MFA / MTA oder Gesundheits- und Krankenpfleger*in als Study Nurse (m/w/d) für die NAKO-Gesundheitsstudie
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Study-Nurse Jobs und Stellenangebote
Wenn jemand in geselliger Runde das Wort „Study-Nurse“ einwirft, fallen die Reaktionen meist zwischen ratlosem Nicken und irgendeinem vagen Bild von Arztpraxen mit ewigem Papierkram. Selbst unter Pflegekräften und Medizinern gibt es oft keine glasklare Vorstellung: Was machen diese Leute da? Ist das medizinisch? Wissenschaftlich? Organisatorisch? Wahrheit ist: Ein bisschen alles davon – nur meistens mehr, als die meisten ahnen.
Das Bild einer klassisch am Bett stehenden Krankenschwester? Vergessen Sie es. Study-Nurses bewegen sich in einer seltsamen Mischung aus Hightech, Patientenbegegnung und methodischer Penibilität, irgendwo zwischen biologischen Proben und rechtlichen Fallstricken. Jeden Tag ein kleiner Balanceakt zwischen Forschung und Fürsorge. Dass dabei ab und zu das Gefühl auftaucht, eher Strippenzieher oder Troubleshooter als „einfach Krankenschwester“ zu sein, wundert mich jedenfalls nicht.
Der Alltag einer Study-Nurse ist im besten Sinne unvorhersehbar. Auch deshalb zieht der Beruf, so mein Eindruck, besonders Leute an, die Routine nicht als höchsten Wert ansehen. Stattdessen: Flexibilitätschampions, Planer mit Lust auf Impro, Experten im Spagat. Warum? Klinische Studien leben von starren Vorgaben – aber der echte Alltag, das stolpernde Leben, nimmt darauf wenig Rücksicht.
Eine Studie hat einen festen Ablauf, ein Protokoll, jede Blutentnahme, jede Unterschrift muss sitzen. Aber: Da ist der Patient, der trotz Termin nicht erscheint. Oder ein neues, noch undurchsichtiges Digitaltool, das bis gestern niemand kannte – heute aber das Herzstück der Datenerfassung ist. Dann noch der spontane Besuch vom Sponsor, der ein Audit ankündigt: Stresslevel 180. Manchmal auch: der Kollege fällt aus, Daten müssen trotzdem fristgerecht rein. Ehrlich, manche Tage erinnern weniger an strukturiertes Forschen als an einen Zwischenfall im Orga-Zirkus. Wer hier bestehen will, sollte Organisationstalent und eine Prise Humor im Gepäck haben.
Der klassische Weg zur Study-Nurse? Den gibt's in Reinform kaum. Die meisten landen aus der Gesundheits- und Krankenpflege hier, andere kommen aus dem Bereich Medizinische Dokumentation, in jüngster Zeit findet man auch Biologie- oder Pharmaabsolventen. Was zählt, ist weniger das exakte Berufsbild, sondern die Fähigkeit, schnell viel Neues zu lernen. Man schlüpft in viele Rollen: Kommunikationsprofi, Assistent in medizinischer Diagnostik, Datenschutzwächter, Excel-Akrobat. Und – nicht zu vergessen – emotionale Stütze für manchmal besorgte, überforderte oder misstrauische Studienteilnehmer.
Wissen über Arzneimittel und Studienrecht muss sitzen, aber was fast nie in den Stellenanzeigen steht (meiner Meinung nach aber Gold wert ist): Ausdauer bei bürokratischem Kleinklein und Hartnäckigkeit, wenn die Technik mal wieder ihren eigenen Kopf hat. Ich frage mich oft, ob nicht genau diese „weichen Skills“, diese Nische zwischen Pragmatik und Empathie, das eigentliche Fundament der Study-Nurse-Arbeit bilden. Oder ist das zu pathetisch? Vielleicht. Aber es ist eben nicht nur Wissenschaft, sondern auch Menschenführung im Mini-Format.
Jetzt mal Butter bei die Fische: Wie sieht es eigentlich finanziell aus? Wer den Einstieg wagt, landet selten im Hochlohnsektor – zumindest gefühlt. Einstiegssaläre schwanken, je nach Träger, Region und Studienart, irgendwo zwischen 2.700 € und 3.400 € brutto monatlich. Im Westen meist etwas mehr als im Osten, Universitätskliniken liegen im Schnitt vorne, private Zentren und kleinere Forschungspraxen oft darunter.
Mit zunehmender Berufserfahrung, zusätzlicher Verantwortung (Stichwort: Koordination kompletter Studienzentren oder Leitung von Teilbereichen) kann das Gehalt klettern, auf 3.600 € bis 4.500 €, manchmal mehr – aber von „Wissenschaftsgemäßen Luxusgehältern“ bleibt das ganze meist ein Stück entfernt. Übrigens: Wer etwas wagt und ins Ausland geht, etwa in die Schweiz, wird schnell merken, dass dort andere Gehälter Standard sind. Aber dafür auch andere Lebenshaltungskosten und, mal ehrlich, ein anderer Stresslevel.
Läuft das alles unterbezahlt? Das ist Ansichtssache. Fest steht: Im Vergleich zu „reiner Pflege“ klingt es nach Gehaltsplus, im globalen Vergleich mit Studienkoordinatoren aus anderen Ländern aber wie ein Kompromiss. Was viele unterschätzen: Zusatzqualifikationen, Sprachkenntnisse, IT-Affinität – all das sind echte Gehaltshebel, die sich im Vorstellungsgespräch unbedingt hervorheben lassen sollten.
Wer sich fragt, wie stabil die Joblage wirklich ist: Die Nachfrage nach Study-Nurses steigt. Und zwar spürbar. Die Gründe sind vielseitig: Immer komplexere Medikamente, mehr multizentrische Studien, ein wachsendes Feld internationaler Kooperationen. Aber der Wind weht schärfer: Dokumentationspflichten wachsen, Digitalisierung bringt zwar Erleichterung – aber auch die Notwendigkeit, sich ständig auf neue Software, Systeme und regulatorische Vorgaben einzustellen.
Aus heutiger Perspektive sage ich: Wer Lust auf permanentes Lernen und Weiterqualifikation hat, wird sich hier nicht langweilen. Wer dagegen auf ein ruhiges Fahrwasser hofft, wird schnell mit der Stirn runzeln. Interessant: Gerade kleinere Standorte, ländliche Regionen, suchen händeringend nach Fachkräften. Die meisten zieht’s trotzdem in urbane Studienzentren – aus Imagegründen oder wegen des Netzwerks. Da bleibt eine Lücke, ein Arbeitsmarkt mit Potenzial, aber auch Unsicherheiten.
Und, ja, digitale Tools werden immer wichtiger. Man kann meckern über „wieder so ein neues System“, aber: Wer IT-affin ist, steigert seine Chancen enorm. Weiterbildung? Sinnvoll – und oft sogar attraktiver als in anderen Pflegebereichen, weil direkt mit der täglichen Praxis verknüpft.
Klinische Forschung klingt nach klugen Köpfen und wissenschaftlicher Nüchternheit. Die Wirklichkeit? Der Job bringt Taktung, Verantwortung und manchmal einen Berg Überstunden, vor allem in heißen Studienphasen oder bei knappen Deadlines. Aber im Normalfall: halbwegs geregelte Arbeitszeiten, seltene Wochenenddienste und ein Arbeitsumfeld mit echter Schnittstellenfunktion.
Work-Life-Balance? Hängt viel vom Arbeitgeber ab, aber auch von einem selbst – Organisation, Abgrenzung, Durchhaltevermögen. Es gibt die berühmten Kollegen, die immer erreichbar sein wollen. Muss man nicht mitmachen. Mein Rat: Die eigenen Grenzen kennen (und kommunizieren), ohne sich als „Verweigerer“ zu fühlen.
Und apropos Zukunft: Das krisensichere Image der Branche besteht nicht ohne Grund – Arzneimittelforschung verschwindet so schnell nicht. Wer also Lust hat auf Entwicklung, Verantwortung und täglich kleine Herausforderungen, findet hier eine Nische, die mehr ist als reiner „Bürojob in Weiß“. Ist das immer einfach? Sicher nicht. Aber eben auch: Kein Tag wie der andere. Und das ist ja vielleicht genau der Reiz daran.
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