MTLA - Klinische Chemie / Hämatologie / Qualität (m/w/d)
Medlabwahl GmbH & Co. KGBrilon
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Chemische Assistenz Jobs und Stellenangebote
Es gibt Berufe, bei denen man im Bewerbungsgespräch früh merkt, wie wenig die Außenwelt wirklich über das Alltagsgeschehen weiß: Chemische/r Assistent/in – das klingt für manche nach Laborratte im weißen Kittel, so eine Art Sherlock Holmes des Periodensystems, nur eben ohne Pfeife. Für andere nach klassischer Ausbildungsfalle – ein Job, der solide läuft, solange Altanlagen leben, aber bei jeder neuen Technik den Anschluss verliert. Und dann, Hand aufs Herz, kommen die Fragen, die im Innersten kneten: Wo stehe ich als Einsteiger? Was ist wertvoller – Genauigkeit oder Neugier? Zählt Geschwindigkeit? Oder doch eher Teamplay? Irgendwo dazwischen arbeitet man dann, zwischen Routine, Überraschung und viel Verantwortung auf engem Raum.
Der Arbeitsrhythmus in chemischen Assistenzberufen hat etwas von diesem ungeschriebenen Gesetz: Kein Tag gleicht dem anderen, und trotzdem tanzt man selten aus der Reihe. Man pipettiert, man analysiert. Das steht in jeder Stellenbeschreibung. Aber niemand erzählt, wie schnell es dann ernst wird, wenn plötzlich die Stechuhr piept und die Analyse vom gestern noch fehlte. Wer im Labor startet – ganz gleich, ob als Chemisch-technische/r Assistent/in (CTA), Chemielaborant/in oder dem seltener gewordenen Chemie-Physiklaboranten – muss lernen, zwischen sturen Routineaufgaben und diesen Momenten voller Fehlerpotenzial zu jonglieren. Es gibt Tage, die laufen wie geschmiert: Jeder Handgriff sitzt, die Proben sind stabil, der Geräteraum (fast) sauber. Und es gibt die anderen: Salzsäure tropft, die Massenspektrometrie muckt, das Excel-Formular spinnt. Dann zählt, wer nicht nur ruhig Blut bewahrt, sondern auch freundlich nachfragt und den alten Hasen zuhört – selbst wenn die Sprüche „früher war alles besser“ ein paar Jahre zu alt wirken.
Ein Labor ist eigentlich eine Bühne für unterschiedliche Charaktere. Es gibt die, die analytisch aufgehen, während sie endlose Protokolle abgleichen – und die, die auch bei fünf offenen Gefäßen die Übersicht nicht verlieren. Was, von außen betrachtet, wie kleinteilige Fleißarbeit wirkt, ist in Wahrheit ein Balanceakt: Sorgfalt ist Pflicht – jeder Messwert kann entscheidend sein. Aber zu pedantisch, und man bremst das Team. Offenheit für neue Methoden? Unverzichtbar – die Digitalisierung marschiert schleichend, manchmal auch trampelnd ins Labor: Automatisierte Analysestationen, Probenmanagement per App, Digitalisierung der Protokolle. Wer da nicht mitzieht, wird rasch zum Bremsklotz.
Erstaunlich oft scheitert es jedoch nicht an der Formel, sondern an der Kommunikation: Wer im Team nicht fragt, bleibt allein auf Fehlern sitzen – die werden dann irgendwann sichtbar, manchmal knallhart. Wer jedoch Feedback einfordert, lernt doppelt. Der klassische Einzelkämpfer? Ohne Chance, zumindest langfristig. Die beste Probe ist nur so gut wie ihr Umfeld.
Kommen wir zum Punkt, den kaum jemand offen anspricht, der aber für viele spätestens ab Monatsmitte drückt: das Gehalt. Klar gibt’s Unterschiede – je nachdem, ob die Einstellung bei einem forschenden Konzern, einer kommunalen Wasseranalyse, einem Biotech-Start-up oder in der regionalen Pharma-Lohnherstellung erfolgt. Einstiegsgehälter variieren grob – irgendwo zwischen „Davon kann ich leben“ und „Da muss ich rechnen“. In Westdeutschland zahlt die (noch) chemische Industrie über Tarif solide, die Spanne beginnt meist um die 2.500 € brutto. Klingt machbar. Aber die Erhöhung? Die ist mitunter zäh.
In Ostdeutschland, kleineren Labors und außerhalb von tariflichen Bindungen sieht es oft anders aus: Unter 2.200 €, manchmal sogar 2.000 € brutto zum Einstieg. Manchmal reichen die Zuschläge für Schichtarbeit, manchmal bleibt nur das Gefühl, für Verantwortung zu wenig zu bekommen. Mit Erfahrung und Spezialisierung kann sich noch einiges tun, aber dafür muss man am Ball bleiben. Tarifrunde, Weiterbildung – da heißt es dranbleiben, sonst bleibt die Gehaltspanne schmal.
Im Recruiting-Kosmos begegnet man heute zwei Realitäten: Auf der einen Seite suchen Labore händeringend nach gut ausgebildeten Kräften. Der Fachkräftemangel klingelt in fast jedem Betriebsrat – manchmal so laut, dass selbst Quereinsteiger attraktiv werden. Auf der anderen Seite erleben Neueinsteiger manchmal den Schock der überfüllten Stellenportale: auf ein Laborangebot zehn Bewerber, Praktikumsstellen mit Wartezeit, befristete Verträge, und der Satz „Wir melden uns wieder“ klingt nach Wartezimmer. Was ist richtig? Beides, leider. Wer flexibel ist – räumlich wie inhaltlich – bekommt seinen Platz. Wer auf den großen, sicheren Chemiekonzern nahe der Heimat wartet, steht im Zweifel lange in der Warteschleife.
Auffällig: Die Digitalisierung ist kein theoretischer Trend mehr, sondern Alltag. Wer so tut, als ginge es ohne EDV-Kenntnisse, irrt. Immer öfter dreht sich alles um Probenverwaltung, Datenmanagement, Software-Bedienung. Cloud-Systeme hier, Automatisierung dort – der Mensch bleibt gefragt, aber auf eine andere Art. Wer Neues lernt, wird gebraucht. Wer verharrt, schaut zu, während andere vorpreschen.
Natürlich kann man sich fortbilden – aufsteigen, spezialisieren, später vielleicht Laborleiter/in werden oder in die Qualitätssicherung wechseln. Viele Wege führen in Richtung Technik oder Expertenfunktion. Nicht zu unterschätzen: Im Bereich Umweltanalytik, neuerdings auch im Bereich Nachhaltigkeit und „grüner Chemie“, entstehen Chancen, die man früher kaum im Blick hatte. Wer gezielt Weiterbildungen, etwa zur Fachkraft für Arbeitssicherheit, zum Umweltmanager oder Labormanager nutzt, der verschafft sich Spielraum. Aber Vorsicht: Noch ist nicht jeder Karriereschritt ein Selbstläufer – oft geht’s nur mit Zusatzmotivation oder extra Engagement. Wer auf eine automatische Karriere hofft, wird enttäuscht. Manchmal ist mehr Eigeninitiative gefordert, als einem lieb ist. Aber: Wer sich für sein Thema interessiert und in Bewegung bleibt, wird belohnt – früher oder später.
Und dann – das ist vielleicht die oft unterschätzte Essenz – zählt am Ende des Tages: Wie sehr taugt der Job zum Leben? Wer Familie hat, weiß: Die Vereinbarkeit von Schichtplan und Kinderbetreuung kann zum Geduldsspiel werden. Aber: In keinem anderen Berufsfeld habe ich erlebt, dass so viele Kolleginnen und Kollegen bereit sind, Schichten zu drehen oder kurzfristig einzuspringen, wenn’s brennt. Teamgeist als Lebensversicherung – zumindest in gut geführten Laboren. Nein, es ist nicht alles rosig. Aber es ist, was man daraus macht.
Chemische Assistenzberufe sind selten glamourös – aber sie bieten echten Alltagsnutzen, ein ordentliches Stück Verantwortung und, ja, manchmal durchaus Stolz, wenn die Probe passt und das Team funktioniert. Wer überlegt einzusteigen, sollte sich nichts vormachen: Man braucht Ausdauer, gelegentlich Humor – und immer wieder die Bereitschaft, mit neuen Entwicklungen Schritt zu halten. Es ist, wie so oft im Leben: Wer beweglich bleibt, sorgt selbst für Wertschätzung – nicht immer in €, aber oft im Gefühl, gebraucht zu werden. Und das zählt. Oder etwa nicht?
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