Oberarzt (m/w/d) für Plastische und Ästhetische Chirurgie #18700
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Arzt für plastische Chirurgie Jobs und Stellenangebote
Manchmal frage ich mich, wann wir eigentlich aufhören, unsere Vorstellungen vom medizinischen Berufsbild neu zu entwerfen. Gerade als Nachwuchskraft in der plastischen Chirurgie glaubt man anfangs noch: klare Schnitte, präzise Arbeit, alles kontrollierbar. Was nicht selten unterschätzt wird, ist das weite Feld zwischen Schönheit und Funktion – und wie spröde und differenziert sich die Arbeitsrealität anfühlen kann, sobald man im Kittel steht. Wer frisch aus dem PJ oder dem Quereinstieg kommt, merkt schnell: Nichts ist nur Schwarz oder Weiß. Vieles ist ein ständiger Aushandlungsprozess – fachlich, ethisch und auch ganz profan organisatorisch.
Wer es wagen will, sollte sich klarmachen: Plastische Chirurgie ist mehr als Brustvergrößerungen, Nasenkorrekturen und Promi-Facelifts. Klar, der ästhetische Sektor boomt in den Medien – aber der Alltag fächert sich breiter auf. Rekonstruktive Eingriffe nach Tumoroperationen, Verbrennungen, Unfallverletzungen und nicht zuletzt die Handchirurgie machen einen enormen Anteil am beruflichen Spektrum aus. An einem Montagmorgen kann es daher passieren, dass man sich abwechselnd im OP mit einer Mikroskop-Naht beschäftigt und nachmittags im Beratungsgespräch einer Patientin gegenübersitzt, die im Grunde nach Neuorientierung in jeder Silbe sucht. Ich erinnere mich an mein erstes Gespräch nach einer Gesichtsrekonstruktion – was hatte ich mir vorher ausgemalt; und dann, auf einmal, Sprachlosigkeit im Raum, weil das Thema Identität viel tiefer sitzt als jede Narbe.
Die Spezialisierung verlangt langen Atem: Nach dem Medizinstudium folgt die mehrjährige Facharztausbildung, eine endlos scheinende Kette aus Nachtdiensten, Theorieklausuren und ständiger Selbstkorrektur. Hinterher – falls man dabeibleibt, und das tun längst nicht alle – entscheidet oft weniger das Talent als vielmehr Geduld, Hartnäckigkeit und ein Mindestmaß an Begeisterung für Handwerk, Mikrochirurgie und Empathie. Was viele unterschätzen: Ohne Teamgeist, feinem Gespür für Ästhetik UND Patientensicherheit ist man auf verlorenem Posten. Und doch: Wer Freude an der Variation hat, kann fast überall ansetzen – von der Uniklinik bis zur eigenen Praxis, von städtischen Traumazentren bis zum Landarztmodell mit „Spezialität“ auf Schild. Mal ganz zu schweigen von den Möglichkeiten, die sich mit Digitalisierung und Telemedizin auftun. Wobei: Wer glaubt, Künstliche Intelligenz ersetzt das Handgelenk eines Chirurgen – träumt. Aber Verwaltung und Abläufe werden technischer, effizienter – ob einem das gefällt oder nicht.
Jetzt zum heiklen Thema – selten so viel Halbwissen erlebt wie bei Gehaltsfragen. Wer glaubt, dass sich die ersten Jahresgehälter am Selbstbild der privatpraktizierenden Schönheitsikone orientieren, wird eine unsanfte Landung machen. Einstiegsgehälter in Kliniken liegen – je nach Bundesland, Trägerstruktur und Tarifbindung – deutlich im Bereich der allgemeinärztlichen Versorgung, oft zwischen 5.000 € und 6.500 € brutto monatlich. Mit zunehmender Erfahrung, zusätzlicher Weiterbildung und Verantwortung (Stichwort Oberarzt, Leitungsposition oder gut laufende Privatklinik) bewegen sich die Zahlen natürlich nach oben. Aber: Branchenspezifisch bleibt die Schere weit. Der regionale Unterschied – Berlin versus ländlicher Raum, öffentlicher Dienst versus Privat – ist nicht zu unterschätzen. Und dass das Gehalt nie die eigentliche Währung für Motivation und Identifikation ist, merkt ohnehin jeder spätestens nach der dritten 14-Stunden-Schicht in Folge. Wertschätzung hängt hier am Ende weniger am Kontostand als an Respekt für das, was man Tag für Tag Punkt für Punkt zusammenfügt. Oder flickt.
Für viele der entscheidende Punkt: Wie lässt sich dieser Beruf mit einem Privatleben vereinbaren? Ehrlich, manchmal gar nicht. Oder eben nur, wenn man Kompromisse zulässt. Planbare Arbeitszeiten – selten. Unvorhersehbare Einsätze, Rufbereitschaft, Organisationschaos im Schichtmodell: all das sind keine exotischen Ausnahmen, sondern gelebte Wirklichkeit – gerade in der ersten Dekade nach dem Einstieg. Wer flexibel ist und bereit, auch mal mitten in der Nacht den Notruf zu bekommen, kommt klar. Aber ein geregelter 9-to-5-Rhythmus? Der bleibt Wunschdenken, höchstens in Teilzeit oder nach vielen Jahren. Trotzdem: Immer mehr Arbeitgeber merken, dass Lebenszufriedenheit und Teamstabilität zusammenhängen. Teilzeitmodelle, Rotationssysteme, interne Supervision – es bewegt sich etwas, wenn auch langsam. Ich erinnere mich noch an den alten Oberarzt, der beim Thema Arbeitszeit nur gelacht hat: „Kindchen, entweder du liebst die Arbeit – oder du gehst nach der Mittagspause heim.“ So ganz tot ist diese Haltung übrigens noch nicht.
Wer 2024 in die plastische Chirurgie einsteigen will, sieht sich konfrontiert mit neuen Ansprüchen: Gesellschaftliche Diversität, Nachhaltigkeitsdebatten, Genderfragen – ja, auch das landet immer häufiger auf dem Tisch, nicht nur als Schlagwort. Patienten sind kritischer, besser informiert, Erwartungen steigen, zugleich auch die Bedrohung durch Kostendruck und Fachkräftemangel in Kliniken und Praxen. Der Markt ist zwar flexibel, aber aufnahmefähig nur für diejenigen, die bereit sind, permanent dazuzulernen. Chancen gibt es, etwa durch Spezialisierung in weniger überfüllten Sektoren (Handchirurgie, Kinderchirurgie, rekonstruktive Angebote im ländlichen Raum), aber auch durch kluge Vernetzung und die Bereitschaft, mal querzudenken. Ich selbst hatte nie einen festen Karrierefahrplan – aber gerade diese Offenheit hat neue Wege aufgezeigt, von denen ich damals als Berufsanfänger nicht mal geträumt hätte. Weitermachen, nachjustieren, mutig bleiben: Vielleicht ist das sowieso das Kernrezept in diesem Beruf. Und wenn’s nicht klappt? Dann eine neue Naht setzen – und beim nächsten Mal besser anlegen.
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