Anästhesiepflege / Gesundheits- und Krankenpflege Fachweiterbildung Anästhesie / ATA (m/w/d) in Teilzeit
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Anästhesietechnische Assistentin Jobs und Stellenangebote
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Tag im OP. Ehrlich gesagt, war der Gedanke an all die Schläuche, Geräte, Alarme und „Big Player“ im Saal fast einschüchternder als die Verantwortung selbst. „Assistieren, unterstützen, Ruhe bewahren – das kann doch jeder“, dachte ich damals naiv. Das Leben am OP-Tisch hat mir in den folgenden Wochen eindrucksvoll das Gegenteil bewiesen – inklusive Situationen, bei denen das Adrenalin lauter als das EKG piepste. Wer mit dem Gedanken spielt, in diesen Beruf einzusteigen oder den Wechsel zur Anästhesietechnischen Assistenz (ATA) erwägt, sollte sich ein paar Realitäten klarmachen. Geschönt wird in diesem Text nichts, aber dramatisieren muss man auch nicht.
Wer als ATA arbeitet, ist kein Schatten hinter dem Narkosegerät – und schon gar nicht ein Tippgeber mit Aspirator. Im Alltag heißt Assistieren vor allem: eigenständiges Agieren zwischen Narkoseeinleitung, Überwachung, Dokumentation, Gerätemanagement und ständiger Absprache mit dem ärztlichen Team. Die Bandbreite reicht vom routinierten Vorbereiten eines Beatmungsschlauchs bis zum Krisenmanagement, wenn der Kreislauf des Patienten überraschend absackt. Mal ist alles geplant und läuft wie am Schnürchen, manchmal kommt’s Schlag auf Schlag. Spontane Umstellungen? Gehören dazu, fast wie die tägliche Tasse Kaffee in der Mikrowellen-Zeitlupe. Was viele unterschätzen: Man wird zur Expertin für Gerätemängel, kennt Insellösungen, improvisiert manchmal schneller als man „Systemcheck“ sagen kann. Papierkram? Auch. Und zwischendrin bleibt dann tatsächlich Raum für echten Teamgeist, den ich, ehrlich gesagt, bei anderen Berufen oft vermisst habe.
Drei Jahre Ausbildung sind die Norm – und die sollte man ernst nehmen; witzig, wie oft das unterschätzt wird. Theorie, Praxis und ständiges Training am Patienten, im wahrsten Sinne des Wortes. Wer meint, das klingt nach Schule mit „Medizintechnik-AG“, liegt falsch: Es geht um echtes Know-how, auch wenn „Assistentin“ im Titel irgendwie nach Hilfsjob klingt. Technische Affinität hilft ungemein, mehr noch eine hohe Frustrationsschwelle und die Bereitschaft, um sieben Uhr morgens schon voll konzentriert und freundlich zu sein. Zwischen Geräteeinweisung und Notfallmanagement wachsen viele zu Spezialistinnen heran – nicht trotz, sondern wegen der Routine. Klar, manche Situationen überfordern, manche sind pure Logistik. Aber: Wer genau hinhört (bei Patienten wie im Kollegenkreis), weiß am Ende mehr als aus jedem Lehrbuch. Manchmal ärgere ich mich, wie wenige Außenstehende die Verantwortung erkennen, die damit einhergeht.
Jetzt zum heiklen Punkt: Das Einkommen. Nicht nur für Berufseinsteiger eine Gretchenfrage, sondern auch für viele Abgänger aus anderen Pflegeberufen. Kurz und schmerzhaft: Das Gehalt als ATA ist nicht sensationell, aber – mit einigen Ausnahmen – stabil, attraktiver als in vielen Pflegeassistenzberufen, aber teils unterhalb vergleichbarer technischer Berufe im Gesundheitssektor. Große Unterschiede nach Region: Im Süden und in Ballungszentren verdient man spürbar mehr als im strukturschwachen Nordosten, nicht selten mehrere Hundert Euro im Monat. Privatkliniken zahlen manchmal überdurchschnittlich, bieten aber nicht zwangsläufig die besseren Arbeitsbedingungen. Manchmal frage ich mich, ob es sinnvoll ist, dass erfahrene Mitarbeiterinnen nach Tarif vergütet werden, während Quereinsteiger im selben Haus mit weniger Verantwortung starten müssen – aber das ist eine andere Diskussion. Wer sich auf Überstunden, Schichtzulagen und Rufbereitschaft einlässt, kann sein Grundgehalt aufbessern. Allerdings: Die Zeit, die dafür draufgeht, ist eben auch Lebenszeit.
Aktuell gibt es keinen Mangel an offenen Stellen für ATAs. Im Gegenteil: Viele Kliniken suchen händeringend. Ob das ein Zeichen für Wertschätzung oder eher für permanente Überlastung ist, möge jeder selbst beurteilen. Bewerberinnen, die frisch aus der Ausbildung kommen, dürfen damit rechnen, durchaus wählerisch zu sein – jedenfalls in größeren Städten oder bei Krankenhäusern mit Rotationsmöglichkeiten. In ländlichen Regionen sieht das mitunter anders aus: Da winken Festanstellung und familiäres Team, aber eben oft auch geringere Gehälter und weniger Entwicklungsspielraum. Was Chefs – ich spreche aus Erfahrung – wirklich schätzen: Zuverlässigkeit, Flexibilität, Belastbarkeit. Wer beim Vorstellungsgespräch technische Grundkenntnisse, Bereitschaft zu eigenverantwortlichem Arbeiten und ein offenes Wesen mitbringt (Ja, echter Small Talk hilft!), steht selten lange auf der Warteliste. Klingt vielleicht altmodisch, aber: Wer sich kontinuierlich fortbildet und eigeninitiativ zeigt, wird schneller auf die nächste Stufe gehoben als jemand, der nur das Nötigste tut.
Wer als ATA eine Weile im Beruf bleibt, entdeckt meist früher oder später Weiterbildungsoptionen. OP-Management, Fachpflege, Gerätebeauftragte oder der Schritt ins Qualitätsmanagement – vieles ist möglich, je nach Haus und Engagement. Beruflich stehen die Türen weiter offen als man oft annimmt, auch wenn der Sprung ins akademische Lager (z. B. Anästhesie-Pflege oder Lehrtätigkeit) meist mit zusätzlicher Ausbildung verbunden bleibt. Persönlich finde ich, dass die eigene Entwicklung selten linear verläuft. Manche bleiben ihr Leben lang auf einer Station und fühlen sich pudelwohl; andere suchen nach ein paar Jahren gezielt nach größeren Häusern, anderen Aufgabenfeldern, vielleicht auch dem Sprung in die freie Wirtschaft – Medizintechnikhersteller suchen regelmäßig Menschen mit echtem Praxisbackground. Mein Rat: Niemals den Fehler machen, sich zu früh festzulegen. Die eigene Motivation, Neues zu lernen, ist die beste „Rente“, die es in diesem Job gibt.
Was bleibt am Ende? Dieser Beruf ist, das habe ich oft erlebt, so anspruchsvoll wie vielfältig. Digitalisierung hält Einzug – ob man will oder nicht. Neue Geräte, papierlose Dokumentation, elektronische Checklisten. Klingt nach Arbeitserleichterung? Vielleicht. Manchmal verschieben sich die Anforderungen nur – weg von der Automatisierung, hin zur noch größeren Überwachung und Feinjustierung. Und die Work-Life-Balance? Ein Dauerbrenner. Schichtdienste, Wochenendarbeit, Feiertagsdienste: Sie sind Realität, keine Spezialausnahme. Wer Familie hat oder Privatleben schätzt, muss entweder flexibel bleiben oder Kompromisse aushandeln. Trotzdem: Ich frage mich manchmal, ob gerade das Unplanbare nicht auch seinen Reiz hat. Die Kolleginnen, die Momente am Patientenbett – und diese widerborstigen alten Anästhesiegeräte, die ausgerechnet an Montagen bockig sind.
Fast ein bisschen wie das echte Leben. Unsicherheiten? Unbedingt. Aber wer schon mal nach einer langen Schicht beim Kaffee sitzt und das Gefühl kennt, wirklich gebraucht zu werden, der weiß, warum der Beruf der Anästhesietechnischen Assistentin (oder des Assistenten, klar) mehr ist als nur „Assistenz“. Woher soll man’s wissen, wenn man’s nicht ausprobiert?
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