst nach allen Seiten ausstrecken, sagt nicht ganz die Wahrheit. Bereitschaftsdienste, komplexe OPs, abrufbereite Kollegenschaft: Der Takt ist hoch. Gerade für Berufseinsteiger:innen sind die ersten Jahre geprägt von Anpassung, Lernkurve und – sagen wir’s ehrlich – kurzen Nächten. Aber: Es gibt sie, die kleinen Freiräume. Die zunehmende Teamorientierung, digitale Terminsteuerung und flexible Teilzeitmodelle haben das Korsett geweitet. Es wird leichter, nicht leicht.
Ein persönlicher Rat, vielleicht sogar nur ein Geflüster aus dem Nähkästchen: Wer neugierig bleibt, sich von Fehlern nicht aus der Ruhe bringen lässt und Humor als Überlebensstrategie pflegt, kommt auch durch stürmische Zeiten. Am Ende ist und bleibt dieser Beruf eines: anspruchsvoll, spannend – und irgendwie nie langweilig. Wer das zu schätzen weiß, findet hier eine Nische, die manchmal unbequem, aber selten öde ist.
Das könnte Sie auch interessieren