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Techniker/in - Chemietechnik (Laboratoriumstechnik) Jobs und Stellenangebote
Wer ins Labor will, braucht Entscheidungsfreude und ein gewisses Stehvermögen – oder zumindest die Fähigkeit, im weißen Kittel nicht wie ein Statist aus dem Tatort zu wirken. Ich erinnere mich an meine ersten Wochen als angehender Techniker in der Chemietechnik: pipettieren, wiegen, verwerfen (weil falsch gewogen). Dann wieder von vorn. Das klingt nach Routine, ist es aber selten. In diesem Berufsfeld herrscht ein Tempo zwischen Trägheit und Adrenalinschub, man weiß nie, ob man am nächsten Tag bei einer routinierten Umweltanalyse landet (Großanlage, alles streng nach Vorschrift!) oder ob man plötzlich an einer neuen Prozessoptimierung in der pharmazeutischen Entwicklung rumbastelt. Menschen von außen vermuten manchmal: Das bisschen Laborarbeit, das macht doch die Maschine! Fehlanzeige – der Teufel sitzt in der Methode, nicht im Automaten.
Ganz ehrlich: Wer ein Schema F sucht, wird hier kein Glück finden. Klar, es gibt SOPs (Standardarbeitsanweisungen), und ja, sie haben alle ihre Ordnung. Aber die Praxis sieht oft so aus: Neue Proben, Überraschungsreaktionen, Geräte, die zicken. Man misst, validiert Methoden, kalibriert die Gaschromatografie, diskutiert Tagesergebnisse in der Teambesprechung – manchmal lauter, als es einem lieb ist.
Es sind jene Momente, wenn das Laborheft voller korrigierter Linien und Bemerkungen steht, in denen man lernt: Chemietechnische Laboratoriumstechnik ist viel mehr als "irgendwas mit Chemie". Es ist eine Mischung aus Handarbeit und Kopfstütze, Routine und Detektivarbeit. Kollegiale Abstimmung ist unverzichtbar – und man mag es kaum glauben, aber Humor hilft. Gerade, wenn nach vier Stunden Versuchsdokumentation herauskommt, dass der Fehler ausgerechnet im Ansatz lag. "Trial and error" – das klingt so altmodisch, ist aber für viele morgens um sieben bittere Realität.
Die berühmte Genauigkeit – sie ist Pflicht. Im Labor herrscht kein Pardon für Ungenauigkeit, denn aus einer falsch angesetzten Verdünnung wächst schnell ein Berg an Folgeproblemen. Was viele unterschätzen: Nicht nur Nah- sondern auch Weitblick sind gefragt. Wer nicht versteht, warum eine Messreihe ausgerechnet schiefgeht, sitzt schnell im eigenen Blindflug fest. Analytisches Denken und ein Minimum an schrägem Erfindergeist, das ist die eigentliche Eintrittskarte. Technikaffinität schadet übrigens auch nicht. Wer ein Stativ nicht auseinander- und wieder zusammenbauen kann, wird spätestens bei der Wartung der Messgeräte nervös.
Was mindestens so entscheidend ist wie saubere Technik: Soft Skills. Kommunikation ist King – keine Übertreibung. Fehler verschweigen bringt im Laborumfeld selten Sympathiepunkte, und jeder weiß: Am Ende fliegt sowieso alles auf.
Jetzt zum Punkt, der oft verdrängt wird: Geld. Die Realität? Einsteiger starten branchenabhängig zwischen „angemessen“ und „knapp kalkuliert“ – und das ist leider wörtlich zu nehmen. In der klassischen Chemieindustrie sieht es noch am solidesten aus, besonders in Industriehochburgen (Ruhrgebiet, Rhein-Main, einige Ecken Norddeutschlands). Da kann das Monatsgehalt schon eine Klasse über dem Durchschnitt liegen, _wenn_ der Betrieb entsprechend tarifgebunden ist.
Wer jedoch im kleineren Labor, etwa bei einem mittelständischen Analytikdienstleister oder im kommunalen Umfeld, anheuert, spürt das deutlich in der Lohntüte. Unterschiedliche Regionen, unterschiedliche Zahlen – und dann noch die berüchtigte Lohnlücke zwischen West und Ost, die auch heute noch selten ganz zugekleistert ist. Wer Spezialisierungen etwa im Umweltschutz, der Prozesskontrolle oder gar Biotechnologie mitbringt, hat meist stärkeres Verhandlungspotenzial. Trotzdem gilt: Im internationalen Vergleich ist das Einstiegsgehalt bodenständig, um es freundlich zu formulieren – kein Tesla unterm Jobstart, dafür aber eine gewisse Arbeitsplatzsicherheit, sofern man nicht gerade in einer krisengeschüttelten Branche schippert.
Es gibt diese alte Mär von der Chemiebranche als Hort ewiger Sicherheit. Hand aufs Herz: Die grobe Richtung stimmt, aber selbstverständlich schwankt auch hier die Nachfrage – abhängig von Konjunktur, Innovationszyklen und, ja, der berühmten Nachhaltigkeit. Wer an wechselnden Standorten flexibel ist, hat Vorteile. Regional – aber auch zwischen verschiedenen Industriezweigen. Pharmaindustrie, Umweltlaboratorien, Werkstoffprüfungen, forschungsnah oder eher application-driven – je nach Durchhaltevermögen und Spezialisierung lässt sich einiges manövrieren.
Ein Wort zur Frage, die viele umtreibt: Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Die klassische Schichtarbeit im 24/7-Labor ist keineswegs zugunsten von Gleitzeitmodellen verschwunden, auch wenn homeofficebegeisterte Trendbeobachter das gerne behaupten. Geräte brauchen Wartung; Analysen laufen, wann der Prozess es verlangt, nicht wenn der Kalender es möchte. Trotzdem – gute Teamstrukturen und nachvollziehbare Schichtpläne können die Balance retten. Aber klar, auf die Familienfreundlichkeit eines durchschnittlichen Labors würde ich nicht wetten. Schon gar nicht im ersten Jahr. Wer einen neunmalklugen Dienstplan braucht, ist besser in der Verwaltung aufgehoben.
Natürlich, die Technik dreht am Rad – Digitalisierung ist auch im Labor längst mehr als ein Feigenblatt. Automatisierung ersetzt Handarbeit, aber niemals die Fähigkeit zum kritischen Hinterfragen. Wer in Daten schwimmen kann statt nur zu tauchen, verschafft sich einen Vorsprung. Sogenannte „Labor-Informations-Management-Systeme“ sind kein abgehobenes Buzzword mehr, sondern der schlichte Alltag.
Und dann dieses viel gerühmte Thema Nachhaltigkeit: Grüne Chemie erobert fleißig die Glasregale. Umweltbewusste Prozessführung, Recycling von Lösemitteln, CO2-Bilanzen – klingen nach Theorie, sind aber für Berufseinsteiger real. Wer die Augen offen hält, erkennt darin auch Karrierechancen. Branchen, die noch vor zwölf Jahren als staubig galten, entdecken plötzlich den Innovationsgeist. Ein Umdenken, das neue Übergänge schafft: Biotechnologie, Lebensmittelanalytik, Umweltlaboratorien – lauter Spielwiesen für Leute, denen das klassische Routineprogramm zu öde ist.
Nicht selten sitzen Berufseinsteiger ratlos vor Stellenanzeigen, in denen von „stark belastbarer Teamfähigkeit“, „hoher Eigenverantwortung“ und „guten Englischkenntnissen“ die Rede ist – und fragen sich: Genüge ich dem überhaupt? Mein Tipp: Authentische Initiative zählt mehr als perfekte Sätze. Wer das, was er gelernt hat, benennen – und im Zweifel selbstkritisch begründen kann, hinterlässt Eindruck. Etwas Frustrationstoleranz, Reife im Umgang mit Fehlern und die Bereitschaft, auch mal die unbequemen Fragen zu stellen, sind wichtiger als der glatt gebügelte Lebenslauf.
Ein letzter Gedanke: Manchmal hat sich gerade in diesem Berufsfeld das Umsteigen, die bewusste Neuorientierung, als Lebensklugheit erwiesen. Nicht jeder bleibt in seinem ersten Tätigkeitsfeld. Die Branche verlangt Anpassung und Neugier – und bietet im besten Fall die Freiheit, sich selbst immer wieder neu zu erfinden. Die perfekten Bedingungen? Gibt es nicht. Aber wer in der Chemietechnik-Laboratoriumstechnik landet, hat vielleicht genau das gesucht: Den Mix aus Überschaubarkeit und Experiment, Klarheit und Chaos. Nein, das ist kein Spaziergang. Aber manchmal schon ziemlich nah dran an echter Berufszufriedenheit. Wenn man es zulässt.
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