Lebensmittelwissenschaftler*in / Lebensmitteltechnologe*in (m/w/d) zur Entwicklung alternativer Proteine
Brandenburgische Technische Universität Cottbus – SenftenbergSenftenberg
Brandenburgische Technische Universität Cottbus – SenftenbergSenftenberg
FERCHAU – Connecting People and TechnologiesBiberach Riß
Biotechnologie Entwicklung, Biotechnologie Forschung Jobs und Stellenangebote
Irgendwo zwischen dem dauerbrummenden Kühlschrank voller Zellkulturen und dem resignierten Seufzen am Rechner: Dort spielt sich der Alltag von vielen ab, die sich auf das Abenteuer Biotechnologie eingelassen haben. Mal ehrlich – wer träumt nicht manchmal davon, ein bisschen Watson, ein bisschen Curie zu sein? Und dann sitzt man vor seinen Pipetten, starrt auf verwirrende Messwerte und fragt sich, ob die alten Hasen damals ähnliche Krisen hatten. Was ich sagen will: Biotechnologische Entwicklung ist selten ein gerader Weg. Wer neu einsteigt, ahnt schnell, dass hier weder Routine noch Glanz dominiert. Es ist der Reiz des Ungewissen, gepaart mit einem Hang zum Tüfteln, der diesen Beruf so besonders macht.
Es gibt so eine Art heimlichen Kanon in der Biotechnologie. Viele reden kaum darüber, aber am Ende stolpern alle drüber: Projekte, die in der Sackgasse landen, Experimente, die zu nichts führen. Und dann wieder dieser eine Moment, wenn man tatsächlich etwas entdeckt, was vorher keiner auf dem Schirm hatte. Alltag also, irgendwo zwischen Hoffnung und Frust. Das gilt erst recht für Berufseinsteiger oder Menschen, die aus anderen naturwissenschaftlichen Feldern kommen und jetzt den Sprung wagen. Klar: Ein naturwissenschaftliches Studium – meistens Molekularbiologie, Biochemie oder Biotechnologie –, das bringt so ziemlich jeder mit. Aber letztlich zählt im Arbeitsalltag nicht der Notenschnitt, sondern eine Mischung aus Hartnäckigkeit und Kreativität. Wer Herausforderungen mag, sich auch bei Rückschlägen nicht gleich vom Feld schleicht, der wird hier gebraucht.
Sprechen wir Klartext: Traumgehälter? Gibt’s selten, zumindest nicht direkt nach dem Abschluss. Natürlich, die Biotechnologie ist ein Wachstumsfeld, die wirtschaftliche Bedeutung wird großgeredet und munter ausgeschlachtet. Klingt nach fetter Kasse. Aber, und das ist mehr als ein müdes Lächeln wert: Viele starten im Labor mit eher überschaubaren Einstiegsgehältern. Es gibt Unterschiede, wie so oft – zwischen Regionen, Unternehmenstypen und natürlich der Frage, ob man Richtung industrieller Entwicklung schielt oder im universitären Prekariat landet. In einigen biopharmazeutischen Firmen im Westen Deutschlands sieht’s durchaus vernünftig aus; im klassischen Forschungsbetrieb oder bei Start-ups bleibt das Gehalt dagegen bisweilen erschreckend hinter den Erwartungen. Es braucht also einen langen Atem und gegebenenfalls Standortflexibilität – und ein gerüttelt Maß an Selbstmotivation. Denn die Berufsbezeichnung alleine zahlt keine Miete.
Was sich still und leise in den letzten Jahren verändert hat? Plötzlich ist zu hören: Fachkräftemangel. Aber wie so oft liegen Licht und Schatten nah beieinander. Zwar klagen viele Unternehmen darüber, dass qualifizierte Mitarbeitende fehlen. Gleichzeitig springen in beliebten Städten wie München oder Heidelberg Bewerberstapel auf die Tische; in strukturschwachen Regionen dagegen sucht man oft vergeblich nach Nachwuchs. Es gibt dieses berühmte Nord-Süd- und Ost-West-Gefälle. Auch die Branche selbst macht viel aus: In der Agrarbiotechnologie beispielsweise bleibt die Nachfrage nach Arbeitskräften deutlich überschaubarer als in der pharmazeutischen Forschung oder bei Diagnostikunternehmen, die von disruptiven Technologiewellen profitieren. Kurz: Flexibilität, auch regional gesehen, zahlt sich aus. Wer Nischen nicht scheut, entdeckt Chancen auf dem zweiten Blick. Oder – wie manche Kollegen grinsend behaupten – „Karriere macht, wer da hingeht, wo’s noch nach Lösungsmitteln riecht“.
Ein Rätsel – oder doch Alltag? Viele, die frisch in die biotechnologische Entwicklung einsteigen, sind so hungrig nach Wissen, dass sie sich jahrelang durch Weiterbildungen schleppen. Sei es der neueste Kurs in Bioinformatik, eine GMP-Schulung, Skilltrainings im Projektmanagement. Die Botschaft dahinter: Ohne fachliche Weiterentwicklung geht kaum etwas. Manchmal frage ich mich aber, ob nicht auch eine Pause, ein kontrolliertes Ausbremsen, klug wäre. Denn der Weg nach oben ist steinig, auch weil Karrieren selten auf dem weißen Blatt beginnen. Wer in die Leitung will, braucht Fingerspitzengefühl im Team, unternehmerisches Denken – und oft ein bisschen Glück. Die Überlegung, sich in benachbarte Felder wie Regulatory Affairs, Qualitätsmanagement oder Vertrieb zu wagen, ist keineswegs ein Zeichen von Schwäche, sondern genau das, was viele Arbeitgeber heute schätzen.
Vielleicht der Aspekt, über den am wenigsten geredet wird: Wie weit reicht das eigene Leben neben der Arbeit? Gerade im Labor kann ein Experiment schnell mal die Wochenplanung auf den Kopf stellen. Spontane Überstunden, unvorhergesehene Wochenendarbeit – das klingt nicht nach Bullerbü. Doch interessant ist, dass der Bereich biotechnologische Forschung in puncto Diversität und Arbeitskultur im Vergleich zu manch anderer Industrie erstaunlich weit ist. Viele Teams sind international, Hierarchien flacher als vermutet. Nur das mit der Work-Life-Balance, das ist eine ewige Baustelle. Für viele ist der Reiz, „an etwas Sinnvollem zu arbeiten“, größer als die Aussicht auf einen klassischen 9-to-5-Job. Aber – und das sage ich aus Überzeugung: Wer langfristig dabei bleiben will, sollte sich nicht zu fein sein, auch Grenzen zu setzen. Denn leere Pipettenspitzen sind schneller nachbestellt als neue Kraftreserven.
Also was nun? Ist die biotechnologische Entwicklung ein Eldorado für Berufsträumer oder bloß ein weiterer Job mit Luft nach oben? Je länger ich darüber nachdenke, desto sicherer werde ich: Es kommt auf die eigene Haltung an. Wer bereit ist, Umwege zuzulassen, flexibel zu bleiben und das Scheitern als Teil des Fortschritts zu sehen, findet hier nicht nur Arbeit, sondern eine echte Aufgabe. Und auch, wenn Gehalt und Bedingungen nicht immer glänzen — der Beruf bleibt faszinierend. Vielleicht sogar gerade deshalb.
Das könnte Sie auch interessieren