Pharmazeutisch-technische Assistenz / PTA (w/m/d)
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Pharma Assistenz Jobs und Stellenangebote
Was erwartet einen eigentlich wirklich, wenn das Namensschild plötzlich den Zusatz „pharmazeutische/r Assistent/in“ trägt? Wer in diesen Beruf einsteigt – sei es frisch von der Schulbank, gern auch als Umsteiger oder Spätberufene mit Abenteuerlust –, sollte keine Berührungsängste mit Laborgeruch und Kundenkontakt haben. Der Alltag in einer öffentlichen Apotheke, einer Krankenhausapotheke oder gar im pharmazeutischen Großhandel ist wechselhaft wie Aprilwetter: Mal sortiert man endlose Lieferungen aus, spürt Falschlieferungen auf wie ein Detektiv; dann wieder berät man eine Patientin, deren Fragen zu Wechselwirkungen ungemütlich nah an der Grenze zwischen Chemie und Lebenshilfe pendeln.
Manchmal, das gebe ich offen zu, frage ich mich, ob die Öffentlichkeit so richtig versteht, was in diesem Beruf wirklich zählt. Es ist längst nicht nur das berühmte „Händchen“ für Pillen und Pastillen – Organisationstalent, Gedächtnis wie ein Sieb (eher wie ein Zweitspeicher) und die Fähigkeit, auch dann freundlich zu bleiben, wenn drei Kund:innen gleichzeitig das Ladenglocke-Orchester läuten, gehören zum Grundinventar.
Die Zeiten, in denen Arzneimittel vom Band purzelten und man bloß die Packung reichte, sind vorbei. Wer pharmazeutischer Assistent oder pharmazeutische Assistentin (egal in welcher Spezialisierung: PTA, PKA, PKB… das Kürzel-Einerlei ist ein Thema für sich) werden will, braucht heute eine erstaunliche Mischung aus Wissenschaft, Service und digitaler Kompetenz. Laborarbeit ist dabei nur ein Stück vom Kuchen. Wer denkt, das eigene Gehirn taugt zum biologischen Scanner für Arzneimittelpackungen – der irrt. Man braucht ein Grundverständnis für Naturwissenschaften, ja, aber ebenso den Willen, mit poppigen Softwaresystemen zu hantieren (Stichwort: E-Rezept).
Manchmal reicht Geduld mehr als analytische Präzision, manchmal ist es umgekehrt. Was viele unterschätzen: Teamgeist. In vielen Apotheken herrscht eine eigene Sozialdynamik, die sich zwischen Stoßzeiten, Zetteln auf der Kaffeemaschine („Bitte den Brühkopf reinigen!“) und gemeinsamer Hektik abspielt. Wer den Humor behält, wenn Lieferungen ausbleiben oder der Kunde zum vierten Mal den Beipackzettel erklärt haben möchte, ist eindeutig im Vorteil.
Jetzt aber mal Butter bei die Fische: Das Gehalt. Wer hier erwartet, dass nach wenigen Jahren gleich Porsche-Schlüssel oder Eigenheim winken, landet schnell auf dem harten Boden der Fakten. Der Durchschnittsverdienst liegt – Achtung, je nach Bundesland, Branche und Tarifbindung! – bei pharmazeutischen Assistenzberufen oft im Mittelfeld des Gesundheitswesens, also irgendwo zwischen medizinischem Fachpersonal und Zahnarzthelferin.
Die Unterschiede? Deutlich. In manchen Regionen, sagen wir Berlin oder süddeutscher Speckgürtel, zahlt der Tarifvertrag besser, in strukturschwachen Gegenden (Osten winkt) klemmt es finanziell gewaltig. Und Großhandel versus Klinikapotheke? Da kann schon mal eine Monatsmiete Unterschied dazwischenliegen.
Was viele erfahren: Es gibt bei einigen Trägern Weihnachtsgeld oder außertarifliche Zulagen – aber eben nicht flächendeckend. Dafür, dass man mit hochsensiblen Rezepturen hantiert und pharmazeutische Fehler dramatische Folgen haben könnten, ist die Bezahlung, sagen wir: ausbaufähig. Wobei, ganz ehrlich, für viele zählt oft die Sinnhaftigkeit mit. Und das ist nicht unbedingt schlecht. Aber ein wenig mehr Anerkennung in Euro würde niemanden stören.
Manchmal fragen mich Bewerber:innen im Praktikum: „Und wie viel Luft nach oben gibt es eigentlich noch?“ – Eine Frage, die früher vielleicht bloß mit einem Achselzucken beantwortet wurde. Mittlerweile hat sich das gewandelt. Klar, Apotheken sind klassische Arbeitsorte. Aber Krankenhausapotheken, Forschung, Industrie und der pharmazeutische Großhandel bieten inzwischen mehr Entwicklungsmöglichkeiten als man denkt.
Wer sich auf Weiterbildungen einlässt (Arzneimittelberatung, Digitalisierung, Laborleitung), entdeckt mitunter neue Berufsfelder: Beispiel die Spezialisierung auf klinische Studien oder ein Aufstieg zum Filialleiter. Allerdings – Hand aufs Herz –, die Karriereleiter in der klassischen Präsenzapotheke hat weniger Sprossen als anderswo. Aber: Wer flexibel bleibt, mobile Arbeitsmodelle erprobt oder sich traut, vom Ladentisch in die Industrie zu wechseln, kann sich beruflich und finanziell tatsächlich verbessern.
Eine Unsicherheit bleibt: Die Anerkennung älterer Abschlüsse schwankt von Bundesland zu Bundesland, die Durchlässigkeit für Quereinsteiger:innen ist ausbaufähig, doch mit ein bisschen Hartnäckigkeit – ein paar Umwege gehören dazu – finden gerade Praktiker:innen mit Durchhaltevermögen oft doch ihren Platz.
Wer auf einen Job mit „sicherem Arbeitsplatz“ spekuliert, ist in der Pharmazie nicht ganz falsch – und dennoch nicht gefeit vor Gräben. Apothekenschließungen, Kettenbildung, der Versandhandel und das omnipräsente E-Rezept frisieren den Arbeitsmarkt ordentlich durch. Das digitale Zeitalter teilt die Kollegenschaft in solche, die IT lieben, und jene, die sie fürchten.
Saatkorn: Mehr Apotheken setzen inzwischen auf die flexiblere Schichtplanung, um Familie und Beruf vereinbarer zu machen. Teilzeitmodelle, Jobsharing – alles im Werden, aber teils noch zäh. Und dieser berühmt-berüchtigte Fachkräftemangel? Die Nachfrage schwankt, lokal gibt es Überangebot, anderswo wird an jeder zweiten Tür nach Personal gesucht. Ich weiß von Apotheken, in denen das zehnte Bewerbungsanschreiben ungehört untergeht – und von Landstrichen, in denen ein Neuzugang gefeiert wird wie ein Lottogewinn.
Ist der Beruf eine Reise wert? Ich finde, ja, vor allem für Menschen, die Lust haben, ihr Wissen wirklich einzubringen – oft unbemerkt im Hintergrund, selten in der ersten Reihe, aber fast immer mit substanzieller gesellschaftlicher Wirkung. Wer flexible Berufsbilder schätzt, Technik und Kundenkontakt mag, findet hier einen Arbeitsplatz mit Eigenleben.
Es braucht Mut, ja. Nicht, weil es gefährlich wäre – sondern weil man sich immer wieder auf neue Produkte, neue Menschen und sich ändernde Rahmenbedingungen einstellen muss. Was sicher bleibt: Kein Tag gleicht dem anderen. Und, mal ehrlich, wer will das schon missen? Wahrscheinlich nur, wer sich lieber ein Schreibtischdasein in Reinkultur ausmalt – das gibt es hier garantiert nicht.
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