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Altenpfleger in der Hospiz- und Palliativpflege Jobs und Stellenangebote
Wer sich als Altenpfleger:in auf das Gebiet der Hospiz- und Palliativpflege begibt, tut das nicht halbherzig. Das spürt man sofort: Kein Einsatz, der „mal eben so“ abgesessen wird. Die Geschichten, die ich tagtäglich erlebe – sie brennen sich ein. Aber was heißt das eigentlich, diesen Job zu beginnen (oder sich – aus welchem Grund auch immer – auf die „andere Seite“ zu wechseln)? Gleich vorweg: Wer glaubt, hier ginge es „nur um Sterbebegleitung“, der unterschätzt, wie lebendig dieser Bereich tatsächlich ist.
Auf dem Papier klingt die Hospiz- und Palliativpflege nach Routinen: Körperpflege, Mobilisation, Medikamente – der Klassiker. Nur, die Realität, die sich dahinter zeigt, ist oft ein Konstrukt aus Improvisation, Gesprächen und knallharter Alltagspräsenz. Ein Tag, an dem sich erst am Abend zeigt, was „dran“ war: die spontane Krisensituation, das schwierige Angehörigengespräch, der Moment, in dem sich eine Bewohnerin unerwartet öffnet.
Das direkte Arbeiten am und mit dem Menschen – ganz ohne Maschinerie, fast schon altmodisch – ist hier Ehrensache. Für Berufseinsteiger:innen gleicht das manchmal einer Achterbahnfahrt. Emotionale Standfestigkeit, Teamfähigkeit und Zähigkeit sind gefragt. Man wird mit Trauer konfrontiert, mit Angst, mit körperlichem und seelischem Verfall. Gleichzeitig erfährt man – und darauf war ich tatsächlich nicht vorbereitet – Respekt, Dankbarkeit und eine Nähe zu Menschen, wie ich sie aus anderen Bereichen nie kannte.
Natürlich braucht es das „Handwerkszeug“: eine solide Pflegeausbildung, medizinische Grundkenntnisse, oft Zusatzqualifikationen in Palliativpflege oder Gesprächsführung. Das lässt sich lernen. Aber das eigentlich Entscheidende – der Unterschied, der im Alltag zählt – ist etwas anderes: Die Bereitschaft, Unsicherheit auszuhalten. Echtes Zuhören. Ein bisschen „dicke Haut“ – aber nie Gleichgültigkeit. Wer sich selbst gerade erst kennenlernt, wird hier manchmal schneller erwachsen, als es einem lieb ist.
Was viele unterschätzen: Technische Neuerungen, Apps zur Dokumentation, standardisierte Abläufe – all das hält längst auch in den letzten Winkel von Hospizeinrichtungen Einzug, mal mehr, mal weniger durchdacht. Plötzlich sitzt man vor Tablets anstatt dicken Karteikarten. Für Digitalmuffel eine kleine Hürde, für Technikorientierte eine willkommene Entlastung – wenn man ehrlich ist, irgendwie „Fluch und Segen“ zugleich.
Jetzt mal Tacheles. Finanzielle Wertschätzung sieht hier leider viel zu oft nach „Anstandsprämie“ aus. Die öffentlichen Tariflöhne sind eine Sache, aber die Realität hängt massiv davon ab, in welcher Region man arbeitet, welchen Träger man hat und wie groß der Anteil an Zusatzqualifikationen ist. Während im Westen oft ein paar Hundert Euro mehr gezahlt werden, bleibt im Osten manches noch auf Sparflamme. Private Träger können nach unten wie nach oben ausreißen – die Spannweite ist mitunter absurd.
Das Einstiegsgehalt lockt selten Überflieger: Wer einen schnellen Sportwagen will, ist hier falsch. Und doch – es lohnt sich hinzuschauen. Mit Zusatzqualifikationen (etwa Palliative Care, Case Management) oder der Bereitschaft, Nachtschichten zu übernehmen, lässt sich das Einkommen durchaus verbessern. Unterm Strich bleibt: Für das, was man leistet, bleibt der Lohn am Ende noch immer zu niedrig. Bitter, aber wahr. Ich habe Kolleg:innen erlebt, die mit Leidenschaft und Überstunden über Wasser bleiben – während die Gesellschaft draußen „Pflegenotstand“ ruft und dann doch lieber an anderer Stelle spart.
Wer einen sicheren Job sucht, muss nicht lange suchen – zumindest nicht in der Theorie. Die Nachfrage nach qualifizierten Altenpfleger:innen im hospiz- und palliativmedizinischen Bereich schießt durch die Decke, vor allem im ländlichen Raum. Pflegeheime, ambulante Dienste, spezialisierte Teams: Quereinsteiger und erfahrene Fachkräfte stehen praktisch Schlange – oder besser gesagt, sie werden überall gesucht. Allerdings bedeutet Nachfrage nicht automatisch entspannte Arbeitsbedingungen: Der Spagat zwischen Pflegequalität und immer sparsameren Budgets ist ein heißes Eisen, das viele Dienstpläne regelmäßig zum Glühen bringt.
Was viele nicht wissen: Wer sich spezialisieren will, etwa als Pain Nurse, Wundmanager:in, Palliative Care Fachkraft – der findet zunehmend Weiterbildungsangebote, die den Arbeitsalltag tatsächlich verändern können. Sich früh auf einen Bereich zu konzentrieren, zahlt sich aus. Große Karriereleiter mit goldenen Sprossen? Nicht unbedingt. Aber wer gestalten will, wer Verantwortung sucht, wer irgendwann auch ein Team führen oder in die Beratung wechseln möchte – die Möglichkeiten sind da. Man muss sie sich nur nehmen (und manchmal ein wenig Glück haben).
Von außen klingt es nach purer Zumutung: Schichtdienst, Nachtarbeit, emotionale Belastung. Und ja, der Job schnappt sich manchmal die Energie, die man gern für andere Dinge hätte. Wie viele Kolleg:innen verbringen ihren Geburtstag auf Station, wie viele Wochenenden verschwinden im Dienstplan? Zu viele. Aber irgendwo auf diesem schmalen Grat zwischen Überforderung und Erfüllung entwickeln viele von uns eine besondere Resilienz – will sagen: Man lernt, sich kleine Inseln im Alltag zu bauen.
Wer Familie hat, dem wird Flexibilität versprochen – und oft bleibt davon nur das Versprechen übrig. Was trotzdem hilft: Offenheit. Teams, die sich wirklich stützen. Träger, die es auch so meinen. Und manchmal die überraschende Erkenntnis, dass ein ehrliches Gespräch mit einer Bewohnerin mehr für die eigene Seele tut als ein freies Wochenende. Keine einfache Rechnung, klar. Aber am Ende steht dieses – vielleicht schwer zu erklärende – Gefühl: Sinnstiftung. Mehr als bloße Routine.
Manchmal frage ich mich: Würde ich noch einmal diesen Weg einschlagen? Die ehrliche Antwort: Ja, aber nicht uneingeschränkt. Der Beruf hat – ich sag’s mal pathetisch – Licht und Schatten. Er verlangt viel ab, gibt aber auch etwas zurück, was in anderen Branchen selten geworden ist: Tiefe Begegnungen, echte Geschichten, eine gewisse Berührbarkeit. Wer diesen Schritt wagt oder sich verändern will, sollte wissen, worauf sie oder er sich einlässt – und bereit sein, sich selbst neu zu begegnen. Am Ende – vielleicht das Einzige, wovon ich wirklich überzeugt bin – muss man es selbst probieren. Denn Papier ist geduldig, der Mensch aber nicht.
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