Medizinisch-Technische Assistenz (MTLA/MTA), Biologisch-Technische Assistenz (BTA), Chemisch-Technische Assistenz (CTA) oder Biologielaborant (m/w/d) für die Klinische Chemie
amedes MVZ MEDLAB Würzburg GmbHWürzburg
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InnoRaBerlin
BIOTRADE GmbHBerlin
Careforce GmbHBaden Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg Vorpommern
RAPS GmbH & Co. KGKulmbach
Semper Bildungswerk gGmbHNürnberg
Midas Pharma GmbHIngelheim Rhein
Technisches Museum Wien mit Österreichischer MediathekWien
Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KGRankweil
Bader GmbH & Co. KGGöppingen
Techniker/in - Biotechnik Jobs und Stellenangebote
Verstehen Sie mich nicht falsch: Wenn Sie gerade mit dem Gedanken spielen, in die Biotechnik einzusteigen – oder vielleicht schon hüfttief in Petrischalen und Proben stehen –, dann möchte ich hier kein rosarotes Versprechen abgeben. Biotechnische Techniker/innen? Das ist weder ein glamouröser Zauberstab-Job noch nervtötende Akkordarbeit an der Pipette. Und doch, irgendwo zwischen Präzisionsarbeit, Forschergeist und Ärger mit den Kalibrierintervallen der Geräte, liegt ein Arbeitsfeld, das nervt, begeistert, herausfordert. Zumindest geht es mir so – und meine Kolleg:innen erzählen Ähnliches. Der eine liebt es, wenn plötzlich irgendwo ein Enzym besser reagiert als vorher. Die andere verzweifelt leise an der IT, weil das neue Labor-Informationssystem wieder spinnt. Alltag, eben.
Was viele von außen unterschätzen: Als Techniker/in in der Biotechnik bewegt man sich andauernd auf unsichtbaren Pfaden zwischen Theorie und praktisch gelebter Wissenschaft. Klar, wer sich für diesen Weg entscheidet, kommt nicht ohne eine solide technische Ausbildung – häufig mit Zusatzqualifikation in Biologie oder Laborverfahren – durch. Es braucht mehr als nur das berühmte „Interesse an Naturwissenschaften“. Da sind die Feinheiten der Prozesstechnik, steriles Arbeiten, Fehlerprotokolle, die berühmten SOPs (Standard Operating Procedures), Rückfragen von Herstellern und die unausgesprochene Angst vor Fehlchargen. Und niemand redet gern darüber, aber: Kommunikative Fähigkeiten werden unterschätzt. Wer im Team nicht klar ist, quillt irgendwann über vor toten Projekten.
So, gleich das große Fass: Was verdient man eigentlich? Ich kenne Techniker/innen, die insgeheim hoffen, die Branche wäre das neue Eldorado; andere rechnen nüchtern, ob der nächste Karriereschritt das Gehalt wirklich spürbar hebt. Realität? Die Spanne ist – je nach Bundesland und Betriebsgröße – überraschend groß. In Großstädten mit viel Pharmaindustrie, sagen wir mal im süddeutschen Raum oder im Rheinland, sind Jahresgehälter im mittleren 40.000 €er-Bereich bis hin zu 55.000 € nicht unrealistisch. Wer allerdings im strukturschwachen Raum für ein Start-up werkelt, muss mit weniger leben – dafür gibt’s manchmal mehr Entscheidungsfreiheit oder schnellere Lernkurven. Und: Mit Berufserfahrung, vielleicht noch einer Weiterbildung zum technischen Fachwirt oder dem Sprung in die Prozessleitung, öffnet sich das Gehaltsband nach oben weiter. Ich persönlich sehe darin keinen Grund zum Zynismus. Aber: Wer Wachstum will, muss sich bewegen – oder hat Glück mit dem richtigen Betrieb zur richtigen Zeit.
Spätestens seitdem „Biotechnologie“ wortwörtlich in aller Munde ist – Leben retten, Energie sparen, nachhaltiger wirtschaften, das große Programm – drängeln sich tatsächlich mehr Bewerber auf bestimmte Stellen als noch vor ein paar Jahren. Wer vor zehn Jahren seinen Abschluss gemacht hat, konnte sich oft noch aussuchen, ob Pharmariese, Lebensmittelunternehmen oder Ingenieurbüro. Jetzt? Der Fachkräftemangel ist da, aber längst nicht überall in gleichem Maße. Manche Regionen – und das ist durchaus frustrierend – bieten händeringend Jobs, andere setzen höhere Maßstäbe und lassen Berufseinsteiger nicht leicht ran. Die Innovationshubs, wie sie manchmal genannt werden, klappern sowieso ihre eigenen Netzwerke ab. Aber immerhin, die Zahl der Stellenausschreibungen mit Bezug zu Biotechnik hat sich spürbar erhöht – mit Schwerpunkten bei Pharma, Diagnostik und vor allem der Prozessautomatisierung.
An alle, die gerade umschulen, frisch aus der Ausbildung kommen oder sogar einen Exotenweg in die Biotechnik wagten: Man kann vieles lernen, aber nicht alles hat man auf Lehrplan. Was hilft wirklich? Technisches Verständnis, logisch. Aber viel wichtiger: Geduld für das kleinste Detail, die Bereitschaft, räumliche oder zeitliche Flexibilität aufzubringen und – das ist kein Witz – ein gewisses dickes Fell. Projektdruck, wechselnde Prioritäten, mal eben helfen, wenn die QC wieder klemmt… All das ist eher Regel als Ausnahme. Und ja, Soft Skills: Wer sich nicht traut, nachzufragen, wenn im Validierungsprotokoll irgendwas schief steht, der bekommt am Tag der Inspektion richtig Ärger. Teamgeist, Eigenverantwortung, Fehlerkultur – klingt abgedroschen, macht aber den Unterschied zwischen reibungslosem Ablauf und kollektiver Überforderung.
Vielleicht fragen Sie sich, wie das alles mit Ihrem Leben da draußen zusammenpasst? Sorry – eine Universalformel gibt’s nicht. Schichtdienst, Bereitschaft, manchmal Homeoffice für Dokuarbeiten – je nach Arbeitgeber verläuft alles anders. Die Digitalisierung schiebt vieles an: Automatisierte Prozesse, Cloud-Labordokumentation, sogar ferngesteuerte Analysesysteme halten Einzug, zumindest in Betrieben mit Geld. Wer fit ist im Umgang mit Software, die gern mal in den spinösen Randbereich programmspezifischen Wahnsinns abdriftet, ist im Vorteil. Und privat? Es bleibt ein Spagat. Gerade, wenn Nachwuchs oder Pflege von Angehörigen dazukommen, kämpfen viele mit Freizeit. Fangen Sie einfach an, Prioritäten zu setzen – niemand kann und muss alles sein.
Was bleibt am Ende? Zu oft wird der Beruf des Technikers, der Technikerin in der Biotechnik auf „Laborhelfer“ reduziert – ein Fehler, den Sie nicht mittragen sollten. Wer sich für dieses Feld entscheidet, arbeitet an Dingen, die – auch wenn sie nach mittlerer Routine klingen – durchaus Gesellschaft prägen. Es ist die Lust am Forschen, das Gespür für Prozesse, das Steckenbleiben an Details und das Wissen, dass im Hintergrund die richtigen Leute anpacken müssen. Und ja, manchmal mit zu wenig Lohn für zu viele Überstunden. Aber mit genug Stolz. Vielleicht eben gerade deswegen.
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