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Physiker Jobs und Stellenangebote
Physiker. Kaum ein Berufsbild, das so vage und zugleich so verheißungsvoll wirkt, gerade für Menschen auf dem Sprung: Frisch von der Uni, mit leuchtenden Augen und grandiosen mathematischen Modellen im Gepäck. Oder doch eher mit einer gewissen Ratlosigkeit, was man nun mit der lieben Thermodynamik, Quantenmechanik und dem halbgaren Fortran-Skript anfangen soll? Das Bild vom elfenbeinernturmbewohnten Forscher hält sich wacker – und doch ist es in der Praxis längst brüchig geworden. Die wenigsten werden Professor, viele landen irgendwo ganz anders. Sind Physiker also Universalgelehrte oder doch einfach verkannte Spezialisten? Ich spüre dieser Frage mal nach, nicht zuletzt weil ich selbst schon auf beiden Seiten gestanden habe: Wissenschaft und Wirtschaft. Beide Welten – eine Gratwanderung.
Der Alltag im Leben eines Physikers? Schwer zu sagen, denn es gibt ihn eigentlich nicht, den einen typischen Tag. Wer in der Forschung bleibt, taucht ein in eine Welt aus Laborbrillen, Konferenzkaffee und Papierfluten – mit gelegentlichen Glücksmomenten, wenn eine Messreihe nicht im Rauschen untergeht. In der Industrie tickt die Uhr oft anders: Plötzlich entscheidet sich der Wert deiner Arbeit nicht mehr am mathematisch perfekten Ansatz, sondern an einem Liefertermin, den irgendwer „ganz oben“ in den Raum geworfen hat. Kompromisse? Alltäglich. Der Reiz jedoch bleibt: Physiker haben es oft mit Problemen zu tun, für die es keine Schablonen gibt. Wer da morgens einen klaren Plan hat – Glückwunsch. Meist kommt alles anders, und man improvisiert wie ein Jazzmusiker im Labor. Ironischerweise lieben viele genau das: das Hineinwachsen in unbekannte Themen, den – zugegeben manchmal haarsträubenden – Spagat zwischen analytischer Tiefe und pragmatischem Machertum.
Reden wir Tacheles: Überragende Noten oder ein brillanter Lebenslauf bringen einen zwar durch manch Bewerbungstür, aber im echten Berufsleben gelten oft andere Maßstäbe. Analytisches Denken, schnelle Auffassungsgabe – geschenkt. Aber ohne die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge simpel zu erklären? Da steht man bei so manchem Meeting auf verlorenem Posten. Was viele unterschätzen: Kommunikation. Und Teamarbeit – ja, auch mit Menschen, die mit Formeln so gar nichts anfangen können. Eigentlich ein Klassiker: Frischlinge unterschätzen die Kunst, mit Ingenieuren, Informatikern oder gar Betriebswirten „auf Augenhöhe“ zu sprechen. Dabei sind Physiker prädestiniert für Rollen als Vermittler und Brückenbauer. Wer es schafft, sein Spezialwissen in verständliche – und, Achtung: relevante! – Lösungen umzusetzen, dem stehen etliche Türen offen. Doch Vorsicht: Zu verhuscht sollte man dabei nicht wirken, sonst landet man als ewig analysierender Bedenkenträger im Abseits.
Geld. Es wird oft verschämt behandelt im Bekanntenkreis, dabei wäre mehr Offenheit angebracht – gerade für Berufseinsteiger und Umsteiger. Die hehren Gehaltsstatistiken auf den bekannten Portalen? Mit Vorsicht zu genießen. Wer in die Großindustrie (Halbleiter, Automotive, Energie) einsteigt, kann als Physiker solide verdienen – die Einstiegsgehälter liegen nennenswert über vielen anderen Naturwissenschaften, mit Ausreißern nach oben, wenn man ins Management will. Kleiner Haken: Gerade in Forschung und Entwicklung, bei öffentlich geförderten Projekten oder staatlichen Instituten, sieht die Lage oft nüchterner aus. Tarifbindung, befristete Verträge, zähe Strukturen – keine Seltenheit. Regionen? Großstadtnähe bringt Vorteile, die berühmten Silicon-Valley-Gefühle kommen in der süddeutschen Provinz eher selten auf. Manche wechseln deshalb, chronisch unterbezahlt und unzufrieden, in andere Branchen: Informatik, Finanzwesen, Consulting – und siehe da, plötzlich reden wir über ganz andere Gehaltsdimensionen. Aber eben meist mit Aufgaben, in denen das ursprüngliche Fachwissen nur noch als Methode gefragt ist. Ob das jedem reicht?
Es kursiert das alte Mantra: Physiker finden immer was. Stimmt – irgendwo, irgendwie. Die Arbeitslosenquote ist tatsächlich niedrig, aber die Streuung der Jobs enorm. Man kann nach der Promotion den Lebenslauf mit Praktika, Gastaufenthalten oder Drittmittelprojekten spicken, aber der Sprung in die „echte Industrie“ erfordert meist Zusatzqualifikationen querbeet: Projektmanagement, Programmiererfahrung, vielleicht sogar Vertriebsknow-how. Manchmal frage ich mich, ob das eigentliche Fachstudium nicht nur als Türöffner dient, um dann aufzubauen – oder sich gar neu zu erfinden. Gerade jetzt, wo Digitalisierung, Nachhaltigkeit und künstliche Intelligenz ganze Märkte umkrempeln, wandelt sich das Anforderungsprofil rapide. Es entstehen neue Nischen: Data Science, Sensorik, Quantentechnologie – wobei das alles gut klingt, aber oft auch mit Unsicherheit einhergeht. Sich allein aufs Prädikat „Physiker“ zu verlassen, wäre naiv. Weiterbildung, fachlicher Diskurs und der Mut zur Lücke – manchmal goldwert; selten bequeme Pfade, aber oft notwendige.
Bleibt noch die Frage: Wie verträgt sich das Physikerleben mit dem Rest? Stellen wir uns nichts vor – der berühmte 9-to-5-Job ist selten geworden. Projektphasen, Messkampagnen und internationale Zusammenarbeit führen zu Arbeitszeiten, die vernünftige Menschen eher abschrecken. Andererseits: Die Flexibilität ist oft größer, als viele ahnen. Homeoffice, Gleitzeit, gelegentliche Sabbaticals – ja, findet man sogar im Forschungsbetrieb, aber meist nur für die, die darum kämpfen. Die Suche nach echtem Sinn in der Arbeit? Schwierig. Manches Forschungsprojekt wirkt entfernt von jedem Alltag – und Alltag ist es ja genau, was vielen Physikern irgendwann fehlt. Andere fühlen sich wiederum im Datenrausch oder bei der Simulation neuer Werkstoffe pudelwohl. Was daraus folgt? Eher ein bunter Flickenteppich als ein klares Idealbild. Vielleicht macht genau das diesen Beruf so merkwürdig reizvoll – und manchmal, ja: auch verrückt. Ich kenne Leute, die heute Produktmanager sind, gestern noch Plasmaphysik betrieben und morgen vielleicht Start-ups mitgründen. Fundiertes Wissen, Neugier, die Fähigkeit, nicht komplett die Nerven zu verlieren – das zahlt sich aus. Nicht immer im Kontostand, meistens aber im Gefühl, ein bisschen von der Welt verstanden zu haben.
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