Physiotherapeut (m/w/d)
Physio am Staffelsee UGMurnau Staffelsee
Physio am Staffelsee UGMurnau Staffelsee
Grone Bildungszentrum für Gesundheits- und SozialberufeHamburg
Praxisgemeinschaft R.S.T. Bramfeld für Physio- und ErgotherapieHamburg
GSRT Godeshöhe Servicegesellschaft für Reha-Therapiedienste und Leistungen mbHKöln
Klinik, Vogtareuth, Bayern, DE, 83569Wasserburg Inn
Klinik, Vogtareuth, Bayern, DE, 83569Bad Endorf
Klinik, Vogtareuth, Bayern, DE, 83569Amerang
Klinik, Vogtareuth, Bayern, DE, 83569Grafing München
Klinik, Vogtareuth, Bayern, DE, 83569Traunstein
Klinik, Vogtareuth, Bayern, DE, 83569Bad Aibling
Vojta-Therapeut/in Jobs und Stellenangebote
Es gibt Berufe, in denen man das Gefühl nicht loswird, wirklich etwas verändern zu können – und manchmal auch zu müssen. Die Tätigkeit als Vojta-Therapeut/in gehört, meiner Erfahrung nach, genau in diese Kategorie. Wer den Sprung hinein wagt – frisch vom Examen, als umorientierter Profi oder mit einem Schuss Aufbruchslust im Gepäck –, steht allerdings vor einer Mischung aus Hoffnung, Ausdauersport und dem gelegentlichen Stirnrunzeln. Ein bisschen wie die Vojta-Prinzipien selbst: wirkungsstark, aber manchmal sperrig.
Vojta-Therapie bleibt eine Nische im Ozean der Physiotherapie, auch wenn immer mehr Eltern, Ärztinnen und geburtsgeschädigte Kinder sie kennen. Wer sie ausübt, arbeitet nicht am Fließband, sondern oft gegen die Ungeduld der Zeit, gegen Standardrezepte und leider auch mal gegen Kollegen, die „andere Ideen“ von wirksamer Frühförderung verfolgen. Im Kern geht es darum, Bewegungsmuster zurückzuerobern mit Hilfe reflexartiger Steuerung – fein dosiert, dabei technisch anspruchsvoll, mit den Händen und dem Gespür eines Mechanikers für Biomechanik und der Geduld eines Uhrmachers (oder einer Katze, die auf die Maus wartet, wenn man es bildlich will). Der Therapiealltag: viel Liegen auf Matten, genaues Beobachten, feine korrigierende Handgriffe, Gespräch mit den Eltern, Dokumentation, ab und zu ein Aha-Moment – triumphierend, manchmal bitterzart. Das Tempo? Wer Hektik liebt, sucht sich besser ein anderes Spezialgebiet.
Klar, der Einstieg hat seine Hürden: Ein entsprechender physiotherapeutischer oder medizinischer Grundberuf mit staatlicher Anerkennung ist Pflicht. Die eigentliche Lizenz, Vojta anzuwenden, erwirbt man jedoch in Zusatzlehrgängen, die langwieriger sind, als viele denken. Stoff vermitteln meist spezialisierte Institute, dort trifft man dann auf Gleichgesinnte zwischen Traum und knallharter Praxis. Persönlich? Man braucht einen langen Atem, Respekt vor kindlichen Reaktionen, belastbare Hände und einen klaren Kopf. Empathie, Geduld – ja, so Standardantworten, aber ohne diese Grundhaltung kann man sich die Therapie schenken. Ach, und noch was: Je mehr man erlebt, desto stärker merkt man, wie viel Kommunikation zur eigentlichen Kunst gehört – nicht immer ist das der Lieblingsteil der Einsteiger. Aber es gehört dazu, wie der Schraubenschlüssel zum Werkzeugkoffer.
Über Geld spricht man nicht – in der Vojta-Community vielleicht sogar besonders selten. Wer aber im Alltag rechnet, will wissen, womit zu rechnen ist. Die Spanne? Größer als vieles im Berufsalltag. Einstiegsgehälter für angestellte Vojta-Therapeut/innen liegen in aller Regel dort, wo sich auch die klassische Physiotherapie bewegt – abhängig von Bundesland, Tarifbindung und Arbeitgeber variiert das zwischen 2.600 € und etwa 3.200 € brutto im Monat (auch mal darunter, wenn man in kleineren Praxen landet; Großstadt-Mythen helfen allerdings selten). Mit wachsender Erfahrung, guten Zusatzqualifikationen und je nach Träger (Krankenhaus, Reha-Einrichtung, mobile Frühförderung) lassen sich Gehaltsstufen bis knapp 3.800 € erreichen. Private Praxen oder der Sprung in die Selbstständigkeit? Fluch und Segen zugleich, weil das Honorar oft nach Aufwand berechnet wird – und der bürokratische Überbau nicht zu unterschätzen ist. Übrigens: Der tatsächliche Bedarf an Fachkräften setzt den Marktstrukturen zusehends Grenzen – wenn man regional beweglich ist, tickt hier die Uhr deutlich schneller. Wer hingegen im ländlichen Raum aufwächst und dort bleiben will, findet beachtlich viele Anstellungsmöglichkeiten, sollte aber keine Wunder beim Einstiegsgehalt erwarten. In Ballungsräumen ist die Konkurrenz höher, die Facharztpraxen sind besser vernetzt – gelegentlich springt dann ein Bonus oben drauf, oft aber erst nach längerer Betriebszugehörigkeit.
Momentan, so zeigt meine Beobachtung, ist der Bewerbermarkt außergewöhnlich freundlich zu Vojta-Therapeut/innen. Frühförderstellen, Kliniken und selbst spezialisierte Praxen suchen kontinuierlich – ein Puzzleteil im Gesamtbild des sich verschärfenden Fachkräftemangels. Wer seine Ausbildung clever plant, Zusatzqualifikationen etwa in Bobath, Castillo Morales oder Pädiatrie gleich mitdenkt, schafft sich ein Profil, das so schnell nicht weggewischt wird. Digitalisierung? Ja, auch im Therapiealltag angekommen, aber Vojta bleibt haptisch und analog – zum Glück, muss man sagen. Was dennoch auffällt: Die Dokumentation wird digitaler, Eltern erwarten Transparenz, der Gesetzgeber fordert Nachweise, und ab und an schleicht sich auch Teletherapie in die pädiatrische Förderung ein. Wirklich ersetzen kann das die intuitive Arbeit nie – aber die Zeiten, in denen alles mit der Hand geschrieben werden musste, sind vorbei (was, je nach Handschrift, mehr Segen als Fluch ist).
Was viele unterschätzen: Akademisierung macht auch vor den „handgreiflicheren“ medizinischen Berufen kaum Halt. Die Anforderungen steigen, Fortbildungsbereitschaft ist längst keine Kür mehr, sondern Pflicht. Klingt nach Druck? Ein bisschen schon. Aber wer drinbleibt, findet vielseitige Aufstiegswege – von Leitungsposten über Lehrtätigkeit bis zum Mitgestalten ganzer Therapieprogramme. Überraschend, wieviel Innovationsspielraum gerade kleine Teams haben, wenn ihnen die Chefetage mal die Zügel lockert und Zuhören nicht als Schwäche missversteht.
Wenn Einsteiger oder wechselbereite Fachkräfte sich fragen, wie es sich anfühlt, als Vojta-Therapeut/in den Alltag zu meistern, verkaufen viele Stellenanzeigen ein Bild, das an ein Kinderparadies grenzt: lächelnde Babys, harmonische Teams, geregelte Pausen. Realitätscheck: Es gibt Tage, an denen schreien sechs Kinder nacheinander und man fragt sich, ob feine Handgriffe wirklich helfen – oder ob nicht doch ein Wunder seine Finger im Spiel haben muss. Die psychische Belastung? Nicht zu unterschätzen, aber auch ein Motor für Entwicklung. Wer das Team im Rücken hat und weiß, wie man sich kleine Inseln im Alltag schafft – durch Supervision, ein gutes Kollegengespräch oder einfach einen Kaffee im Hinterzimmer – hält länger durch, als mancher Karriereberater prophezeit. Die Vereinbarkeit mit Privatleben? Besser als in vielen medizinischen Berufen, aber die Arbeitszeitmodelle hängen am Tropf der Einrichtung. Teilzeit? In spezialisierten Frühförderzentren zunehmend möglich, in kleinen Praxen ein Glücksspiel. Und ja, wer seinen Feierabend liebt und flexibel bleiben will, muss gelegentlich Zähne zusammenbeißen. Verdient man dafür Millionen? Wohl kaum. Aber das kleine Leuchten in den Kinderaugen (oder der Dank der Eltern, der schon mal ein ganzes Jahr Motivation vorstrecken kann) – davon haben die meisten Großkonzerne wenig Ahnung. Am Ende entscheidet man sich weniger für den Beruf als für eine Haltung: Nicht kommerziell, sondern menschlich, pragmatisch, gelegentlich sogar ein bisschen idealistisch – und zwar ganz bewusst.
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