Laborant / Technische Assistenz (m/w/d) für Lebensmittel-Labor
Eurofins NDSC Food Testing Germany GmbHHamburg
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Carl Kühne KG ( GmbH & Co.)Sennfeld
Queisser Pharma GmbH & Co. KGFlensburg
Queisser Pharma GmbH & Co. KGHandewitt
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Medipolis UnternehmensgruppeWeinheim
Medipolis UnternehmensgruppeJena
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Lebensmitteltechnische/r Assistent/in Jobs und Stellenangebote
Wenn man Freunde fragt, was ein „Lebensmitteltechnischer Assistent“ eigentlich macht, reicht das Spektrum der Reaktionen von angestrengtem Stirnrunzeln bis zum enthusiastischen „Irgendwas mit Chemie im Joghurt, oder?“. Ehrlich: Hätte ich es nicht selbst gelernt, wäre ich wohl auch nicht viel schlauer. Dabei steckt hinter dem Berufsbild erstaunlich viel Substanz – und, ja, tatsächlich die ein oder andere Flasche Joghurtkultur. Aber eben auch Analytik, Dokumentation, mikroskopische Geduld und das, was ich persönlich am schrägsten finde: der tägliche Tanz zwischen Labor und Produktionshalle.
Nicht vergessen: Hier landet man selten auf großen Karrieremessen. Trotzdem, der Bedarf ist da. Wer einen Einstieg sucht oder sich beruflich neu orientieren will, findet im Bereich Lebensmitteltechnische Assistenz ein erstaunlich vielschichtiges Feld. Weit weg vom reinen „Handlangerdasein“, aber doch noch nicht im wissenschaftlichen Olymp. Irgendwo zwischendrin – das macht es vielleicht sogar sympathisch.
Die Aufgaben sind, wie sagt man, vielfältig. Morgens im weißen Kittel im Labor: Proben nehmen, Messgeräte kalibrieren. Waschen, wiegen, protokollieren, pipettieren – und zwar immer mit dem Blick für’s Detail. Es nervt, wenn man zehnmal denselben Parameter messen muss. Doch irgendwann kommt es auf jedes Milligramm an. Dann wieder der Sprung in die Werkshalle: direkte Qualitätskontrolle in der laufenden Produktion. Schnell sein, aber nicht schlampen. Denn was als kleiner Fehler durchrutscht, kann in den Regalen ziemlich teuer werden – Rückrufaktionen inklusive. Und sagen wir’s ehrlich: Der Duft von Suppenpulver oder fermentiertem Käse, der bleibt auch nach Feierabend manchmal in der Nase.
Manchmal frage ich mich, ob Außenstehende wirklich ahnen, wie viel Verantwortung in so einem (scheinbar) einfachen Testbericht steckt. Wer hier keinen Sinn für Sorgfalt, Hygiene und unbequeme Nachfragen hat, der ist besser im Verkauf aufgehoben. Der Alltag verlangt mehr als routiniertes Abhaken von Arbeitsschritten. Es sind Nuancen, Mikroschritte, penible Dokumentation. Und trotzdem: Nie ohne einen Schuss Improvisation. Denn Maschinen sind launisch. Und Kolleg:innen erst recht.
Lebensmitteltechnische Assistentinnen und Assistenten arbeiten selten in hippen Innenstadtlofts. Ihr Revier sind die Labore der Lebensmittelindustrie, kleine und große Produktionsbetriebe, Forschungseinrichtungen – und auch mal die Abfüllhalle eines regionalen Bierbrauers. Das macht den Beruf einerseits flexibel, andererseits auch abhängig von Standort und Branche. In Süddeutschland dominiert weiterhin das klassische Brauwesen, im Norden die Fischverarbeitung. Wer auf dem Land in der Nähe eines Molkereikonzerns lebt, hat andere Karten als jemand in der Großstadt – der lokale Arbeitsmarkt spielt eine erstaunlich große Rolle.
Und, ja, es gibt Unterschiede in den Anforderungen. Kleine Manufakturen verlangen oft Vielseitigkeit – von der Sensorik bis zum Abfüllen. In großen Unternehmen sortiert einen das Organigramm schneller in eine enge Funktionsnische. Beides hat Vor- und Nachteile. Manch einer liebt die Routine, manch eine das breite Aufgabenfeld. Ich für meinen Teil schätze die Abwechslung. Liegt vielleicht an der kurzen Aufmerksamkeitsspanne ...
Kommen wir zum empfindlichen Punkt. Die Gehälter – ich sag’s, wie es ist – sind selten Grund für Jubelsprünge. Einstiegsgehälter schwanken zum Teil erheblich, je nach Region, Branche und Betriebsgröße. Zwischen 2.200 € und 2.800 € brutto im Monat zum Start, mancherorts etwas darüber, wenn Tarifbindung herrscht oder ein Unternehmen dringend Leute sucht. Wer bei einem Konzern mit Manteltarifvertrag landet, kann sich freuen. Im Mittelstand oder bei kleineren Betrieben ist nach oben jedoch schneller die Luft dünn. Ausreißer gibt’s, klar. Aber meist bleibt die große Gehaltsexplosion aus; Aufstiegsmöglichkeiten sind da, aber der Weg bis zur Laborleitung oder zum Qualitätssicherungsprofi ist gespickt mit Zusatzaufwand.
Ich habe gelernt: Wer sich – von Anfang an – gezielt als „Multitalent“ positioniert, mit Zusatzqualifikationen (zum Beispiel Analytik, Mikrobiologie, EDV), erhöht seine Chancen auf ein paar Scheine mehr am Monatsende. Wunderdinge sollte man aber nicht erwarten. Und – nicht ganz unwichtig: In strukturschwächeren Regionen sind die Gehälter oft spürbar niedriger, dafür konkurriert man mit weniger Leuten um die guten Stellen. Ein beständiges Abwägen. Wer Mobilität mitbringt, ist klar im Vorteil.
Es wäre naiv zu glauben, dass Lebensmitteltechnik ein Beruf wie aus dem Bilderbuch der 80er bleibt. Digitalisierung klopft längst an die Labortür. Moderne Analysesysteme, Umwelt- und Rückverfolgbarkeitsanforderungen, elektronische Dokumentation – das fordert Umdenken und Weiterlernen. Wer digital fit ist, punktet schnell. Gleichzeitig wächst der Druck Richtung Nachhaltigkeit. Bioprodukte? Regionalität? Rückverfolgbarkeit? Alles keine Nischenthemen mehr, sondern Alltag. Das bringt neue Anforderungen, aber auch Chancen. Unternehmen suchen immer öfter nach Fachleuten, die mehr können als nur Standardanalysen.
Allerdings – und das ist die Kehrseite – der Fachkräftemangel schleicht sich schon in viele Regionen ein. Gute Leute sind begehrt, besonders wenn sie digital und flexibel denken. Manchmal überlege ich, ob die Zeiten einfacher werden oder komplizierter. Vielleicht beides gleichzeitig. Wer bereit ist, weiterzulernen und nicht vor Veränderung zurückschreckt, bleibt obenauf. Unbewegliche, weiter so, werden schnell abgehängt.
Für Berufseinsteiger:innen fühlt sich der Berufsstart oft wie ein Sprung ins kalte Wasser an – nicht alles steht in Lehrplänen und Broschüren. Die Chancen für Weiterbildung und Spezialisierung sind da, klar. Über Lehrgänge in Qualitätssicherung, Lebensmittelanalyse, Mikrobiologie, Sensorik bis hin zu Fortbildungen rund um Prozessautomatisierung – wer sich eine Nische sucht oder Zusatzwissen aufbaut, schafft den Sprung auf die nächste Stufe. Ein Abschluss als Lebensmitteltechnische/r Assistent/in ist oft nur der Anfang; berufsbegleitende Weiterbildungen, Techniker- oder Meisterkurse und sogar ein späteres Studium liegen durchaus im Bereich des Möglichen.
Am Ende zählt: Neugier, Anpassungsfähigkeit und die Bereitschaft, auch mal Umwege zu gehen. Nicht jeder Weg ist absehbar, nicht jede Option sofort erkennbar. Aber die Lebensmittelwelt bleibt spannend – mal kurios, mal nervenaufreibend, aber selten langweilig. Und ganz ehrlich: Ein Hauch Kittelgeruch gehört eben dazu. Wer damit leben kann, findet einen Beruf mit solidem Fundament und Möglichkeiten nach oben – wenn auch auf verschlungenen Pfaden.
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