Biologe, Heilpraktiker, Ernährungswissenschaftler, Ernährungsmediziner oder Pharmareferent als Fachreferent im Vertriebsaußendienst Gebiet Berlin (m/w/d)
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Pharma Vertrieb, Pharmaberater, Pharmareferent Jobs und Stellenangebote
Wer heute gezielt nach Berufsfeldern sucht, die Anspruch, Abwechslung und eine stabile Perspektive kombinieren, stolpert früher oder später über die Welt der Pharmaberater:innen. Klingt erstmal glamourös: Man sieht sich samt Aktenkoffer und Dienstwagen freundlich nickend durch die Flure moderner Arztpraxen schreiten, im eleganten Zwirn zwischen Spickzettel und Fachjargon, freundlich grüßend – und mit dem sicheren Gefühl, irgendwie ganz nah an Wissenschaft und Wirtschaft zugleich zu sein. Aber ist das wirklich das Bild, das bleibt? Oder sind wir da schon auf halber Strecke ins Klischee abgebogen?
Natürlich, die Basics: Pharmaberater:innen sind das Bindeglied zwischen dem pharmazeutischen Unternehmen und den Ärzt:innen, Apotheken, manchmal auch den ganzen Kliniken. Sie informieren nicht nur über neue Präparate, sondern sollen auch komplexe Studienergebnisse übersetzen – und zwar für Menschen, die im Alltag meist wenig Zeit und viel Skepsis für Verkaufsgespräche haben. Mal ehrlich: Wer als Einsteiger:in glaubt, der Tag bestünde nur aus kurzen Terminen und dem einen oder anderen netten Kaffee, wird sich wundern. Vieles ist getaktet, vieles Routine – und dann gibt’s da die Termine, bei denen ein „Nein“ so endgültig klingt wie beim Schachmatt.
Doch bei all der Beständigkeit ist kein Tag wie der andere. Zwischen Fahrten, Dokumentation, kurzen Improvisationen am Empfang und dem Kampf gegen das marode Navigationssystem (schon mal in einer winterlichen Einöde nach einer Landarztpraxis gesucht?), bleibt wenig Luft, sich als Statist:in im eigenen Berufsleben zu fühlen. Wer leichten Smalltalk kann und bei Gegenwind nicht in die Defensive geht, hat einen Vorteil. Aber: Das Spiel läuft auf zwei Feldern – Vertrauensaufbau und nachprüfbare Wissenschaft. Wer nur in eine Richtung marschiert, scheitert.
Sicher, formale Voraussetzungen müssen stimmen. Die gesetzliche Vorgabe für den Außendienst („Fachwissen nach § 75 AMG“, irgendwas aus Pharmazie, Chemie, Biologie oder Medizin) setzt die Latte hoch. Ohne passenden Abschluss oder zumindest eine anerkannte Qualifikation (es gibt tatsächlich spezielle Prüfungen), ist die Tür selten mehr als einen Spalt offen. Gerade für Wechselwillige aus dem Labor oder Gesundheitswesen gibt’s Chancen, wenn das kommunikative Talent passt – und der Wille, sich täglich neu zu erklären.
Der eigentliche Unterschied? Den machen weniger die Zertifikate als die Fähigkeit, auf verschiedenste Persönlichkeiten einzugehen, zuhören zu können (und zwar richtig, nicht nur aus Pflichtbewusstsein), komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln und zwischen den Zeilen Mitbewerber, Allianzen oder offene Skepsis zu erkennen. Was viele unterschätzen: Resilienz wird im Vorstellungsgespräch nie abgefragt – am dritten Monatsende spürt man sie dafür umso deutlicher.
Kommen wir zu einem der Punkte, die am meisten reizen – und auch schnell frustrieren. Das Gehaltsgefüge wirkt auf den ersten Blick attraktiv. Klar, Festgehalt plus erfolgsabhängige Boni, dazu vielleicht ein Pkw, ein Smartphone; das klingt nach Aufstieg. Allerdings: Die Spreizung in der Branche ist beachtlich. Wirklich. Wer im Ballungsraum bei einem internationalen Konzern einsteigt, hat andere Einstiegssummen als jemand, der für einen regionalen Mittelständler unterwegs ist.
Worauf es ankommt? Der Mix entscheidet: Vertriebserfahrung, eigene Abschlussstärke, Bereitschaft zu langen Dienstwegen und häufige Übernachtungen – das alles schlägt sich (mal sichtbar, mal unsichtbar) in der Gehaltsverhandlung nieder. Einsteiger:innen müssen sich wappnen: Die Boni erreichen selten die utopischen Höhen, die die klassischen Erfolgsgeschichten erzählen. Manches Jahr läuft’s besser, manches fühlt sich wie eine scheinbar ewige Regenperiode in der Sahara an. Wer regional flexibel ist, hat Vorteile; in manchen Bundesländern ist die Nachfrage deutlich höher. Aber: Wer ins Gespräch investiert – und sich ein gutes Netzwerk aufbaut –, kann in wenigen Jahren richtig Fuß fassen.
Ist der Einstieg geschafft, stellt sich schnell die große Frage: Und jetzt? Bleibt man ewig Außendienstler:in mit Drehzahl im Kalender oder lauert hinter den Präsentationen schon das nächste Karrieresprungbrett? Hier ist die Realität, wie so oft, ambivalent. Aufstiegschancen gibt es, in Training, Key Account Management, Product Management oder sogar als Leiter:in eines Teams. Aber ohne gezielte Weiterbildung, konsequentes Feedback und die Gabe, sich immer wieder neu auf (technologische) Umbrüche einzustellen? Dann bleibt halt alles, wie’s war.
Ein Aspekt, den ich am Anfang unterschätzt habe: Die Routine kann gefährlich sein – man verpasst leicht die kommenden Wellen. Die Digitalisierung verändert Betreuungswege, Telemedizin und E-Learning benötigen neue Kompetenzen. Wer erst aufspringt, wenn der letzte „analoge“ Kunde zum Videochat wechselt, kommt zu spät. Nicht mein erster Fehler – aber einer, der zum Nachdenken anhält.
Ach ja, das Leben außerhalb des Berufes. Ein Feld voller Versprechen und Stolpersteine. Die Flexibilität – für viele ein Hauptanziehungspunkt – ist zwiespältig. Ein selbst gesteuerter Tagesablauf heißt nämlich noch lange nicht „Freizeit nach eigenem Gusto“. Termine, Fahrzeiten, digitaler Papierkram im Hotelzimmer, dazu spontane Abendveranstaltungen … Abgrenzung muss man lernen (oder es leidvoll erfahren). Wer nicht aufpasst, stellt fest: Das Privatleben schrumpft manchmal zum Randnotiz-Charakter. Sehnsucht nach Routine wechselt sich mit Fernweh ab, und mancher fragt sich irgendwann: War das die Balance, die mir versprochen wurde?
Die gesellschaftlichen Herausforderungen springen einem ohnehin auf Schritt und Tritt entgegen: Die Debatte über die Rolle der Pharmaindustrie, Transparenz, Nachhaltigkeit, Diversität. Manche Kunden bohren kritisch nach, andere schließen kategorisch ab. Man sollte nicht zu empfindlich sein, aber auch nicht zur Verteidigungsmaschine werden. Authentisch bleiben, zuhören, auch mal Unsicherheiten offen lassen – das ist nicht nur beruflich, sondern menschlich gefragt. Dabei kann gerade die Vielfalt im Kolleg:innenkreis bereichern, nicht zuletzt, weil sie Perspektivwechsel und neue Ansätze forciert.
Last, but never least: Der Sprung vom Außenseiter ins Team. Die Hürden sind da, keine Frage – formale Abschlüsse, strukturierte Assessment-Center-Runden, gelegentlich fast altmodisch wirkende Rollenspiele. Was auffällt: Die Firmen schauen immer genauer hin, wer in die wechselnden Teams und zum jeweiligen Produktportfolio passt. Die klassische Bewerbung – lückenlos, wortgewandt, auf Papier – verschwindet. Der Blick richtet sich auf Persönlichkeit, Lernbereitschaft, den Umgang mit Niederlagen und die echte Motivation, Menschen überzeugen zu wollen, ohne sich selbst zu verlieren.
Wer einsteigt, beginnt oft mit kurzen Klinkentouren, Schattenbesuchen bei versierten Kolleg:innen, ersten Fortbildungen und dem einen oder anderen Korb direkt zu Beginn. Was zählt? Dranbleiben – und nicht zu schnell den steinigen Weg für einen vermeintlich glatteren aufgeben. Fast klingt das zu schlicht. Aber unter uns: Im Vertrieb Pharma gibt es selten das eine Patentrezept. Wer sich traut, Ecken und Kanten zu zeigen, Empathie mit Ausdauer kombiniert und auf den Spagat zwischen Fachexpertise und Glaubwürdigkeit Lust hat – der oder die hat mehr als nur eine Chance.
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