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Wer an pharmazeutische Entwicklung denkt, landet oft bei Bildern aus sterilen Labors, Reagenzglas in der einen, Datenblatt in der anderen Hand. Aber – und das habe ich selbst erst nach meinem ersten Vorstellungsgespräch so richtig begriffen – das ist nur die halbe Wahrheit. Für Berufseinsteiger:innen und Quereinsteiger mit naturwissenschaftlichem Background öffnet sich hier ein eigenwilliges Mosaik aus Routine, Kreativität, Bürokratie und gelegentlicher Euphorie. Eine Art Hybrid-Alltag, irgendwo zwischen Hightech und regulatorischem Spießrutenlauf. Oder, wie es ein alter Hase der Branche mal ausdrückte: „Moleküle machen ist das Eine – sie zu Marktzulassung zu bringen, das andere.“
Morgens also Besprechung mit dem Projektteam, mittags Handschuhe an, nachmittags Excel statt Experiment. Routine? Vielleicht – aber immer mit eingebauten Stolpersteinen. Wer sich pharmazeutischer Entwicklung verschreibt, wird schnell merken: Vieles ist Koordinationsarbeit. Man kommuniziert mit Herstellern, spricht mit Analytikern, jongliert Zeitpläne und muss regulatives Neuland erschließen, das eigentlich nach BWL klingt – aber biotechnologisch ist. Die Laborarbeit ist keineswegs out, aber der Anteil klassischer „Pipettierarbeiten“ wird kleiner, je länger man dabei ist. Das kann faszinieren, aber es frustriert auch. Nicht alle sind begeistert davon, dass E-Mails und Meeting-Kultur teils den Forscherdrang ablösen. Und doch: Ohne diese Orchestrierung scheitern Projekte lange bevor der erste Proband eine Tablette schluckt.
Was viele unterschätzen: Hier reicht pure Labortechnik nur selten. Klar, ein solides naturwissenschaftliches Fundament ist Pflicht – Chemiker:innen, Pharmazeut:innen oder Biolog:innen sind Standard, aber selbst Ingenieur:innen haben Chancen. Doch entscheidend ist Anpassungsfähigkeit. Wer ständig in seinen eigenen Ergebnissen schwelgt oder sich gegen neue Software sträubt, bleibt auf der Strecke. Interdisziplinäres Denken ist das A und O. Kommunikation, Pragmatismus, eine gewisse Hartnäckigkeit und – man glaubt es kaum – Humor helfen durch regulatorische Abende, die sich manchmal schon wie Satire auf Eigenverwaltung anfühlen. Was im Vorstellungsgespräch oft gefragt wird: „Wie gehen Sie mit Rückschlägen um?“ Keine Floskel. Zwischen plötzlich geplatzten Versuchsreihen und Mailrombomben bleibt oft nur, einen kühlen Kopf zu behalten – und gelegentlich ein schiefes Lächeln.
Reden wir nicht drum herum: Geld spielt eine Rolle. Der Einstieg reicht grob – je nach Abschluss, Region und Größenordnung des Arbeitgebers – von soliden, aber teils unspektakulären Gehältern im mittleren Bereich (oft zwischen 45.000 € und 60.000 € Jahresgehalt) für Berufseinsteiger. Mit wachsender Erfahrung und Verantwortung – zum Beispiel als Projektleiter:in oder in einer Expertenrolle – können auch Beträge jenseits der 80.000 € erreicht werden, bei großen Konzernen manchmal deutlich mehr. Auffällig bleibt der Unterschied zwischen Unternehmen in Ballungszentren – typischerweise die Top-Tarife – und kleineren Mittelständlern auf dem Land. Wer flexibel ist, kann mit dem Standort pokern – in Industrieregionen wie dem Rhein-Main-Gebiet locken nicht nur klinische Studien, sondern auch die höhere Lebenshaltungskostenpauschale. Wem Home-Office wichtig ist: Seit der Pandemie hat sich die Optionslage verbessert. Wobei – Laborarbeit bleibt natürlich vor Ort.
Karrierepfade sind in der pharmazeutischen Entwicklung so verwinkelt wie Forschungsprotokolle. Klar, der klassische Weg führt vom Development Scientist Richtung Projektmanagement oder in die Qualitätssicherung, manchmal auch weiter ins Regulatory Affairs. Wer gerne Führung übernimmt, kann Teamleiter:in oder Bereichsleiter:in werden, andere zieht es zu Beratungen oder Behörden. Besonders spannend sind Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz im Data Mining oder Automatisierung von Laborprozessen – hier tut sich ein Feld für Leute mit Informatikaffinität auf, das es so vor zehn Jahren kaum gab. Weiterbildungen? Absolut nötig, besonders in Bereichen wie GMP (Good Manufacturing Practice), Validierung oder Statistik. Was dabei hilft: Die Offenheit, sich auf neue Formate einzulassen. Online-Schulungen, Zertifikatskurse oder kurze Praktika – allemal besser als die Vorstellung, dass mit Studienabschluss schon das berufliche Endlevel erreicht ist. Kleiner Tipp: Eigeninitiative schlägt Dienst nach Vorschrift.
Wer sich jetzt fragt, wie gefragt Neueinsteiger:innen sind: Der Markt schwankt. Große Konzerne suchen immer wieder, der Mittelstand bietet aber oft mehr Entwicklungsspielraum. Die Internationalisierung und der klinische Innovationsdruck sorgen für einen soliden Bedarf – aber: Viele Unternehmen klagen über einen Mangel an Bewerber:innen, die nicht nur Fachwissen, sondern auch Durchhaltevermögen und Freude am Team-Übergreifenden mitbringen. In den letzten Jahren mischen gesellschaftliche Themen das Feld auf: Diversität ist nicht mehr bloß Buzzword, nachhaltige Produktion und Digitalisierung verlangen neue Denkansätze. Und das Privatleben? Bleibt oft eine Frage der Organisation. Flexible Arbeitsmodelle setzen sich langsam durch, aber klar ist: Wer pharmazeutische Entwicklung ernsthaft betreibt, muss mit Spitzenzeiten rechnen – Abgabefristen, Behördenkommunikation, manchmal Burnout-Alarm inklusive. Trotzdem: Viele bleiben, weil sie in diesem Fachgebiet eine seltene Mischung aus Sinn, Gestaltungsfreiheit und Job-Sicherheit sehen. Und die große Herausforderung: Am Ende müssen Molekül und Mensch zusammenpassen. Für beides gibt es keine einfache Rezeptur – aber eine Karriere, die selten langweilig wird.
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