Hochschulpraktikum, Bachelor-, Masterarbeit (m/w/d) im Praktikum in der Analytischen Chemie
Currenta GmbH & Co. OHGLeverkusen
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Analytische Chemie Jobs und Stellenangebote
Wer als Berufseinsteiger oder wechselwilliger Chemiker über den Daseinszweck der Analytischen Chemie nachgrübelt – nun, der steht nicht allein da. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Arbeitstag im Labor einer mittelständischen Firma: Der Geruch nach Lösungsmitteln, der Sound der Absaugung, irgendwo ein leises Piepsen – und das Gefühl, Wissenschaft sei hier kein Elfenbeinturm, sondern auf einmal so bodenständig wie eine Werkbank. Klar, Hate-Love-Relationship. Da, wo im Studium oft spektakuläre Experimente lockten, ist es im Job der wiederkehrende Alltag, Präzision, Routine – und hier und da die ganz kleine Entdeckung. Aber genug geschwelgt: Wer wissen will, worauf er sich in der Analytischen Chemie einlässt, den nehme ich gern mit auf einen Spaziergang durch Chancen, Anforderungen und Fallstricke dieser Branche. Kein Showroom-Text, mehr so ein Erfahrungsbericht mit Ein- und Ansichten.
Nee, Analytiker jonglieren nicht ständig mit bunten Flüssigkeiten durch sterile Großlabore in Science-Fiction-Optik. Wer ehrlich ist: Ein Großteil des Jobs bedeutet methodisches Arbeiten. Ob Hochleistungsflüssigchromatographie, Gaschromatographie, Spektroskopie oder Massenspektrometrie – die Geräte sind heute meist digital vernetzt, die Methoden im Grunde robust… Solange, bis ausgerechnet dann das Probenaufkommen explodiert, wenn der Kollege krank ist und das EDV-System mal wieder rebootet. Alltag ist: Probe wiegen, Lösung ansetzen, Methode validieren (und debuggen), Prüfdokumentation. In der Pharmaindustrie zählt jede Nachkommastelle, in Umweltlaboren geht’s eher um Spurenanalytik – jeder Sektor hat seine Schwerpunkte, aber das Grundprinzip bleibt: Frag die Substanz, was sie verbirgt, stocher nach Wahrheit – immer unter Zeitdruck, oft mit dem Gefühl, dass die Toleranzen enger sind als der eigene Geduldsfaden.
Erfahrungssplitter: Klar, das berühmte Studium; Bachelor, Master, Doktor – alles möglich, aber auch der klassische Weg als Chemielaborant mit Weiterbildung zur Chemietechnikerin oder gar Meister ist keine Sackgasse. Manche Arbeitgeber bestehen auf akademischem Abschluss, andere schwören auf „Praktiker mit Dreck unterm Fingernagel“. Was zählt wirklich? Sorgfalt, technische Affinität und – Überraschung – Durchhaltevermögen. Ohne die Fähigkeit, Frustration in Neugier zu verwandeln, sieht man hier alt aus. Es wäre gelogen, zu behaupten, man könne sich mit reinem Theoriewissen durchs Berufsleben lavieren. Softwarekompetenz ist heute Pflicht, Englischkenntnisse auch – die Geräte reden ohnehin zuerst Englisch mit ihren Fehlermeldungen. Und noch etwas: Es schadet nicht, robust gegen Frustration zu sein. Tage, an denen alles schiefgeht, gibt’s auch im besten Labor. Die Frage ist: Zählt da das Diplom, oder die Nervenstärke?
Heikle Sache: Die Erwartungen an das Einstiegsgehalt in der Analytischen Chemie variieren zwischen kühnem Optimismus, nüchterner Realität und (gelegentlicher) Empörung. Klar, tarifgebundene Chemieunternehmen in Westdeutschland zahlen Einsteigern – Bachelor oder Laboranten – solide Anfangsgehälter; im Süden meist etwas mehr als im Osten, in Großstädten ohnehin andere Hausnummern als auf dem Land. Wer als Akademiker startet, kratzt rasch an der 50.000 €er-Marke, mit Master eventuell darüber. Laboranten, Techniker – je nach Branche, Erfahrung, Standort – liegen darunter, aber selten am Existenzminimum. Umweltanalytik? Oft schlechter bezahlt als Pharma oder Petrochemie. Und für Quereinsteiger oder Freelancer, die einzelne Untersuchungen anbieten? Da entscheidet das Verhandlungsgeschick – nicht selten ist das Einkommen so volatil wie eine verdünnte Probenlösung. Was viele unterschätzen: Gehaltssteigerungen gibt’s meist nicht im Vorbeigehen, sondern nur durch fachlichen Sprung – etwa Methodenentwicklung, Leitungsaufgaben oder Wechsel in Speziallabore. Altbekannt: In manchen Bundesländern klemmt es mit den Zuschlägen, da kann der Chemiker schon mal zum Grenzgänger werden – beruflich, mein ich.
Eine oft gestellte Frage: Gibt es noch Platz für Neuzugänge in einer Branche, die sich selbst digitalisiert? Die Antwort: Ja. Aber. Wer stehenbleibt, verliert. Die Automatisierung von Routineanalysen schafft zwar neue Freiräume, aber auch Unsicherheiten. Was bleibt übrig für Menschen? Methodenentwicklung, Qualitätssicherung, Troubleshooting, interdisziplinäre Teamarbeit – dort, wo Maschinen (noch) stolpern. Fachkräftemangel gibt’s regional durchaus – besonders, wenn Hightech-Zentren Laborpersonal suchen, aber niemand für ein Gehalt knapp über Tarif quer durchs Land zieht. Weiterbildungsangebote? Reichlich vorhanden: von instrumenteller Analytik bis Datenanalyse, von GMP-Zertifikaten bis zu Softskill-Kursen. Unser Tipp aus dem Großraumbüro: Schielen Sie auf digitale Schnittstellen – wer Labor und Daten zusammenbringt, wird selten arbeitslos. Und: Wer nach einigen Jahren Spezialwissen aufgebaut hat, muss nicht zeitlebens Pippetten drücken – Projektleitung, Validierung, Vertrieb oder Regulatory Affairs locken mit mehr Verantwortung (und Gehalt).
Ganz ehrlich: Bis vor wenigen Jahren war das Thema Vereinbarkeit von Leben und Labor Randnotiz. Heute nicht mehr. Starre Schichtzeiten gibt’s immer noch, besonders im 24/7-Dauerlabor. Aber flexible Arbeitszeitmodelle, mobile Dokumentation, freiere Wochenenden – all das wird langsam Standard, jedenfalls bei vielen Arbeitgebern, die um Fachkräfte werben. Die Klimakrise zwingt uns Analytiker, nicht nur Prozesse nachhaltiger zu denken (Pipetten aus recyceltem Kunststoff – nice try), sondern bei jedem Projekt den Stakeholder „Umwelt“ mit an den Labortisch zu holen. Diversität? Im Labor ist sie angekommen, zumindest sichtbar – sowohl im Männlein-Weiblein-Verhältnis als auch was den Bildungs- und Kulturhintergrund betrifft. Was bleibt? Ganz banale Fragen: Will ich Karriere, will ich Sinn, will ich pünktlich zum Feierabend nach Hause? In der Analytischen Chemie ist vieles machbar. Aber selten bequem. Und gelegentlich fragt man sich auf dem Heimweg: War das jetzt nur ein weiterer Tag am Messgerät? Oder eben doch ein kleiner Beitrag zum großen Ganzen?
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