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Arzneimittelzulassung Jobs und Stellenangebote
Arzneimittelzulassung. Klingt erst einmal nach Tauschhandel zwischen Papierstapeln, Aktenordnern und juristisch geschärftem Blick, oder? Zugegeben, manchmal fühlt es sich tatsächlich genau so an – ein täglicher Slalom zwischen Gesetzestexten, Tabellenkalkulationen und subtilen Zwischentönen der Regulatory Affairs. Aber, und das sage ich mit Überzeugung: Wer genauer hinschaut, entdeckt mehr als nur eine Schreibtischdisziplin im Schatten von Pharmariesen. Es ist ein Berufsfeld, das viel verlangt, Relevanz hat und im Kern an einem empfindlichen Nerv unserer Gesellschaft knabbert: der Gesundheit jedes Einzelnen. Und für Einsteigerinnen und Wechsler kann dieser Bereich zur Spielwiese der eigenen Fähigkeiten – oder zum anspruchsvollen Trainingslager – werden. Je nach Temperament.
Viele erzählen mir im Freundeskreis, sie hätten keine rechte Vorstellung davon, was „Zulassung“ nun konkret ist. Nur Akten wälzen, Anträge abheften, Behördenmailverkehr abtippen? Viel zu kurz gegriffen. Tatsächlich jongliert man als Zulassungsmanager – gleich ob in einem mittelständischen Familienbetrieb für Generika oder im internationalen Konzern – mit Daten, Gesetzen, Chemie und, ja, auch der eigenen Geduld. Die Kernaufgabe besteht darin, Arzneimittel dorthin zu begleiten, wo sie ihr Wirkversprechen erstmals entfalten dürfen: auf den Markt. Inklusive aller, wirklich aller behördlichen Hürden. Dazu gehören: Dossier-Erstellung (lies: Endlose Tabellen, aber auch kreative Lösungsfindung bei Datenlücken), regulatorische Strategien entwerfen, mit Behörden verhandeln, Änderungsanzeigen durchboxen oder neue EU-Gesetzgebung interpretieren, bevor sie im Unternehmensalltag aufschlägt. Und manchmal sitzt dir die Zeit im Nacken wie eine schlecht gelaunte Aufsichtsbehörde.
Hand aufs Herz: Nur mit einem Examenszeugnis in der Tasche kommt niemand weit. Klar – ein naturwissenschaftliches Studium, meist in Pharmazie, Chemie, Biologie oder verwandten Disziplinen, ist Eintrittskarte. Aber Papier allein genügt nicht. Es gibt Tage, da ist Hartnäckigkeit gefragt – etwa, wenn Behörden die eigene Logik partout nicht teilen möchten. Oder wenn die Datenlage so dünn ist, dass man sich beinahe als Detektiv fühlt. Detailversessenheit hilft, oft sogar ein gutes Gedächtnis für „wo habe ich dieses Dokument nur abgelegt?“. Gleichzeitig steht und fällt der Beruf mit Kommunikation. Englisch ist Pflicht (die EMA lebt nicht von deutschen Akten allein), Flexibilität sowieso. Und manchmal: die Fähigkeit, auch gegen das eigene Bauchgefühl „Dienst nach Vorschrift“ zu machen, wenn Regularien keine Grauzonen dulden. Was viele unterschätzen: Ein Schuss Pragmatismus, ein wenig Humor und Frustrationstoleranz – ohne die geht es nicht, jedenfalls nicht ohne Bauchschmerzen.
Jetzt zum unangenehmen Teil – oder besser: zum spannenden, denn im Dschungel der Gehälter gibt es keine schnellen Antworten. Der Beruf wird meist ordentlich vergütet, was bei dem Ausmaß an Verantwortung auch fair ist. Einstiegsgehälter? Regional wie im Branchen-Mischmasch – die Spanne ist beachtlich. Im Süden Deutschlands, bei Pharmariesen oder Biotech-Flaggschiffen, liegt man schnell bei 50.000 € bis 60.000 € brutto (Jahresgehalt, klar). In Ostdeutschland, bei kleineren Firmen, purzeln die Zahlen schon mal auf 38.000 € – 46.000 € zum Einstieg. Wer einige Jahre Erfahrung und entsprechendes Verhandlungsgeschick (und, Achtung: Netzwerk!) mitbringt, landet oft im Bereich von 70.000 € bis 85.000 € – mit Luft nach oben, besonders als Projektleiter oder in spezialisierten Funktionen. Bonuszahlungen, betriebliche Altersvorsorge, Homeoffice? Immer öfter gegeben, aber noch längst nicht Standard. Und seien wir ehrlich: Viele bleiben nicht ihres Gehalts wegen in diesem Job, sondern weil ihnen die Mischung aus Struktur und Gestaltungsspielraum taugt. Geld allein trägt hier nur bis zur ersten regulatorischen Schieflage.
Es ist nicht allein die formale Qualifikation, die Türen öffnet. Oft – das ist meine Erfahrung und die vieler Kolleginnen – entscheidet der persönliche Hintergrund, die Bereitschaft zu lernen und, ja, die Fähigkeit, mit Unsicherheiten sportlich umzugehen. Bewerbungen laufen inzwischen kaum noch ausschließlich klassisch ab: Viele kommen über Events, Empfehlungen oder LinkedIn-Kontakte überhaupt erst in die engere Auswahl. Der Arbeitsmarkt? Im Wandel, keine Frage. Vor allem Digitalisierung, neue Regularien (Stichwort: Medical Devices Regulation, Datensicherheit und Real-World-Evidence) und zunehmende Globalisierung haben die Joblandschaft mächtig durcheinandergewirbelt. Gute Kandidatinnen werden gesucht, und Fachkräftemangel winkt schon um die Ecke – zumindest, wenn man auf die Spezialsegmente schaut. Aber: Die Zahl der Einsteigerpositionen ist begrenzt. Wer flexibel ist, auch regional, erhöht seine Chancen beträchtlich. Und manchmal hilft schlicht das Quäntchen Glück, am richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein – wie so oft in der Karriere.
Wie es im echten Leben so ist: Es gibt Tage, da zapft man Energie an aus der Vorstellung, mit der eigenen Arbeit einen Beitrag für die Gesundheit von Millionen zu leisten. Und dann wieder jene notorisch langen Abende, in denen man über einem Änderungsantrag ins Grübeln kommt – Sinn, Unsinn, persönliche Belastungsgrenzen. Homeoffice? Nicht erst seit der Pandemie ein Thema, aber heute wohl Standard. Teilzeit, Sabbatical, flexible Modelle – längst keine Exoten mehr, wenn auch nicht immer branchentypisch. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat sich verbessert, reicht aber nicht an soziale Berufe oder Tech-Startups heran, finde ich. Wer seinen Platz findet, kann in der Arzneimittelzulassung eine Balance zwischen intellektuellem Anspruch, gesellschaftlicher Bedeutung und persönlicher Entwicklung erleben. Gibt’s Frust? Aber sicher. Gibt’s Erfolge, die sich nach mehr anfühlen als ein weiteres abgehaktes Dokument? Unbedingt.
Könnte ich heute noch einmal wählen, würde ich es wohl wieder tun – trotz aller Routine, Nachtschichten und Moments, in denen ich dem Gesetzestext am liebsten eine Notiz an den Rand knallen würde. Es ist ein Feld, das Veränderung atmet und, paradoxerweise, jeden Tag ein Stückchen Konstanz bietet. Wer neugierig bleibt, Lust auf Schnittstellenarbeit und einen Hang zur detektivischen Wahrheitssuche hat, findet hier das Gegenteil von Langeweile. Versprochen wird einem nichts – aber wer hier aufschlägt, kann weit mehr gewinnen als ein ordentliches Gehalt: Einsichten in die Funktionsweise von Gesundheitssystemen, Kontakt zu klugen Köpfen und das ganz eigene Maß an Stolz, wenn ein Präparat endlich die Freigabe erhält. Doch, das zählt. Zumindest für mich.
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