Pharmareferent DiabetesCare (m/w/d)
Berlin-Chemie AGBad Mergentheim, Stuttgart, Freiburg Breisgau, Dortmund, Detmold, Kassel, Köln, Aachen
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Marvecs GmbHSiegen
Pharmareferent/in Jobs und Stellenangebote
Es gibt Berufsbilder, bei denen das Klischee schneller mitdenkt als man selbst. Pharmareferent/in – klingt nach schnurgeraden Beraterwegen, Meetings am Ärztetresen, Bonusmodell im Nacken. Ein bisschen Vertriebsprofi, ein bisschen Medizinvermittler, irgendwie immer unterwegs und nie ganz zuhause im System. Aber was steckt wirklich dahinter? Lohnt sich der Einstieg – oder ist das Berufsbild nur eine Sackgasse mit glänzender Fassade? Genau darüber stolpere ich, wenn ich an Berufseinsteiger:innen, Umsteiger und alle denke, die sich, vielleicht nach Stationen in Apotheke, MTA-Labor oder gar dem Vertrieb digitaler Produkte, genau das fragen.
Der Alltag einer Pharmareferentin – oder eines Pharmareferenten, nicht zu vergessen – ist selten so eintönig, wie manche glauben. Gespräch mit der Praxisassistentin um 7:15, Lunch-Snack im Auto, dann wieder zwei Stunden Fakten und Fachfragen, bevor scheinbar nebensächlich das Beratungshandbuch zugeklappt wird. Vertrieb? Klar. Aber Vertrieb mit Kopf und mit Herz, denn die Grenzen zwischen Information, Beratung und echten Beziehungen zu Ärztinnen, Apothekern oder Klinikleitern sind fließend wie ein von der Pharmaindustrie gesponserter Kaffee in einer Allgemeinarztpraxis.
Was am Anfang oft unterschätzt wird: Es geht nicht darum, lauter „Wirkstoffbomben“ zu verteilen oder den neuesten Blockbuster krampfhaft an die Frau oder den Mann zu bringen. Nein, im Zentrum steht Aufklärung: Neue Studien vorstellen, kritische Einwände ernsthaft diskutieren, Rückmeldungen aufnehmen, manchmal auch Gegenwind ertragen. Es hilft, den eigenen Stolz an der Garderobe abzugeben – denn Fachpublikum merkt schnell, wer nur Blätter auswendig gelernt hat („Haben Sie das Präparat selbst mal probiert?“). Die Aufgabe mischt empathische Vielseitigkeit mit der Fähigkeit, zwischen medizinischer Tiefe und verständlicher Erläuterung zu jonglieren. Wer sich nur als wandelndes Produktblatt sieht, hat spätestens nach dem dritten Besuch im MVZ verloren.
Ja, ganz ohne fachlichen Background geht’s natürlich nicht. Im Idealfall hat man ein naturwissenschaftliches Studium, manche kommen auch über den Quereinstieg – zum Beispiel aus dem Labor, als PTA oder ZFA mit anschließender Weiterbildung. Pharmazeutisches Fachwissen, Präsentationsgeschick, Kommunikationsstärke – klassische Schlagworte. Aber so linear wie in vielen Broschüren liest sich die Realität selten. Persönlich fand ich: Wer mit einer Prise Humor, einer Portion Schlagfertigkeit und einer echten Portion Menschenkenntnis loszieht, punktet oft stärker als der klinisch reinste Lebenslauf.
Übrigens: Die Digitalisierung hat auch in der Pharmabranche Schneisen hinterlassen. Gut, manchmal wirkt die Software eher wie ein Relikt aus der Zeit der eckigen Smartphones, die Anforderungen wachsen aber rasant. Teams-Meetings, eDetailing, CRM-Systeme – praktisch kein Tag ohne digitale Schnittstellen. Wer da Lust hat, am Ball zu bleiben und zugleich zwischen Praxisstühlen und Produktflyern zu vermitteln, merkt schnell: Die eigentliche „Waffe“ ist das Zusammenspiel aus Neugier, Lernbereitschaft und Resilienz. Die Zeiten der bloßen Klinkenputzerei sind praktisch vorbei – auch, wenn das Bild nie ganz auszusterben scheint.
Jetzt kommt der Teil, der eigentlich niemanden kaltlässt: das Gehalt. Viel wird versprochen, manches verflüssigt sich nach Probezeit und Zielvereinbarung wie Tau im Hochsommer. Einsteigerinnen in Großstädten hören gern von oberen Einstiegsgehältern – gern mal 50.000 € brutto, vielleicht etwas mehr, sobald Provisionen und Boni greifen. Ländlich wird’s oft knapper: Da kriegt man Jahresgehälter um die 40.000 €, vielleicht noch mit Spesen aufgepeppt. Und dann sind da noch die Unterschiede je nach Arbeitgeber – forschendes Pharmaunternehmen oder klassischer Generikahersteller, inhabergeführt oder börsennotiert. Wollen wir ehrlich sein: Die Bandbreite ist immens, der mitunter versprochene Dienstwagen aber kein Ersatz für ein anständiges Fixgehalt.
Viele scheuen den Sprung ins Vertriebsfeuer, weil das variable Einkommen abschreckt. Ich persönlich meine: Wer eine klare Position vertritt, ehrlich auftritt und bereit ist, an Rückschlägen zu wachsen, der kriegt nicht nur Geld, sondern lernt auch Wertschätzung auf einer anderen Ebene kennen – falls er oder sie sich für Teamzusammenhalt statt Ellbogen entscheidet. Was jedoch oft untergeht: Gutes Verhandeln (auch beim Einstieg!) hebt die Laune für Jahre. Hätte ich selbst früher wissen wollen.
Jahrelang hieß es: Pharmareferenten – aussterbende Spezies. Wer sich die Mühe macht, hinter die Schlagzeilen zu blicken, findet überraschend vielfältige Möglichkeiten: Gerade Nachwuchs wird händeringend gesucht, besonders außerhalb der Ballungszentren. Das demografische Feld der Ärzteschaft schiebt nach – die Nachfrage nach Beratung verändert sich, aber sie verschwindet nicht. Sicher, das klassische Klinkenputzen ist im Schwinden, doch Beratungsbedarf gibt es nach wie vor. Wer flexibel bleibt, neue Vertriebsformate (Online-Consults, hybride Modelle!) schlau aufgreift und sich weiterbildet – etwa in Digitalisierung, DiGA oder sogar Pharmakovigilanz – landet oft in Positionen, die man im Einsteigerhandbuch noch gar nicht findet.
Übrigens: Die Wechselbereitschaft aus angrenzenden Berufen (Apotheken, Verkauf, sogar Pflege) gewinnt an Fahrt. Warum? Weil die Branche – trotz aller Klischees – Jobs mit Entwicklungsspielraum bietet, wenn man den angestaubten Imagefilm mal ignoriert.
Ein Aspekt, den immer mehr „Neuankömmlinge“ unterschätzen: der Spagat zwischen Erreichbarkeit und Eigenzeit. Klar, die Tage sind häufig fremdbestimmt nach Arztpraxiskalender und Außendienstterminen, Homeoffice klingt oft besser als es dann umgesetzt wird. Trotzdem: Wer flexibel plant, sich Freiräume erkämpft und nicht vor der Stoppuhr kapituliert, der findet eine Nische für sich – trotz aller Reisetage. Daneben wächst die Bedeutung von Themen wie Nachhaltigkeit oder Diversity, die auch in Gesprächen mit Ärzten und Kolleginnen an Bedeutung gewinnen. Es tut sich was, ganz leise, aber spürbar.
Mein Fazit nach etlichen Begegnungen zwischen Gummibärchentüte und Kongressstand: Pharmareferent/in bleibt ein Beruf voller Spannung, Abschweifungen und Überraschungen. Wer Lust hat, sich gleichzeitig zu erden und weiterzuentwickeln, für die Unwägbarkeiten (und Unsicherheiten!) offen bleibt und nicht gleich ausflippt, wenn mal eine Woche das Handy zum Glühen gebracht wird, der könnte an diesem Job länger Freude haben, als es der erste argwöhnische Blick ahnen lässt. Oder vielleicht ist es ja doch ganz anders?
Jedenfalls ein Berufsbild, das mehr Fragen offenlässt, als es beantwortet – und das ist vielleicht das Beste daran.
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