Junior Regulatory Affairs Manager Arzneimittel / Pharmazie (w/m/d)
STADA Arzneimittel AGBad Vilbel
STADA Arzneimittel AGBad Vilbel
OXEA GmbHMonheim Rhein
STADA Arzneimittel AGBad Vilbel
STADA Arzneimittel AGBad Vilbel
STADA Arzneimittel AGBad Vilbel
medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbHWedel, Hamburg
Regulatory-Affairs-Manager/in Jobs und Stellenangebote
Ehrlich gesagt – selten hat ein Beruf so sehr unter der falschen Annahme gelitten, er sei ein „verstaubtes“ Behörden-Vehikel. Regulatory-Affairs-Manager/innen, das ist für viele ein Titel, der nach Langzeitarchiv riecht, nach schier endlosen Checklisten, Paragrafen und EU-Richtlinien. Wer allerdings einmal einen Tag in dieser Rolle verbracht hat, kennt die andere Seite: Hier wird an Schnittstellen gearbeitet, an der sprichwörtlichen Naht zwischen Wissenschaft, Recht, Politik und Wirtschaft. Wer dazwischen springt, muss schnell den richtigen Ton treffen, improvisieren können und – jetzt mal ehrlich – eine ganze Portion Humor mitbringen. Das ist keine graue Theorie, sondern ein Job mit Substanz und Überraschung.
Kommen wir gleich zum Kern. Regulatory-Affairs ist kein festgelegter Schreibtischjob – schon gar nicht in Zeiten von Digitalisierung, sich wandelnden EU-Verordnungen und globalen Lieferketten. Wer hier einsteigt, hängt selten stur über Gesetzestexten. Vielmehr fängt der Tag meist irgendwo zwischen Teamsitzung, Rückfragen aus der Entwicklungsabteilung und, ja, hitzigen Diskussionen mit Behörden an. Das Spektrum? Von Medizinprodukten über Arzneimittel bis zu Kosmetika – praktisch überall dort, wo Produkte regulatorisch zugelassen oder überwacht werden müssen.
Tägliche Aufgaben? Mal „klassisch“: Prüfen von Zulassungsunterlagen, Übersetzen von Behördenfeedback, Koordination von Dossiers, Begleiten von Inspektionen oder die Beratung bei regulatorisch kniffligen Einzelfällen. Mal „eigentlich gar nicht so klassisch“: Digitalprojekte mitlenken, Software-Zertifizierungen vorantreiben oder Nachhaltigkeits-Claims rechtssicher einbauen. Wer denkt, Regulatory ist ein Elfenbeinturm, irrt – wer hier arbeitet, muss dafür sorgen, dass manchmal chaotisch laufende Innovationsprozesse am Ende den regulatorischen Schritt zum Markt schaffen. Das kann elektrisieren, durchaus auch stressen. Und, ganz ehrlich: Die größten Erfolge merkt man erst dann, wenn das Team ein Produkt launcht und alles reibungslos läuft. Dann hat Regulatory alles richtig gemacht – und wird trotzdem meistens vergessen.
Das Nadelöhr: Für klassische Einstiegspositionen erwarten die meisten Unternehmen einen Abschluss aus den Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Medizin (ja, sogar Pharmazie; ein alter Favorit). Aber, und das ist die halbe Wahrheit – Einsteiger mit Quereinstiegsmut aus der Rechtswissenschaft oder dem Wirtschaftsingenieurwesen haben durchaus Chancen, sofern sie die Bereitschaft beweisen, sich in komplexe regulatorische Materie zu verbeißen. Wer sich jemals freiwillig mit verfügungsrelevanten EU-Verordnungen beschäftigt hat, bringt die notwendige Selbstdisziplin schon mal mit.
Mindestens so wichtig wie Fachwissen? Kommunikationsstärke und Nerven wie Drahtseile. Warum? Weil man als Regulatory-Affairs-Manager/in nicht nur Rechtstexte und Produktdaten beherrschen muss – man muss sich auch jeden Tag in fremde Denkweisen einfühlen, argumentieren, mitunter Streit schlichten. Der Job ist ein kommunikatives Minenfeld: Einerseits technische Finessen korrekt an Kontrollbehörden und interne Teams vermitteln, andererseits Konflikte lösen oder Kompromisse finden – das alles idealerweise wortgewandt und belastbar. Wer dazu noch einen kühlen Kopf bewahrt, wenn aus vier Richtungen Druck kommt, hat eine gute Basis.
Manchmal hört man es in Bewerberforen murmeln: „Regulatory ist ein Sackgassenjob.“ Man sieht’s auch hin und wieder geschrieben – leider ein Trugschluss. Wer im Regulatory-Affairs-Bereich anfängt, startet selten mit der großen Vision, eines Tages in der Geschäftsleitung zu sitzen. Und doch: Die Durchlässigkeit ist da, die Perspektiven stabil. Nach ein paar Jahren im nationalen Bereich kann der Schritt in internationale Teams, in die Leitung von Zulassungsprojekten oder das Organisieren von globalen Produkteinführungen ein echter Gamechanger sein. Weiterbildung? Keine Pflicht, aber ein Türöffner – mit Kursen zu Medical Device Regulation, Pharmarecht, Digital Health, Datenschutz oder Projektmanagement kann man seiner Karriere durchaus eine persönliche Note geben. Und: Regulatory-Affairs-Spezialisten mit Erfahrung in Digitalisierung oder Nachhaltigkeit sind gefragter denn je.
Sicher, nicht jede Firma fördert gleich exotische Spezialisierungen. Aber allein das Feld an regulatorischen Themen wächst: Cybersecurity von Medizinprodukten, digitale Gesundheitsanwendungen, Nachhaltigkeitsreporting. Wer sich hier aufstellt, schafft sich einen USP, der auch auf dem sich wandelnden Arbeitsmarkt Bestand hat. Diesen Spielraum sollte man früh im Blick haben – und nicht immer nur auf das naheliegende Weiterbildungsseminar schielen.
Früher galten Regulatory-Affairs-Manager/innen als Nischenmanager mit Spezialgebiet. Heute nicht mehr. Der Arbeitsmarkt? Ungewöhnlich robust. Unternehmen suchen Nachfolger für Rentengenerationen; zugleich rollt eine Innovationswelle im Life-Science-Sektor, bei digitalisierten Medizinprodukten und im Bereich Bioökonomie. Für Berufseinsteiger/innen bedeutet das: Wer das notwendige Rüstzeug mitbringt, braucht selten lange nach der ersten Anstellung zu suchen. Im Gegenteil: In bestimmten Regionen (Ballungsräume rund um Pharma, Medtech, Biotech) sind die Hände ringend gesucht. Aber – und das sollte niemand unterschätzen – wer sich auf's Abenteuer Regulierung einlässt, tut gut daran, regionale Besonderheiten und Branchentrends ernst zu nehmen. Der Markt ist dynamisch, aber auch fordernd; Unternehmen erwarten ständige Lernbereitschaft und Anpassungsvermögen.
Ein warnender Hinweis: Die altbekannte Mär vom sicheren „Beamtenjob“ ist längst passé. Unternehmen werden flexibler und schauen tendenziell auf Aktualität, nicht nur auf Beständigkeit. Veränderungen in der Gesetzgebung, Digital Health-Initiativen oder die grüne Welle von ESG-Berichterstattung – Regulatory bewegt sich laufend weiter, und nur wer am Ball bleibt, wird als Marktteilnehmer nicht ins Abseits geschoben. Kurz: Ein Berufsfeld für Sicherheitsliebhaber mit Hang zur Bewegung.
Reden wir kurz über die Metaebene. Regulatory-Affairs war lange Zeit kein leuchtendes Beispiel für Diversität oder Modernität. Heute wandelt sich das spürbar – und zwar nicht nur in den Hochglanzbroschüren. Mehr Frauen im Beruf, offene Standards für Quereinsteiger/innen, langsam mehr internationale Mobilität. Auch die große Digitalisierungsoffensive hat Wirkung gezeigt: Wer sich geschickt mit Datenmanagement, digitalen Zulassungsprozessen und Software-as-a-Service-Produkten auskennt, ist schwer gefragt. Künstliche Intelligenz übernimmt Routinevorgänge, so dass der Fokus mehr auf Beratung, Projektsteuerung und vorausschauende Compliance rutscht.
Und Nachhaltigkeit? Längst kein Nischenthema mehr. Viele Unternehmen suchen explizit Regulatory-Fachkräfte, die Umwelt- und Sozialstandards auch regulatorisch interpretieren können. Das ist neu und eröffnet andere Karrierewege – parallel zum klassischen Fachkarrierenpfad. Fazit an dieser Stelle: Wer sich nicht nur als Behüter von Paragrafen, sondern als Treiber von Verantwortung versteht, wird heute weit mehr wahrgenommen als früher.
Bleibt noch die Gretchenfrage: Worauf achten Arbeitgeber beim Bewerbungsprozess? Überraschend wenig auf steife Formalität, vielmehr auf praktische Beispiele. Wer schon mal ein chaotisches Projekt souverän moderiert oder den Überblick behalten hat, während alle anderen im Panic-Modus waren – das sind Geschichten, die zählen. Authentische Motivation, gesunder Pragmatismus, keine „Buzzword-Schleudern“. Wer im Gespräch ehrlich mit Wissenslücken umgeht, aber beweisen kann, wie er/sie sich in neue Themen eingearbeitet hat, bleibt besser in Erinnerung als Theoretiker, die sich hinter Worthülsen verschanzen. Kurze Randnotiz: Englisch ist Pflicht. Und zwar wirklich – nicht nur für den Lebenslauf, sondern für den Büroalltag mit Kunden, Behörden, Lieferanten.
Regulatory ist kein Elfenbeinpalast. Aber für Berufseinsteiger/innen, die Vielfalt mögen, Komplexität nicht scheuen und Verantwortung übernehmen wollen, durchaus ein Ort, an dem Loyalität irgendwann auf Anerkennung trifft. An guten Tagen jedenfalls.
Das könnte Sie auch interessieren