MTA, MFA, GuK oder PPF (m/w/d) im Katheterlabor
Schlosspark-Klinik GmbHBerlin
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SYNLAB Labor im Sana Klinikum SommerfeldTemplin, Sommerfeld
Klinikum Landkreis ErdingErding
Herz-Jesu-Krankenhaus Hiltrup GmbHMünster
APOSAN GmbHKöln
Medlabwahl GmbH & Co. KGBrilon
Eurofins BioTesting Services Nord GmbHHamburg
Sensalight Technologies GmbHWürzburg
LADR Der Laborverbund Dr. Kramer & KollegenGüstrow
Medicum Bad Aibling MVZ GmbHAugsburg
Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in Jobs und Stellenangebote
Wer als Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in (abgekürzt: MTLA oder neuerdings auch MTL) anfängt, weiß oft gar nicht, worauf sie oder er sich da einlässt. Die klassische Vorstellung? Weißer Kittel, Reagenzglas in der Hand, steriles Arbeitsumfeld. Stimmt. Aber sie greift zu kurz. Denn was in Stellenausschreibungen noch sachlich und geordnet klingt, fühlt sich in der Praxis manchmal an wie ein Mix aus Hightech-Chaos, konzentrierter Präzisionsarbeit und – ja, das muss gesagt werden – unsichtbarer Verantwortung. Man unterschätzt leicht, wie viel im Krankenhausbetrieb eigentlich an den Analysenergebnissen hängt – und damit an den Menschen hinter den Kulissen. Genau dort, zwischen Mikroskopen und Großgeräten, wird das Unsichtbare sichtbar. Klingt pathetisch? Vielleicht. Ist aber manchmal ernüchternd konkret: Da steht man wieder vor der Zentrifuge und fragt sich, warum keiner die Probenetiketten vernünftig schreibt.
Ich habe mich oft gefragt, wie viele Berufseinsteigende wirklich vorbereitet sind auf das, was die nächsten Jahre auf sie zukommt. Die Ausbildung selbst ist kein Zuckerschlecken: Viel Biochemie, Physik, Laborpraktika, immer wieder Experimente mit Ergebnissen, die so gar nicht ins Lehrbuch passen. Und wenn man dann endlich einsteigt – ob im Krankenhaus, bei einem niedergelassenen Labor, im öffentlichen Gesundheitsdienst oder in der Forschung – merkt man schnell: Kein Tag gleich dem anderen.
Die Arbeit? Zwischen automatisierten Analysesystemen, pipettieren mit ruhiger Hand, kritischem Blick für Details und dem berühmten Multitasking. Mal hält man das Telefon am Ohr, während das Plasmagerät Geräusche macht, die an einen Halbtagsroboter erinnern. Dann wieder ist eine Pandemie und alles steht Kopf: Überstunden, Testvolumina, die spätestens beim dritten Kaffee ein merkwürdiges Eigenleben entwickeln. Aber auch fernab solcher Ausnahmesituationen bleibt es eine Herausforderung: Ständig neue Testmethoden, schwankende Anforderungen, der Innovationsdruck nicht nur beim Equipment, sondern auch im Kopf.
Man muss es aussprechen: Die Gehälter im MTL-Bereich sind, sagen wir mal, ein ständiger Brennpunkt für Diskussionen. Gerade Berufseinsteiger:innen reiben sich oft die Augen, wenn das erste Gehaltsangebot eintrudelt – lange Ausbildung, große Verantwortung und dann… Na ja. Im öffentlichen Dienst sind die Tabellen klar, Tarifvertrag ist Tarifvertrag. Doch: Regionen, Träger und sogar die Besitzverhältnisse der Labore machen mitunter den Unterschied zwischen einem soliden Lebensunterhalt und „reicht gerade so“. Großstädte wie Hamburg, München, Berlin zahlen meist besser oder locken wenigstens mit Zuschlägen, dafür sind Lebenshaltungskosten aber eben auch ein eigenes Kapitel. Im privatwirtschaftlichen Sektor kann es nach unten wie nach oben ausschlagen – und wehe, man landet bei einem Labor mit notorisch klammer Geschäftsführung. Aber der finanzielle Aspekt bleibt eben eine dieser Realitäten, vor der niemand die Augen verschließen sollte. Wer sagt, Geld spiele keine Rolle, war noch nie Ende des Monats bei Rewe an der Kasse.
Ständig liest man vom Fachkräftemangel. Stimmt das eigentlich? Ja – aber, wie so oft, kommt es drauf an. In dicht besiedelten Regionen mit großen Kliniken oder Forschungsinstituten sieht die Lage meist solide aus, der Wechsel gelingt relativ problemlos und auch Aufstiegschancen existieren. In strukturschwächeren Landkreisen dagegen kann das Angebot schon mal dünner werden – oder man ist plötzlich Allrounder für alles und irgendwas. Bewerbungsverfahren laufen dann wiederum selten wie am Reißbrett. Viele Labore suchen zwar Leute, nehmen aber Prozesse ernst – sprich: Praktika, Probearbeiten, persönliches Kennenlernen. Das ist für Berufseinsteiger:innen mit wenig Netzwerk manchmal der wackelige Teil, weil Fachwissen zwar messbar, aber Vertrauen schwerer planbar ist. Der Silberstreif: Wer flexibel ist und Umzüge nicht scheut, findet Möglichkeiten, vor allem wenn zusätzliche Qualifikationen wie z. B. Molekularbiologie oder spezielle Labor-IT-Kenntnisse im Gepäck sind.
Manchmal kommt sie einem vor wie die ewige Litanei: Digitalisierung. Automatisierung. Neue Analysesysteme, smarte Software, KI. Und doch ist das kein reiner Hype. Die Rolle der Laborassistent:innen hat sich durch den technischen Wandel tiefgreifend verändert – oder besser: Sie verändert sich immer noch, manchmal im galoppierenden Tempo. Automatische Auswertung, Schnittstellenmanagement, elektronische Dokumentation, aber auch die Fähigkeit, gegen den Strom zu schwimmen, wo das Ergebnis plötzlich nicht plausibel erscheint. Man wird zum Mittler zwischen Maschine und Mensch, Datenflut und klinischer Realität. Neben dem handwerklichen Geschick wächst die Notwendigkeit, mit neuen Tools und Methoden umgehen zu können – manchmal schneller, als einem lieb ist. Was viele unterschätzen: Kommunikation bleibt der Schlüssel. Wer mit Ärzt:innen, Pflege, Technik und Patientendaten jonglieren kann, hat mehr als nur sein Labor im Griff – sondern wahrt oft die Qualität im gesamten Behandlungspfad.
Bleibt die Frage: Warum macht man das eigentlich? Für manche ist es die Wissenschaft, für andere das Gefühl, gebraucht zu werden. In der Pandemie sind viele ins Licht gerückt, die sonst im Untergrund werkeln. Viel Applaus, wenig Lohn. Die Wünsche nach mehr Anerkennung, besseren Arbeitsbedingungen, flexibleren Arbeitszeiten und vor allem einer fairen Bezahlung sind nicht neu – ob sie Gehör finden, wird sich zeigen. Wer mitdenkt, querdenkt, und bereit ist, nicht nur Testreihen, sondern auch Karrierepfade zu analysieren, entdeckt durchaus: Da steckt mehr drin als Automatisierung und Tarifbuchstaben. Die Branche bleibt spannend, eine Prise Gelassenheit hilft – und die Fähigkeit, einen schlechten Tag auch mal mit einer Prise schwarzem Humor wegzupipettieren.
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