Assistenzarzt (m/w/d) oder einen Facharzt (m/w/d) in Voll- oder Teilzeit
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Assistenzarzt - Plastische Chirurgie Jobs und Stellenangebote
Wer morgens im OP-Kittel steckt, um alten Narben ein neues Gesicht oder verletzten Händen ein Stück Normalität zurückzugeben, weiß oft erst nach Wochen, Monaten, vielleicht Jahren, worauf er sich eingelassen hat. Der Assistenzarzt in der Plastischen Chirurgie gilt ja in Medizinerkreisen als eine Art Chamäleon: manchmal unsichtbarer Helfer im Hintergrund, manchmal kreativer Problemlöser, selten so glamourös, wie der Laie glaubt – und definitiv mehr Handwerker am Präpariertisch als Beauty-Guru mit Skalpell. Aber was steckt wirklich dahinter? Wo beginnt die Faszination, wo lauert der Frust? Und was müssen Einsteiger, Wechselwillige, eigentlich Leute mit Sehnsucht nach dem “Mehr”, wissen?
Eins vorneweg: Wer meint, Plastische Chirurgie bestünde nur aus Nasenkorrekturen für B-Z-Promis, dem sei ein Tag in einer unfallchirurgischen Versorgungseinheit empfohlen. Die Spannbreite reicht von der aufwändigen Replantation einer Hand nach Arbeitsunfall über die Hauttransplantation bei Brandverletzten bis hin zu komplexen Rekonstruktionen nach Tumor-OP. Die berühmten „Schönheitsoperationen“ – in deutschen Kliniken eher Ausreißer als Alltag. Erstaunlich, wie wenig Glitzer im echten Kliniklicht liegt. Eher schweigt der Oberarzt, während er dich über die richtige Lappenplastik dekliniert. Und du? Lernst, während dein Herz zwischen Begeisterung und Frustration pendelt, weil der Fortschritt in winzigen Millimetern gezählt wird.
Ein gutes Händchen für feinmotorisches Arbeiten, analytisches Denken, aber auch die Patina einer gewissen Gelassenheit – das sind Eigenschaften, die ich fast überall bei Kolleg:innen bewundere und für unverzichtbar halte. Das Berufsethos in der Plastischen Chirurgie verlangt beides: mentale Stabilität in Ausnahmesituationen und Empathie im Umgang mit Patienten, deren Schicksal manchmal mehr an den Nerven zerrt als jeder 24-Stunden-Dienst. Nicht zu unterschätzen übrigens die Fähigkeit, Rückschläge und Misserfolge nüchtern zu akzeptieren. Chirurgisches Selbstvertrauen wächst nicht aus dem Handbuch – sondern aus Scheitern, Wiederholen, Dranbleiben. Wer da ausschließlich nach schnellem Applaus oder klaren Routinen sucht: ehrlich, der quält sich oft durch den falschen Fachbereich.
Geld ist ja so ein Thema. „Hohe Gagen in der Plastischen“ – schön wär’s, denke ich häufig, wenn mal wieder jemand die Zahlen aus den USA zitiert. Die Wirklichkeit hierzulande – bodenständiger. Assistenzärzte starten meist mit Tariflohn nach Haustarif oder TV-Ärzte. Je nach Bundesland, Träger und Erfahrung bewegt sich das Bruttogehalt typischerweise zwischen 4.800 € und 5.500 € im Monat. Nacht- und Bereitschaftsdienste können Extras bringen, aber bis zum sprichwörtlichen Reichtum reicht das noch nicht mal für die halbe Miete… Zumindest nicht in München, Hamburg oder Frankfurt. Im ländlichen Raum gibt’s manchmal mehr Zulagen, aber die großen Karrierezentren liegen – wen wundert’s? – meist doch im urbanen Raum, Konkurrenz inklusive. Eigene Praxis? Die lockt erst nach Facharzt und mit unternehmerischem Mut – und dann gibt’s wieder Stress mit Versicherern, Komplikationen und dem Papierkrieg. Was viele unterschätzen: Der Weg zur Honorarspitze ist lang, oft steinig und steht nicht jedem offen.
Die Weiterbildungsordnung für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie – ein dicker Wälzer, Pflichtlektüre für alle, die durchhalten wollen. Mindestens sechs Jahre assistieren, rotieren, lernen, sich fachlich vertiefen. Praxisnähe: Ja, unbedingt, aber Theorie und immer neue Techniken gehören dazu. Wer sich nach oben orientiert – sei’s Oberarzt, Facharzt, Spezialklinik oder doch irgendwann die Selbstständigkeit – braucht Geduld, Biss und ein gutes Netzwerk. Stagnation? Gibt’s durchaus. Vor allem, wenn Klinikstrukturen verkrustet sind oder Führungskräfte lieber Blockierer als Mentoren spielen. Dennoch: Der Fachbereich entwickelt sich, getrieben durch Mikroinstrumente, neue Implantattechnologien und eine Gesellschaft, die sich mehr „Lebensqualität“ auch im Alter wünscht. Wer bereit ist, sich ständig aufs Neue einzulassen und Innovationen nicht als Bedrohung begreift, der kann hier wirklich wachsen.
"Wir suchen Verstärkung!", prangen die Anzeigen auf Jobportalen und Klinikhomepages, die Realität fühlt sich manchmal trotzdem wie eine Bewerbung für die Bundesliga an: Viele wollen rein, weniger Plätze als gedacht, und die Auswahl? Härter, als die Lehre es vermuten lässt. Fachkräftemangel – ja, er ist spürbar, aber: Die Plastische Chirurgie war immer eine „Wunschdestination“ unzähliger Mediziner:innen, Konkurrenz schläft nicht. Wer flexibel bei Standort und Arbeitszeit ist, sammelt Pluspunkte, etwa im Osten oder abseits der urbanen Hotspots. Digitalisierung? Ja, sie verändert den Alltag – sei es bei 3D-geplantem Gewebeersatz, Simulationen oder der Dokumentationswut, die gefühlt mehr Zeit als ein Venenanastomose vernichtet. Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben? Schwierig, manchmal fast ein Treppenwitz – die Dienste lassen wenig Raum für Familie, Hobbys oder gar ein Privatleben im Takt der Freund:innen mit weniger schichtlastigen Berufen. Mancher wächst daran, andere reiben sich auf. Resilienz wird zur Schlüsselqualifikation.
Plastische Chirurgie als Karrierewahl? Spannend, fordernd, manchmal frustrierend – aber eben auch einzigartig. Wenn ich über meinen eigenen Werdegang nachdenke oder mit jungen Kolleg:innen spreche, merke ich: Entscheidend ist nicht der perfekte Lebenslauf, sondern Durchhaltevermögen, unternehmerisches Denken und die Fähigkeit, immer wieder neu zu lernen, auch gegen innere Widerstände. Vielleicht, ja ganz sicher sogar, ist es manchmal das offene Gespräch mit Gleichgesinnten, nicht der Hochglanzvortrag beim Jahreskongress, das einen wirklich voranbringt. Und zweitens: Die Plastische Chirurgie ist kein Elfenbeinturm für Genies – eher ein anspruchsvolles Handwerk mit Sinn für das Heikle, Empathische und Ästhetische. Wer Glück, Geduld und ein gesundes Maß Selbstkritik mitbringt, kann darin Erfüllung finden. Und zwischen all dem Trubel spürt man manchmal: Es ist der eine Patient, die geglückte OP oder das Lächeln nach Monaten Rehabilitation, das jede Anstrengung rechtfertigt. Wirklich.
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