Pharma Produktions- und Technologieexpert:in (m/w/d)
globe personal services GmbHKrems Donau
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Pharma Produktion Jobs und Stellenangebote
Manchmal frage ich mich, warum der Berufsbereich „Pharmazeutische Produktion“ draußen so wenig Glanz besitzt. Wer an Pharmabranche denkt, sieht schnell elegante Forschungslabore oder steile Manager-Karrieren vor Augen – aber die eigentlichen Macher, die in weißen Overalls durch Schleusen marschieren und hochpräzise Wirkstoffe produzieren, geraten meist ins Abseits. Dabei ist gerade dieser Bereich eine spannende Mischung aus Handwerk, Hightech und Verantwortung, die ihresgleichen sucht. Wer genau hinschaut, merkt erst, wie viele Türen er für Berufseinsteiger:innen und Umsteiger:innen offen hält – solange man keine Angst vor Haarhauben, Temperaturprotokollen und dem kleinen Fünkchen Paranoia hat, das jede Tablette begleitet.
Bleiben wir ehrlich: Der Alltag in der pharmazeutischen Produktion ist kein Zuckerschlecken. Er schwankt zwischen stabiler Routine und gelegentlichen Störfeuern, bei denen alles auf dem Spiel steht – zumindest gefühlt. Die Hauptaufgaben? Das reicht von der Überwachung automatisierter Anlagen über die Kontrolle von Rohstoffen bis zur Dokumentation jedes Handgriffs, der ins Herstellungsprotokoll gehört. Gern unterschätzt: Wie hands-on die Arbeit mitunter ist – man hantiert nicht selten mit Kesseln, Sensoren und Milligrammfeinwaagen, muss dabei aber stets den kilometerlangen Pandemieblick auf Hygienevorschriften behalten.
Und ja, mancher mag Papierkram für lästig halten. Doch in der Pharma gilt: Was nicht dokumentiert ist, existiert nicht – und das kann durchaus den Unterschied machen zwischen einem sicheren Medikament und einem Rückruf, der ganze Chargen vernichtet. Wer also mit dem Kopf lieber „mal fünfe gerade sein lässt“, sollte besser umschwenken – denn hier wird Sorgfalt buchstäblich auf die Goldwaage gelegt.
Was braucht’s für den Einstieg? Ein abgeschlossenes Studium ist selten der Türöffner. Gefragt sind oft solide Facharbeiterausbildungen – Pharmakant:in, Chemikant:in, Biologielaborant:in oder was die Berufswelt noch so an technischen Basiskompetenzen zu bieten hat. Klar, Zusatzqualifikationen schaden nie: Wer aus dem technischen Bereich kommt und ein Händchen für Prozesssteuerung, Qualitätsmanagement oder Hygienevorschriften mitbringt, ist goldrichtig. Aber ohne Blender-Faktor. Es zählt, ob man zuverlässig ist, im Team funktioniert und auch dann sauber arbeitet, wenn der Schichtleiter schon aussieht wie sieben Tage Regenwetter.
Elektronische Affinität schadet nicht – die Automatisierung erfasst mehr und mehr Arbeitsschritte, und wer mit Mensch-Maschine-Schnittstellen auf Kriegsfuß steht, wird irgendwann abgehängt. Umgekehrt gibt es immer noch viele Tätigkeiten, für die echte Hände und blitzschnelles Mitdenken gefordert sind. Wer also glaubt, hier rödelt nur die Roboterarmada, hat selten eine echte Produktionslinie von innen gesehen.
Reden wir Tacheles – und ja, Geld ist immer Thema. In der pharmazeutischen Produktion gibt es kein allgemeingültiges Tarifdiktat. Es schwirren zwar Durchschnittswerte umher, aber die Differenzen innerhalb Deutschlands sind spürbar: In Bayern und Baden-Württemberg gibt's oft die dickeren Brötchen, während in Osten und Teilen des Nordens kleinere Portionen serviert werden. Einstiegsgehälter? Sie schwanken, liegen aber erfahrungsgemäß zwischen 2.600 € und 3.100 € brutto für Fachkräfte (je nach Qualifikation und Tarifbindung).
Und Entwicklung nach oben? Möglich, kein Zweifel – vor allem, wer technisches Spezialwissen sammelt (zum Beispiel im Bereich sterile Herstellung, Qualitätskontrolle oder Automation), steigt peu à peu in bessere Gehaltsregionen auf. Mit Zusatzverantwortung (etwa als Schichtleiter:in, Validierungsbeauftragte:r oder sogar Techniker:in) winken durchaus Monatslöhne um die 3.800 € bis 4.500 € brutto – regional sogar mehr, wenn der Standort klug gewählt ist. Das (oft unterschätzte) Plus: Die Pharmabranche zahlt in der mittleren Qualifikation meist besser als viele vergleichbare Industriezweige, bloß feiern das erstaunlich wenige offensiv.
Immer wieder faszinierend, wie paradox der Arbeitsmarkt in der Pharmaproduktion ist: Einerseits jammern Unternehmen lautstark über Personalmangel und Nachwuchssorgen, andererseits wirken die Stellenausschreibungen manchmal wie aus dem letzten Jahrhundert kopiert. Wer wechseln will oder erst einsteigen möchte, muss oft ganz altmodische Bewerbungswege gehen – Online-Portale, anonyme Bewerbungs-Tools, fast niemand ruft einfach mal direkt an.
Dabei ist die Nachfrage nach qualifizierten Kräften hoch, insbesondere in Süddeutschland, Teilen Hessens oder im Rhein-Main-Gebiet – dort, wo die Pharmarisysteme quasi direkte Lebensadern der Industrie sind. Schichtbereitschaft ist ein Booster – nicht beliebt, aber meistens gefragt. Was ebenfalls nie schadet: die Bereitschaft, von Routine abzuweichen und kurzfristig Neues zu lernen. Digitalisierung, Automatisierung, Nachhaltigkeitsinitiativen – all das wandelt die Anforderungsprofile laufend; die Zeiten, in denen man fünfzehn Jahre dasselbe Fließband bediente, sind eigentlich vorbei.
Jetzt mal ehrlich: Das Versprechen von „Pharma = Nine-to-Five“ ist ein Märchen, das sich hartnäckig hält. Die Realität heißt nicht selten: Schichtdienste, Wochenendarbeit, Springer-Tage – aber, und das ist ein kleiner Hoffnungsschimmer, der Spielraum wächst. Einige Unternehmen (vor allem international aufgestellte) setzen längst auf flexiblere Modelle, bieten Teilzeit oder 4-Tage-Schichten an, jonglieren mit Überstundenausgleich und setzen auf Wertschätzung. Wer darauf Wert legt, sollte gezielt beim Bewerbungsgespräch nachhaken und keinesfalls von alten Vorstellungen abschrecken lassen.
Kurzum: Die pharmazeutische Produktion ist kein Hollywoodstar, dafür aber ein verlässliches Rückgrat der Branche, das solide Perspektiven, Lernkurven und – je nach Mut und Beweglichkeit – auch echten Aufstieg parat hält. Es braucht Gründlichkeit, Teamgeist und eine gewisse Resistenz gegen Monotonie. Aber wer abends das Gelände verlässt, weiß, dass im Zweifelsfall ein Leben mehr von der eigenen Arbeit abhängt als anderswo. Nicht immer spektakulär – aber selten langweilig. Und das ist am Ende doch gar nicht so wenig.
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