BTA/ Biologielaborant im Bereich Qualitätskontrolle (w/m/d)
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Präparationstechnische/r Assistent/in Jobs und Stellenangebote
Wer damit liebäugelt, „etwas mit Wissenschaft“ zu machen, landet selten direkt bei den Präparationstechnischen Assistenten. Kunstvoll eingebettete Gewebeschnitte? Präparate, die mehr erzählen als dicke Lehrbücher? Für viele Berufseinsteiger und neugierige Fachkräfte ist das erstmal eine graue Zone, irgendwo im Schatten der großen Namen: Labor, Pathologie, Museum. Aber: Gerade im Hintergrund passiert oft das, was öffentliche Aufmerksamkeit verdient hätte. Ich selbst wollte ursprünglich nach der Schule „irgendwas mit Biologie“, bin aber dann – mehr aus Neugier als Plan – in dieses Berufsbild hineingeraten. Zeit, mal ganz ehrlich hinzuschauen: Was kann, wer es macht? Was muss man wissen, um nicht an der Praxis zu scheitern? Und, Hand aufs Herz, lohnt sich das finanziell überhaupt?
Wer erwartet, dass Präparationstechnische Assistenten Tag für Tag nur kleine Schnitte setzen und Reagenzgläser schwenken, irrt. Der Beruf zwingt einen, fast schon multiplural zu denken: Einmal kümmert man sich um Operationspräparate in einer Pathologie, dann konserviert man Tierskelette fürs Naturkundemuseum. Die Bandbreite? Größer, als man zunächst glaubt – und kein Tag, der wirklich langweilig wird.
Kernaufgaben? Klar, Gewebeproben aufbereiten. Eingießen, schneiden, färben, mikroskopieren. Aber dann: Ordnung schaffen, Archivieren, Protokolle führen, Laborgeräte pflegen, Sicherheitsvorschriften im Blick behalten. Im Museumskontext kommt handwerkliches Geschick dazu: Knochen reinigen, montieren, konservieren. Und manchmal schlicht improvisieren. Nicht selten sitzt man da vor einem Stück Gewebe und überlegt: Wie kriegt man das jetzt möglichst anschaulich hin? Ein bisschen Tüftler, ein bisschen Künstler – das schadet hier nicht.
Das Klischee vom nüchternen Techniker ist Quatsch. Klar, Sorgfalt ist eine Grundvoraussetzung. Aber das ist erst der Anfang. Mir hat am Anfang niemand gesagt, wie entscheidend es ist, die Balance zwischen Exaktheit und Pragmatismus zu finden. Präparation verlangt Geduld, das berühmte „ruhige Händchen“ – und eine Abneigung gegen Abkürzungen, wenn es um Qualität geht. Zugleich braucht es Pragmatismus. Weiß man nach zwei Wochen schon, was man tun muss, wenn sich ein Präparat partout nicht färben lässt? Wohl kaum. Hier hilft Erfahrung, aber auch Flexibilität.
Ein unterschätzter Punkt: Kommunikation. Präparation heißt nicht, mit geschlossenen Türen zu arbeiten. Zusammenarbeit mit Ärzten, Forschern, manchmal Lehrern oder gar Schülergruppen ist Teil des Jobs. Wer sauber dokumentiert, klar erklärt – der bleibt nicht lange nur „Assistent“. Ich habe schnell gelernt: Je mehr man die eigenen Arbeitsschritte und deren Bedeutung begreift, desto mehr Wertschätzung erfährt man im Team.
Tacheles. Viele, die sich für den Beruf interessieren, stellen sich irgendwann die Frage: Wie steht’s mit dem Verdienst? Die Ernüchterung kommt oft schnell. Fakt ist: Das Gehalt schwankt – manchmal mehr als einem lieb ist. In öffentlichen Einrichtungen liegt das Einstiegsgehalt häufig im Tarifbereich zwischen 2.400 € und 2.900 € brutto im Monat. Mit steigender Berufserfahrung kann es mehr werden, aber Luft nach oben gibt’s nicht in Hülle und Fülle. Anders sieht’s teils in der Industrie aus: Diagnostikunternehmen oder private Laborbetriebe zahlen bis zu 3.200 €, gelegentlich darüber. Entscheidender als die Branche ist aber die Region. Ländliche Gegenden, Ostdeutschland – hier kann es weniger sein. Metropolregionen und Ballungszentren? Eher die Chance auf übertarifliche Zulagen, aber mit entsprechendem Lebenshaltungskostenaufschlag.
Mal ehrlich: Für die Verantwortung – zum Beispiel im medizinischen Bereich, wo Fehler fatale Folgen haben – wirkt das manchmal dürftig. Was viele unterschätzen: Die Bezahlung in Museen oder (kleineren) Universitätsinstituten fällt nicht selten noch niedriger aus. Dafür gibt’s aber gelegentlich mehr gestalterische Freiheit, was wiederum mit Geld allein schwer aufzuwiegen ist. Ich frage mich bis heute: Ist das fair? Vielleicht kommt es auf den Blickwinkel an.
Der berühmte „sichere Job im Labor“ – das war mal ein geflügeltes Wort. Heute sieht die Lage differenzierter aus. Einerseits wächst durch die alternde Bevölkerung die Nachfrage im medizinischen Sektor: Pathologien, Forensik, Diagnostiklabore sind oft permanent auf der Suche nach Personal, weil die Babyboomer langsam in Rente gehen. Der Nachwuchs, der wirklich Lust auf Präparation hat, kommt aber nicht in Scharen nach. Die Konkurrenz? Geringer geworden, klar, aber das macht die Aufgaben nicht unbedingt leichter.
Ein anderer Trend: Technologisierung. Automatisierte Färbegeräte, digitale Pathologie, KI-basierte Auswertung – vieles, was bisher Handarbeit war, wird zum Teil automatisiert oder zumindest digital flankiert. Wer sich weiterbildet (z. B. in Bildauswertung oder moderner Laborautomation), kann die eigene Position stärken – und bessere Gehälter aushandeln. Es gibt Institute mit Fortbildungsbudgets, die Workshops oder Zusatzqualifikationen fördern. Aber: Man muss sich diese Chancen gezielt suchen – und nicht erwarten, dass sie einem auf dem Silbertablett serviert werden.
Worüber selten gesprochen wird: Museen und Verlage digitalisieren ihre Sammlungen. Wer also Digital Know-how mitbringt, ist auch hier im Vorteil – etwa wenn es um die dreidimensionale Erfassung oder Aufbereitung seltener Präparate für Online-Plattformen geht. Klassisches Handwerk ist wichtig, ja, aber wer offen bleibt gegenüber neuen Techniken, bleibt im Rennen.
Der Berufseinstieg hat es gern rau. Viele Institute erwarten Eigeninitiative – und ein gewisses Maß an „Hands-on“-Mentalität. Der klassische Weg führt meist über eine schulische Ausbildung an einer Fachschule für Präparationstechnik oder über eine Labor-Assistenz mit Weiterbildungen. Ohne konkreten Nachweis handwerklicher Fähigkeiten und laborpraktischer Erfahrung wird es schwer. Praktika helfen manchmal mehr als jede Zeugnisnote. Ein Tipp, den kaum jemand offen kommuniziert: Manche Arbeitgeber setzen fachliche Eigenheiten voraus, die erst im Job klar werden. Wer sich also für ein Pathologie-Labor bewirbt, sollte nicht nur vor Formalin keine Angst haben, sondern auch mit emotional belastenden Situationen rechnen. Präparation in der Zoologie? Da braucht’s ein dickes Fell und einen feinen Sinn für Details.
Der Wechsel zwischen musealem und medizinischem Umfeld? Möglich, ja – aber mit Hürden. Die Anforderungen unterscheiden sich. Kommunikation, Bereitschaft zur Weiterbildung und das sprichwörtliche Durchhaltevermögen sind in jedem Fall Trumpf. Und – vielleicht mein wichtigster Rat – Scheu vor „Nischenthemen“ ist fehl am Platz: Wer bereit ist, auch scheinbar abseitige Aufgaben motiviert anzugehen, entdeckt manchmal spannende Spezialisierungen, die langfristig echte Karrierechancen bieten.
Es klingt fast ironisch, aber trotz der manchmal deprimierenden Lohnzettel genießt man als Präparationstechnische/r Assistent/in nicht selten Privilegien, von denen andere träumen: relativ feste Arbeitszeiten, selten Schichtdienste, planbare Urlaube. Stress? Ja, gerade bei zeitkritischen Laboraufträgen oder im Kuratorium vor Ausstellungen. Aber nach Feierabend bleibt der Arbeitskittel meist im Labor. Kein „großes Kino“ – aber für viele ein echtes Plus.
Der größere Knackpunkt? Die Motivationsfrage. Wer in diesem Beruf auf Dauer bleiben will, braucht mehr als den Wunsch, „irgendwas Medizinisches“ oder mit „Knochen & Präparaten“ zu machen. Ein Interesse an wissenschaftlicher Neugier, ein bisschen Tüftlerblut, Freude am Erklären. Die Sinnfrage? Eigentlich stellt sie sich jeden Tag neu – ob es nun das gelungene Präparat ist oder das letzte, unscheinbare Fragment, das später für einen Forschungserfolg sorgt. Auch wenn’s abgedroschen klingt: Das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein, ist hier vielleicht die entscheidende Währung.
Fazit? Wer den Sprung wagt, macht keine Moderscheinung mit – sondern taucht ein in einen Beruf, der echten Mehrwert bringt. Nicht immer perfekt bezahlt, manchmal sperrig, aber fast nie langweilig. Und das ist, Hand aufs Herz, in der heutigen Arbeitswelt schon mehr, als man vielerorts erwarten kann.
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