Facharzt (m/w/d) für Kinder-Kardiologie #6401
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Facharzt für Kinder-Kardiologie Jobs und Stellenangebote
Es gibt Momente im Medizinstudium, die hängenbleiben wie ein Herzschlag im Ohr: Das erste laute Pochen, als man einen Säugling mit knisterndem Stethoskop untersucht – und sich fragt, ob man hier gerade wirklich hört, was nicht zu hören sein sollte. Wer sich für die Kinder-Kardiologie entscheidet, sucht selten den bequemen Karriereweg. Ich weiß nicht, ob es reine Berufung ist oder blanker Wahnsinn, aber die kribbelnde Mischung aus Präzision, Empathie und – sagen wir’s ruhig – handfester Wissenschaft, hat ihre eigene Sogkraft. So fängt es meistens an: Zwischen Sehnsucht nach Sinn, Respekt vor der Komplexität und manchmal dem dezenten Grausen vor dem sprichwörtlichen Sprung ins kalte Wasser.
Kaum ein Tag verlässt zuverlässig seine Routine-Gleise. Wer glaubt, als Kinderkardiologe (oder Kinderkardiologin, ganz im Ernst: Gendergerechtigkeit gilt auch im OP) gäbe es den immer gleichen Fahrplan, wird bald eines Besseren belehrt. Morgens eine Visite auf Station, danach gefühlt 600 EKGs, dazwischen das akute Transplantationsassessment, rasch ein Gespräch mit den Eltern eines frisch diagnostizierten Herzensdefekts. Manchmal frage ich mich: Kann man „Multitasking“ irgendwann als Waffe eintragen lassen? Kaum sitzt man bei einem Kaffee, ruft die Klinik: Notfall in der Ambulanz, Säugling mit Zyanose.
Was viele unterschätzen: Neben Hochleistungsmedizin ist hier Kommunikationen Handwerk. Ein Tag, an dem man das Gefühl hat, wirklich alles verstanden und vermittelt zu haben, ist selten. Umso wichtiger, sich selbst diese kleinen Siege nicht kleinreden zu lassen.
Natürlich, ohne solide Ausbildung verläuft man sich schnell in genetischen Syndromen, multimodalen Therapiestrategien oder ICD-Kriterien. Fachwissen ist das Fundament. Aber Hand aufs Herz: Mindestens ebenso ausschlaggebend sind Geduld, Frustrationstoleranz (besonders im Umgang mit Bürokratie) und der Mut, eingetretene Pfade zu hinterfragen. Gerade als Einsteiger:in hat man Zeit, „dumme Fragen“ zu stellen – ein unterschätztes Privileg! Mein Eindruck: Wer sich ein Gespür für Nuancen bewahrt, Empathie nicht nur als Stichwort, sondern als Haltung lebt und auch emotional reversibel bleibt, wird dem Beruf gerecht. Oder zumindest nicht völlig überrollt.
Technische Entwicklungen kriechen inzwischen immer tiefer in den Berufsalltag. Von cloudbasierten Rhythmus-Analysen bis zu digitalen Zwillingen – die Medizin der nächsten Jahre wird kein stilles Kämmerlein mehr sein. Hält das alle Probleme fern? Natürlich nicht. Aber Talent, sich auf Veränderungen einzulassen, wird zum entscheidenden Vorteil.
Klar, reden wir nicht drumherum: Was bleibt am Monatsende? Die Gehaltsstrukturen in der Kinder-Kardiologie könnten, ehrlich gesagt, transparenter und gerechter sein. Einstiegsgelder für Assistenzärzt:innen pendeln je nach Bundesland und Träger zwischen solider Kostendeckung und ambitionierten Oben-ohne-Zahlen. Wer sich nach der Facharztausbildung bzw. ersten Stationen Richtung Leitungsposition hangelt oder in spezialisierte Zentren wechselt, kommt nach ein paar Jahren auf Summen, über die sich der Nachbar-Elektriker vermutlich wundern würde – aber, gerade im universitären Umfeld, bleibt nach Abzug aller Zusatzstunden und Verantwortungslast oft ein schaler Beigeschmack.
Regional? Im Westen und Süden etwas mehr, im Osten und auf dem platten Land eher weniger. Zwischen privater Praxistätigkeit und Anstellung in Großkliniken liegt auch ein Gehaltsgefälle, das sich gewaschen hat. Es gibt Leistungskomponenten, Forschungszulagen, Bereitschaftsdienstpauschalen. Doch wie jede/r hier weiß: Reich wird kein:e Kinderkardiolog:in an Geld – der Lohn ist ein anderer, klingt abgedroschen, stimmt aber fast immer.
Ach, der berühmt-berüchtigte Fachkräftemangel. Wer in den letzten Jahren versucht hat, den Dienstplan zu füllen, weiß: Kinderkardiolog:innen mit breiter Weiterbildung und Erfahrung sind so rar wie vernünftige Parkplätze in der Großstadt. Gerade auf dem Land stehen Häuser und ambulante Zentren manchmal vor der Frage: Schließen oder improvisieren? Gleichzeitig drängt die Spezialisierung: Interdisziplinäres Arbeiten, multiprofessionelle Teams, Überschneidungen mit Genetik, Radiologie, Chirurgie – schön und gut, aber auch ein Dauer-Balancieren auf dem Drahtseil verlässlicher Kompetenzen.
Für Einsteiger:innen bedeutet das paradoxerweise: Bewerbungen laufen häufig wie von selbst, „unbesetzt“ ist ein gängiges Stationsschild. Wer allerdings wirklich seine Nische sucht – Klinik vs. Praxis, Forschung vs. klinische Tätigkeit – merkt schnell, dass nicht alle Türen gleichzeitig offenstehen. Flexibilität ist Trumpf, aber auch keine Zauberformel gegen unübersichtliche Arbeitsbedingungen.
Es liegt auf der Hand: Ginge es nach Dienstplänen, Urlaubsregelungen und Teilzeitwünschen, wäre auch die Kinderkardiologie längst ein glatter Wellness-Job. So ist es leider nicht. Unberechenbare Notfälle, Fortbildungen am Wochenende, Projekttage, Elternabende, Fachgremien und immer eine Deadline mehr, als man Buchstaben im Kalender hat – all das gehört dazu. Der Trend zu mehr Vereinbarkeit zieht langsam ein, Kolleg:innen berichten von Teilzeitmodellen, Gleitzeiten und Home-Office-Lösungen im administrativen Bereich. Aber: Wer behauptet, dass sich Bauchgefühl und Burnout-Risiko an festen Stellschrauben drehen lassen, hat vermutlich noch nie auf einer Intensivstation übernachtet.
Gleichzeitig wächst das Bewusstsein, wie wichtig Selbstfürsorge und Unterstützung im Team sind. Offen über Belastungen zu sprechen, ist kein Makel mehr, sondern oft Teil einer neuen, solidarischeren Arbeitskultur. Vielleicht ein Lichtblick, den man nicht unterschätzen sollte.
Was ist also zu erwarten? Wer den Sprung wagt, sich in die Kinder-Kardiologie stürzt – ob frisch von der Uni, nach Jahren im Allgemein-Pool oder als Umsteiger:in von der Erwachsenenmedizin –, findet ein Berufsfeld, das mehr Fragen stellt als abschließende Antworten gibt. Die Arbeit bleibt häufig überwältigend, manchmal ernüchternd, immer herausfordernd.
Was zählt? Neugier auf Menschen in ihren kleinsten und verwundbarsten Formen. Lust, sich fortwährend selbst zu hinterfragen. Der Mut, der eigenen Unsicherheit ab und zu mit Selbstironie zu begegnen. Sind das zu viele Anforderungen? Ich glaube nicht. Eher ein Plädoyer, sich das Herz für den Beruf zu bewahren. Denn, am Ende dreht sich alles um Kreisläufe – manchmal sind es nicht nur die im Körper, sondern auch die im Berufsleben. Und die brauchen eben beides: Technik und Menschlichkeit.
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