Junior Projektleitung / Techniker (m/w/d) Planung und Bauleitung im Fachbereich Medizintechnik
Dipl. Ing. Dr. Küttner Dipl. Ing. Wenger & Partner GmbHGraz
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Thum & PartnerKonstanz
CETEQ GmbHWuppertal, Düsseldorf, Köln, Bonn, Duisburg, Dortmund, Essen, Bochum, Mönchengladbach
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Testo Industrial Services GmbHKirchzarten
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DIS AG GermanyStuttgart
August Reuchlen GmbHTuttlingen
Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik Jobs und Stellenangebote
Ernsthaft, fragen Sie mal im Freundeskreis herum: Wer kann auf Anhieb erklären, was ein(e) Ingenieur*in der Medizintechnik eigentlich den ganzen Tag macht? Da kommt selten mehr als „Irgendwas mit Hightech und Krankenhaus, oder?“. Na ja, die Richtung stimmt, aber es ist ein bisschen so, als würde man sagen: Ein Architekt macht „irgendwas mit Häusern“. Die Berufe im medizintechnischen Umfeld sind breiter, turbulenter – und manchmal – unübersichtlicher, als das Außenstehenden klar ist. Gerade für Berufseinsteiger:innen, Quereinsteiger oder Leute, die den nächsten Karriereschritt wagen wollen, ist dies eine Branche voller Pfade, Irrwege und, ja, auch Fallstricke. Trotzdem: Wer hier landet, hat seine Neugier nicht an der Garderobe abgegeben.
Kernaufgabe? Schwierig. Denn der Begriff „Medizintechnik“ ist so dehnbar wie Gummiband – das reicht von der Entwicklung mikrofeiner Sensoren für Implantate bis hin zum Projektmanagement bei millionenschweren Geräteinstallationen in Kliniken. An einem Dienstagmorgen kann man einem Prüfstand gegenüberstehen und die Kalibrierung eines neuen Blutanalysesystems verantworten. Am Nachmittag hüpft man plötzlich als Schnittstelle zwischen Hardwareentwicklern und medizinisch geschultem Pflegepersonal herum – da helfen Soft Skills mindestens so sehr wie Formeln und Protokolle. Manchmal sitzt man stundenlang am CAD-Programm, ein anderes Mal heißt es Röntgenstrahlenschutz im Kontrollraum überwachen. Sporadisch taucht gar die Frage auf, wie man KI-technische Komponenten so integriert, dass sie nicht nur „cool“, sondern auch sicher sind (und der Gesetzgeber das ebenso findet). Alltäglich ist an diesem Beruf selten etwas – vielleicht der Papierkram. Der kehrt garantiert immer wieder und tut dabei nie nur so, als wäre er nebensächlich.
Technik ist das eine, aber was viele unterschätzen: Ohne interdisziplinäres Rauschen im Kopf wird es in der Medizintechnik schnell eng. Klar, ein abgeschlossenes Studium – meist Elektrotechnik, Maschinenbau, Physik oder eben spezialisierte Medizintechnik – ist Ticket und Grundbedingung zugleich. Aber das reicht nur für die Tür. Drinnen erwarten einen wechselnde Anforderungen zwischen Systemkompetenz, regulatorischem Spürsinn und manchmal auch einer Portion Idealismus. Immer wieder erstaunlich, wie schnell sich die Spielregeln ändern: EU-Medizinprodukteverordnung, neue ISO-Normen, Cybersecurity-Diskussionen. Ein Tag ohne Update? Quasi Luxus.
Und dann wären da noch die Fähigkeiten, die kein Zertifikat ausweist: kommunikatives Stehvermögen, Lust auf Problemlösung, der Wille, fachfremde Kolleg:innen nicht nur als Störgröße zu sehen. Hier geht es nicht um technisches Basteln im stillen Kämmerlein. Wer schon beim Begriff „Klinikmeeting“ Panik verspürt, sollte vielleicht einen anderen Sektor suchen. Für viele ist das Nebeneinander von Erfindergeist und regulatorischer Präzision aber gerade das Salz in der Suppe.
Jetzt einmal Tacheles: Verdient man in der Medizintechnik wirklich „so richtig gut“? Die neugierige Nachfrage begegnet einem öfter, als einem lieb ist. Klare Antwort: Es kommt darauf an. Einstiegsgehälter? Je nach Region, Unternehmensgröße und Branche steckt alles zwischen Mittelmaß und absoluter Oberklasse drin. Große Medizintechnik-Konzerne – man kennt die Namen, aber auch die Schattenseiten des Konzernbetriebs – locken teils mit Anfangsgehältern ab 50.000 € jährlich, mal mehr, mal weniger, je nach Master-, Bachelor- oder sogar Promotionstitel. Im kleineren Mittelstand oder bei Start-ups kann es aber durchaus sportlich zugehen, was das Budget betrifft.
Apropos Regionalität. Im Süden – ja, besonders rund um München, Tübingen oder Freiburg – öffnen sich mitunter goldene Türen. In anderen Regionen, speziell abseits der Ballungszentren, ist nicht nur das Gehalt schmaler, sondern dafür oft die Arbeitsatmosphäre familiärer – und erwarten Sie ruhig auch Aufgaben, die über den eigentlichen Aufgabenbereich hinausgehen. Ganz ehrlich: Wer zu sehr aufs Geld schielt und Konzepte von „Work-Life-Balance“ mit der Stoppuhr misst, wird sich wundern, wie viel Zeit für Bürokratie und Koordination in diesem Beruf reserviert ist. Reich wird man, – zumindest kurzfristig – eher nicht; zufrieden aber durchaus, vor allem, wenn die Arbeit Sinn ergibt.
Was sich in Stellenausschreibungen nie richtig transportieren lässt: Der Weg in und durch die Medizintechnik ist selten gerade. Viele fahren Umwege – über Forschung, Industriepraktika, einen Schlenker in die klinische Anwendung oder eine Weiterbildung im Qualitätsmanagement. Weiterbildungsangebote gibt es reichlich, doch niemand nimmt einen an die Hand und sagt: „So, das musst du jetzt machen.“ Es herrscht eine gewisse Freiheit, die manchmal erschlägt. Wer Karriere mit Prestige und schnellen Titeln verbindet, wird überrascht sein: Oft ist die fachliche Tiefe wichtiger als der Platz auf dem Managementstuhl. Übrigens ist im Bereich Regulatory Affairs der Bedarf an Fachleuten besonders groß – ein Bereich, der zu Unrecht einen verstaubten Ruf hat. Wer sich für Technik und Recht gleichermaßen begeistern kann, findet hier einen Karrierepfad, der sogar krisenfester ist als die Entwicklung an vorderster Produktfront.
Und dann der berühmte Sprung ins Ausland… Ja, den gibt’s – und zwar mehr als in vielen anderen Ingenieursfächern. Wer nicht an die eine medizinische Norm gebunden sein will oder Innovation lieber in einem vielsprachigen Team auslebt, findet in der internationalen Medizintechnik unverhofft neue Perspektiven. Achtung, Sprachgefühl gefragt! Englisch, aber auch weitere europäische Sprachen sind Gold wert.
Wer jetzt noch glaubt, die Medizintechnik sei ein statisches Berufsfeld, der irrt gewaltig. Von Digitalisierung bis zu nachhaltigen Materialien – in jedem zweiten Projekt steckt das berühmte „Next Big Thing“. Künstliche Intelligenz drängelt sich längst in Diagnostik und Bildgebung, Robotik fasst im OP-Feld Fuß, und kaum ein Entwickler kommt mehr an Fragen wie Usability oder Patientenethik vorbei. Die Anforderungen wachsen – und mit ihnen die Verantwortung. Auch das ist ein ambivalentes Geschenk: Mehr Gestaltungsspielraum, aber auch mehr Unsicherheit.
Ich kann nur jedem raten, die Augen für Querverbindungen offenzuhalten. Die spannendsten Karrieren entstehen meist dort, wo Medizintechnik auf andere Disziplinen trifft: Data Science, Nachhaltigkeitsmanagement, sogar Politik oder Unternehmensberatung. Letztlich ist der Beruf so vielfältig wie das medizinische Umfeld selbst. Wer Wandel und Ungewissheit nicht als Bedrohung, sondern als Herausforderung begreift, der wird in diesem Feld vielleicht nicht zum Millionär – aber möglicherweise zum Möglichmacher.
Vielleicht bin ich altmodisch, aber ich halte Medizintechnik-Ingenieure und -Ingenieurinnen für die Brückenbauer zwischen Versorgungslücke und Innovationsversprechen. Die Aufgaben sind diffus, die Regeln wechselhaft, die Gehälter relativ – aber wenn man abends aus dem Büro kommt, hat man das Gefühl, mehr zu tun, als nur Maschinen zu bedienen. Man stellt Weichen, die am Ende mehr als einen Lebenslauf verändern können. Ob das immer eine glatte Karrieregeschichte ergibt? Sicher nicht. Aber manchmal – und das ist am Ende nicht wenig – reicht es, die Frage zu beantworten, was man eigentlich den ganzen Tag gemacht hat. Und sei es „Irgendwas mit Hightech und ein bisschen Sinn“.
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