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Laborleiter/in Jobs und Stellenangebote
Es gibt Berufe, in denen ist die Welt noch schwarzweiß. Die Bäckerin backt, der Maurer mauert, die Laborleiterin…? Tja, das ist so eine Sache. Wer glaubt, Laborleitung bedeute eine ewige Schürze um den Hals, das mikroskopische Auge auf die Probe gerichtet und den Kaffee lauwarm, verkennt die eigentliche Dynamik dieses Berufs. Laborleiter oder Laborleiterin zu sein bedeutet nämlich: kämpfen zwischen Sorgfalt und Zeitdruck, jonglieren mit Zahlen, Substanzen, Kollegen. Hier reden wir nicht über eine charmante Nische im akademischen Elfenbeinturm – sondern über einen Knotenpunkt, an dem Forschung, Teamwork und Führung sich die Klinke in die Hand geben. Kein reiner Schreibtischjob, keine nerdige Laborhöhle. Sondern eine Mischung – und dazu gelegentlich der schale Geschmack von Verantwortung.
Wer seinen ersten Fuß in diese Welt setzt, merkt schnell: Das Labor lebt von Routinen, ja – aber eben auch von Unwägbarkeiten. Klar, es gilt, Methoden zu validieren, Ergebnisse zu kontrollieren, Dokumentationen zu pflegen und – jawohl – Hygienevorschriften beinahe fanatisch zu beachten. Aber dazwischen? Ständig klingelt das Telefon, brennt ein Gerät durch, verschiebt eine Kollegin spontan ihren Urlaub. Vielleicht forscht das eigene Labor gerade an einem neuen Diagnosetool, vielleicht analysiert man Lebensmittelproben auf Rückstände, vielleicht ist die Kundschaft fordernder als die Qualitätsvorgaben es erlauben. Und irgendwer muss entscheiden, ob die Neuzugänge im Team wirklich wissen, was „Chargenfreigabe“ bedeutet.
Fachlich gesehen braucht’s ein ordentliches Fundament: ein Studium, oft in Chemie, Biologie oder einem angrenzenden Feld. Dazu Erfahrung – nicht selten ist der Weg in die Laborleitung ein Zickzacklauf durch Praktika, Stationsaufenthalte, Aufbaustudien. Pflichttermin: Fortbildungen. Was aber selten erwähnt wird (und, seien wir ehrlich, auch nie im Zertifikat zu lesen ist): Man braucht Geduld mit Menschen. Ein Talent für Priorisierung. Humor, der nicht im Abzug hängen bleibt, wenn’s brennt. Und die Fähigkeit, sich in wechselnden Regelwerken zurechtzufinden, von ISO 17025 über GLP bis zur eigenen Hausordnung. Es sind die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Ob ich nun einen Bericht schreibe, zwölf Proben nachmesse oder ein Teammeeting leite – scheinbar banale Kommunikationshürden können die vielzitierte „Stunde Null“ einläuten. Man merkt es oft erst, wenn’s schon zu spät ist.
Jetzt mal ehrlich: Wer in die Laborleitung will, interessiert sich auch für’s Geld. Muss so sein, denn Verantwortung trägt sich nicht allein von Anerkennung. Die Spanne ist beträchtlich: In Konzernlaboren im Westen schießen die Gehälter mitunter in Richtung 80.000 €, während kleinere Einrichtungen im Osten oftmals unter 50.000 € bleiben. Der Branche sei Dank. Pharma, Lebensmittel, Umweltanalytik, Universität? Jede spricht ihre eigene Währung, anderswo gibt’s mal einen Dienstwagen, mal eine Zusatzversicherung. Einstiegsgehälter sind nicht selten eine harte Nuss, auch für Wechsler: Einstiegspositionen verheißen selten goldene Berge, das Wachstum kommt mit Erfahrung, Personalverantwortung, Spezialisierungen. Und: Regionale Unterschiede können einen ordinären Lebenslauf plötzlich ganz besonders aussehen lassen. Wer bereit ist, sich regional zu bewegen, erweitert also nicht nur den eigenen Horizont, sondern manchmal auch das Portemonnaie.
Und wie sieht der Weg in die Laborleitung überhaupt aus? Einfach ist das schon lange nicht mehr. Labore suchen Führungspersönlichkeiten, nicht Superhelden. Die Zeiten, in denen der „beste Analytiker“ automatisch ins Chefbüro befördert wurde, sind vorbei – Teamkompetenz wird heute mindestens genauso gewichtet wie Methodenwissen. Und, ganz ehrlich: Je ausgeprägter die Digitalisierung voranschreitet, desto unverzichtbarer wird IT-Verständnis in der Laborleitung. Wer als Bewerber digitale Prozesse, Automatisierung oder Schnittstellenmanagement beherrscht, verschafft sich einen gewissen goldenen Vorsprung. Ein aktuelles Schlagwort? Interdisziplinarität: Kaum ein Feld wächst so organisch wie die Laborarbeit, von Umweltfragen über Medizintechnik bis zu künstlicher Intelligenz. Wer nur in Röhrchen denkt, denkt zu kurz.
Zum Schluss – ja, auch wenn ich kein Freund runder Enden bin – die Gretchenfrage: Wie lebt es sich als Laborleiter oder Laborleiterin? Fakt ist, Alltagsstress ist keine seltene Spezies. To-Do-Listen gedeihen wie Mikroben auf Kulturplatten. Und trotzdem: Wer sich in dieser Welt eingerichtet hat, entdeckt die Freiheiten (auch wenn’s manchmal nicht sofort so aussieht). Viele Labore bieten inzwischen flexible Arbeitszeiten, mobile Arbeit wird schrittweise möglich und das alte Bild vom blassen Nachtschichtleiter ist zunehmend ein Anachronismus. Was bleibt? Ein Beruf, der fordert – und gelegentlich überfordert. Aber auch einer, der jenen, die Ambivalenz aushalten können, echte Gestaltungsspielräume bietet. Mal ehrlich: Für mich bleibt das einer der unterschätztesten Berufe. Klar, auch ich frage mich manchmal, ob ich nicht einfach Gärtner werden sollte. Aber dann… dann schnuppert man am Lösungsmittel, sieht das Team lachen – und weiß, hier ist noch nicht alles automatisiert. Zum Glück.
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