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BTA (Biologisch-technischer Assistent) Jobs und Stellenangebote
Wer behauptet eigentlich, man müsse schon immer mit Pipetten jonglieren wollen, um als Biologisch-technische/r Assistent/in durchzustarten? Ich für meinen Teil hatte eher einen diffusen Traum von Forschung, ein Interesse am Leben unter dem Mikroskop – plus eine Scheu vor langen Unipfaden. Und irgendwann landet man dann da, mit Kittel im Labor, zwischen Kühlzentrifuge und Agarplatte. Das klingt nach Routine, ist aber eigentlich ziemlich vielschichtig. Also, was erwartet eigentlich Berufseinsteiger und Wechselwillige, die auf den BTA-Zug aufspringen – beziehungsweise: springt da noch was anderes mit, als nur das berühmte „wissenschaftliche Arbeiten“?
Erster Warnhinweis: Es bleibt nicht bei Proben etikettieren und standardisierten Abläufen. Tatsächlich ist der Alltag im Labor so divers wie das, was auf den Objektträger kommt. Zellen kultivieren, DNA isolieren, mit Antikörpern tricksen, Versuchsreihen ansetzen, Laborjournale pflegen und regelmäßig auf das Unvorhersehbare gefasst sein – all das mischt sich zu einer ziemlich authentischen Berufswelt. Und ehrlich: Eine gelungene Analyse fühlt sich manchmal fast wie ein kleiner persönlicher Triumph an. Was viele unterschätzen: BTA bedeutet oft, sich zwischen detailverliebter Genauigkeit und pragmatischer Improvisation zu bewegen. Mal ist die Pipette widerspenstig, mal die Zelllinie launisch, und nicht selten sagt dir irgendein Gerät mit blinkender LED schlicht: Heute nicht.
Manchmal habe ich mich gefragt, warum gerade so viele Quereinsteiger mit MINT-Background am Beruf Gefallen finden. Es sind nicht bloß die Biologietheorie oder der Chemieunterricht aus der Oberstufe, die zählen. Vielmehr braucht’s einen Wesenskern, der irgendwo zwischen Neugier, Frustrationstoleranz und handfester Geduld oszilliert – und, ja, ein bisschen Kreativität schadet auch nicht. Die Arbeit erfordert Präzision, aber kein Arbeitstag bleibt komplett vorhersehbar. Dass man morgens den Plan A entwirft und mittags schon bei Plan D angekommen ist – geschenkt. Wer das als intellektuelle Herausforderung sieht, dem liegt der Beruf näher, als der Berufsberatungskatalog es vermuten lässt.
Jetzt zum heiklen Thema: Gehalt. Hier klafft die Spreizung zwischen Ideal und Realität oft unangenehm. Frisch dabei? Dann gibt’s in manchen Regionen noch Beträge, die ein veritables Taschengeld nicht allzu sehr übersteigen. Es ist eine Binsenweisheit, aber wahr: Laborjob in München oder Hamburg zahlt oft besser als das gleiche Handwerk in ländlicher Lage, sagen wir, im Hunsrück. Die Biotech-Branche, Pharma oder angewandte Forschung zahlen in der Regel etwas besser, während öffentliche Einrichtungen, etwa Universitätslabore, mit Idealismus – aber nicht immer mit finanziellem Glanz locken. Mit Berufsjahren, Zusatzaufgaben oder Weiterbildungen (zum Beispiel Richtung Qualitätsmanagement, Umweltanalytik oder molekularbiologische Verfahren) bessert sich das Ganze. Aber: Reich wird kaum jemand. Ich würde nie bestreiten, dass es auch Kolleginnen und Kollegen gibt, die irgendwann auf einen Techniker umschwenken oder noch ein Studium nachschieben – schlicht, weil sie spürbare Sprünge sehen wollen, finanziell wie inhaltlich. Für viele aber bleibt der Beruf dennoch mehr als Gehaltsabrechnung: eine Mischung aus Neugier-Treibstoff und einer (ganz leisen) Forscher-Eitelkeit.
Was ist eigentlich mit dem berühmten Fachkräftemangel? Das ist keine Statue, das ist ein Windspiel: Der Mangel ist spürbar, hängt aber sehr vom regionalen Biotop ab. Metropolräume mit Unis, Biotech-Start-ups oder Kliniken saugen förmlich neue Leute auf, während einige Ecken im Süden oder Osten noch immer mit befristeten Verträgen hantieren wie ein Jongleur mit zu vielen Keulen. Die Digitalisierung hat dabei die Karten durchaus neu gemischt: Automatisierte Pipettierroboter, digitale Laborjournale, KI-gestützte Auswertung – klingt modern, macht aber nicht jeden Handschlag überflüssig. Gerade die Mischung aus klassischem Laborhandwerk und technischer Offenheit wird zum Trumpf, wenn es um gute Stellen und Weiterentwicklungsoptionen geht. Eine klassische Einbahnstraße gibt es im BTA-Feld nicht – die Durchlässigkeit nach links oder rechts, von der Analytik zur Diagnostik, ist heute eher die Regel als die Ausnahme.
„Und wie ist es mit Überstunden?“, wurde ich mal bei einem Bewerbungsgespräch gefragt – als wäre das die Pflichtvokabel für alle, die nicht am Fließband stehen. Tatsächlich: Zeitdruck und Deadlines gibt es, gerade wenn Proben verderben oder Analysefenster eng tackern. Aber insgesamt? Die Arbeitszeiten sind meist sozialverträglich. Klar, die Flexibilität ist branchenabhängig: In Kliniklaboren kann’s mal länger werden, in der Forschung sowieso. Aber alles in allem – eine gewisse Planbarkeit bleibt. Was gar nicht so selbstverständlich ist heutzutage. Viel gravierender finde ich die Sinnfrage, die zwischen Routinetests und forschungsnahen Projekten mitschwingt: Wer einen Beitrag zur medizinischen Diagnostik, zum Umweltschutz oder zur Lebensmittelsicherheit leisten will, der findet hier nicht nur Brot, sondern auch Butter fürs eigene ethische Empfinden.
Wenn ich heute BTA-Anwärter:innen oder Wechselwillige treffe – und das passiert öfter als gedacht –, frage ich meist nicht: „Kannst du pipettieren?“ Sondern eher: „Bist du bereit für ein Feld, das sich ständig verändert, aber trotzdem nach Sorgfalt verlangt?“ So merkwürdig das klingt: Die besten Kolleginnen und Kollegen in den Laboren sind oft die, die Lust auf das Detail haben – aber auch mit Verschiebungen umgehen können, persönlich wie fachlich. Wer nach Glanz und Glamour sucht, wird enttäuscht. Wer auf eine Mischung aus Substanz, Abwechslung und – ja, manchmal nervigem, aber nicht sinnlosem – Alltagserlebnis steht, für den ist der Beruf nicht nur ein Job. Sondern so etwas wie eine angewandte Neugier – mit Reagenzglas, aber ohne rosarote Brille.
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