Pharmazeut / Pharmatechniker / Chemiker (m/w/d) - als Projektmanager/in Pharmaservice
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Projektmanagement Chemie Jobs und Stellenangebote
Wenn ich an meinen eigenen Weg ins Projektmanagement in der Chemie zurückdenke, war es keine jener linearen Erfolgsbiografien, wie sie in Marketingbroschüren stehen. Und ehrlich: Wer ein glasklares Bild davon erwartet, wo er oder sie in zwei, fünf oder zehn Jahren landen wird – der sollte vielleicht eine Karriere im Schach erwägen, nicht im Projektgeschäft dieser Branche. Aber warum zieht das Berufsfeld trotzdem so viele Fachkräfte, Quereinsteigende und Suchende an? Und was läuft hart gesagt eher zäh? Genau dort möchte ich ansetzen – nicht mit der Behauptung, den „Masterplan“ zu liefern, sondern mit einer Momentaufnahme aus der Werkstatt des Projektmanagements Chemie.
Wer „Projektmanagement“ hört, denkt oft zuerst an Zeitpläne, Kostenkalkulationen, endlose Abstimmungsrunden. Stimmt schon – die Projektplanungs-Tools kennt man irgendwann so gut wie die eigene Kaffeemaschine. Aber die Welt der Chemieprojekte bringt eigene Farbnuancen mit: Mal steht man im Reinraum und diskutiert mit Verfahrenstechnikern, was man gegen diesen widerspenstigen Trocknungsprozess macht. Mal tippt man bis spät am Abend Protokolle für das Kick-off-Meeting einer neuen Produktentwicklung. Und dann gibt es diese Momente, wo ein einziger Messwert eine ganze Wochenplanung zersprengt.
Was viele unterschätzen: Es ist ein Dasein am Scharnier zwischen naturwissenschaftlicher Tiefe und wirtschaftlicher Pragmatik. Klar, Werksleiter und Forschungslabore ticken unterschiedlich. Und man selbst jongliert zwischen Termindruck und Teamdiplomatie – mit wechselndem Takt. Oder, wie ein Kollege mal sagte: „Projektleitung ist wie orchestrieren, nur dass der Dirigent ständig den Taktstock verliert.“ Klingt übertrieben? Manchmal, ja. Aber so fühlt es sich phasenweise an.
Kommen wir zu den Zutaten fürs Gelingen: Wer als Neuling oder Umsteiger:in in die „PM Chemie“-Rolle startet, bringt idealerweise ein solides naturwissenschaftliches oder ingenieurtechnisches Fundament mit. Muss es immer das Chemiestudium sein? Nicht zwangsläufig. Aber praxisrelevantes Know-how – zum Beispiel über Qualitätssicherung, Analytik oder Produktionsprozesse – schadet definitiv nie.
Mindestens ebenso entscheidend: analytisches Denken, aber auch eine Portion Menschenkenntnis und Ausdauer. Es gibt Tage, da ist Überzeugungskraft wichtiger als akademische Titel. Da fliegen einem die Deadlines um die Ohren und ein Teammitglied meldet sich krank – niemand fragt dann nach der Note im Chemie-Vordiplom, sondern ob man improvisieren kann. Ach, und die berühmte Hands-on-Mentalität: Wer mit starrem Karriereplan startet, wird schnell feststellen, dass Chemieprojekte selten im Parallelflug zu Wunschträumen verlaufen.
Nun zum heiklen Thema: Das Gehalt. Kein sinnloses Tabu, sondern handfester Realismus. Die Spanne ist groß, fast schon widerborstig. Wer in einem internationalen Großkonzern wie BASF, Bayer oder Evonik anfängt, erlebt andere Maßstäbe als auf dem Mittelstandsparkett der Chemieparks oder in Start-ups. Einstiegssaläre liegen – je nach Qualifikation, Unternehmensgröße und Region – häufig zwischen 48.000 € und 65.000 € brutto. Aber Moment: Wer in Süddeutschland werkelt, schnappt oft bessere Angebote als im Osten oder in strukturschwächeren Regionen.
Mit wachsender Verantwortung (Stichwort: Projektvolumen oder Teamgröße) sind Gehälter jenseits der 80.000 € drin – jedenfalls, sofern man nicht an der gläsernen Decke kultureller oder interner Politik strandet. Kurzer Einschub: Zuletzt ist zu beobachten, dass Benefits wie Flexibilität bei Arbeitszeit und Homeoffice zwar nach außen beworben werden, aber intern nicht überall gleich gut funktionieren. Wer darauf Wert legt, sollte genauer hinschauen – nicht jede schöne Broschüre hält, was sie verspricht.
Ich hab es selten erlebt, dass sich Projektmanager:innen in der Chemie nach fünf Jahren mit Routine zufriedengeben. Die Branche lebt – manchmal tatsächlich – davon, dass Leute die nächste Herausforderung suchen: sei es ein Sprung ins internationale PMO, eine Six-Sigma-Zertifizierung oder sogar ein Ausflug nach draußen, ins Consulting oder die Digitalisierung.
Weiterbildungsoptionen sind nicht gerade Mangelware: Klassisch natürlich Zusatzqualifikationen in GMP, Qualitätsmanagement oder agilen Methoden. Aber seien wir ehrlich – das Beste daran ist oft die Horizonterweiterung, nicht das blanke Zertifikat. Karrierepfade? Da gibt es viele Spielarten. Von der Leitung, die irgendwann ein Dutzend Projekte parallel steuert, bis zum Wechsel in Strategiepositionen oder gar in die Geschäftsführung. Manchmal ein Marathon, manchmal ein Spurt. Kontext scheint König zu sein: Branchenumfeld, Firmengröße, Eigeninitiative.
Klassikerfrage – und ihr dürft Euch sicher sein, dass sie nie eindeutig beantwortet wird. Ein Projekt kann monatelang in ruhigem Fahrwasser laufen; dann wieder legt eine unbemerkte Regeländerung oder ein Engpass den Schalter um. Überstunden? Nicht selten, aber auch kein ausgemachtes Schicksal. Flexiblere Arbeitsmodelle setzen sich zwar mehr durch – vor allem in größeren Unternehmen. Aber: Wer denkt, dass man nach Feierabend immer abschalten kann, unterschätzt die Sogwirkung komplexer Projekte.
Andererseits: Die besten Kolleg:innen machen das Beste draus. Es gibt Räume zum Atmen, auch wenn’s mal brennt – und das Bewusstsein wächst, dass echte Leistung Pausen braucht. Unternehmen, die das verstanden haben, punkten nicht nur als Arbeitgeber, sondern verhindern auch die stillen Fluchten der Talente.
Projektmanagement in der Chemie ist weder Zuckerschlecken noch Vabanque – es ist ein Spielfeld, das Entwicklung verlangt und gibt. Die Chancen winken dort, wo Neugier, Mut und Sattelfestigkeit zusammentreffen. Wer mischt mit? Wer bleibt lieber im Beobachterraum? In jedem Fall: Der Mix aus Technik, Teamgeist und Gestaltungswillen ist selten so herausfordernd und zugleich – zumindest für mich – selten so lohnend wie hier. Wer das im Kopf behält, hat die beste Voraussetzung. Der Rest ist, naja, ein bisschen Talent und ziemlich viel Lust auf Unplanbares.
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